Russisch-Orthodoxe Maria-Schutz-Kirche

(Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland, Deutsche Diözese)
Wilmersdorf,
Kulmbacher Straße 6.

Dia-Serie Russisch-Orthodoxe Maria-Schutz-Kirche Die Gemeinde Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland (ROKiA) entstand in Berlin während des NS-Regimes in den 1930er Jahren, als sich die ehemalige einheitliche Russisch-Orthodoxe Gemeinde, die nach der russischen Oktoberrevolution 1917 viel Zulauf durch Exilanten erhielt, spaltete. Während sich die Mehrheit der Mitglieder der ROK in Berlin glaubenstreu an den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel gebunden sah, verfolgten andere Gruppierungen einen davon unabhängigen Kurs. Zu letzterer Gruppe gehörte Bischof Tichon (Timofej Ljaschtschenko; 1875-1945), der 1926 durchsetzte, dass Deutschland zu einer selbständigen Eparchie erklärt wurde. Diese kirchliche Gruppe verfolgte nicht mehr in erster Linie religiöse Ziele, sondern begann als rechts-nationalistische Interessengruppe für die Wiederherstellung des Zarenreiches in Russland zu arbeiten. Von 1928 bis 1938 war Tichon erster Bischof der deutschen Diözese der ROKiA. Er sorgte u. a. dafür, dass die ROKiA 1936 einen Liturgischen Gemeindezirkel in der Kirche des Heiligen Wladimir in der Nachodstraße 10 gründen und 1941eine Ikonenschule in Berlin eröffnen konnte. Ende des Zweiten Weltkrieges verließen die Vertreter der ROKiA zunächst Berlin, um später wieder nach West-Berlin zurückzukehren.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Richter ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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