Rühmann, Heinz

(eigtl. Heinrich Wilhelm Hermann)
* 7.3.1902 Essen,
† 3.10.1994 Berg/Kreis Starnberg,
Schauspieler, Regisseur.

R. verließ mit 17 Jahren das Gymnasium und nahm in München Schauspielunterricht. Seine Karriere als Schauspieler begann am Lobe-Theater in Breslau (1920/21). Es folgten Engagements in Hannover, Bremen, München und Berlin. Nach kurzzeitigen Engagements bei Max  Kontext zu: Reinhardt MaxReinhardt am Deutschen Theater Berlin und am Theater am Schiffbauerdamm war er von 1938 bis 1944 bei Gustaf Gründgens am Staatstheater Berlin. Sein Filmdebüt gab er 1926 mit dem Film "Das deutsche Mutterherz" in der Regie von Geza von Bolvary (1897-1961). Es folgten weit über 100 Filmrollen, in denen Rühmanns komödiantisches Talent in der verschmitzten und humorvollen Gestaltung des "kleinen Mannes" zum Tragen kam, aber auch Rollen, in denen er sich als Charakterdarsteller profilierte. So spielte er u. a. in den Filmen "Der Mann, der Sherlock Holmes war" (1933/34) mit Hans Albers (1892-1960) und "Die Feuerzangenbowle" (1943) nach Heinrich Spoerl (1887-1955) und Hans  Kontext zu: Reimann HansReimann. Mehrere Filme drehte er auch gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Hertha Feiler (1916-1970), die er 1939 heiratete, nachdem er sich auf Druck des NS-Regimes von seiner jüdischen Ehefrau, der Schauspielerin Maria Herbot, eigentlich Bernheim, 1938 hatte scheiden lassen. R. wohnte mit seiner ersten Ehefrau Salzbrunner Straße 38 und 1935 Hohenzollerndamm 35 a. Mit Hertha Feiler bewohnte er ein Haus am Wannsee. Nach 1945 spielte R. in München, Hamburg und Wien, war im In- und Ausland auf Tournee und gab Soloprogramme. Auf Berliner Bühnen feierte R. 1955 sein Comeback mit "Charleys Tante" am  Kontext zu: Renaissance TheaterRenaissance Theater. Filme wie "Keine Angst vor großen Tieren" (1952) und - der Höhepunkt seiner Karriere als Filmschauspieler - "Der Hauptmann von Köpenick" (1956) wurden gedreht. In Fernsehfilmen war R. erst ab 1967 zu sehen, so u. a. in "Der Tod des Handlungsreisenden" (1968) und in "Der eiserne Gustav". Für sein künstlerisches Gesamtschaffen wurde er mehrfach geehrt, so u. a. als Berliner Staatsschauspieler (1940), mit dem Golden Gates von San Francisco (1957), dem Goldenen Bambi (insgesamt zwölfmal), dem Bundesfilmpreis/Filmband in Gold und dem Bundesverdienstkreuz mit Schulterband und Stern.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ DBE, Wer ist wer? 1991, Filmlexikon, Weniger, BM 5.3.2002 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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