Rudolf-Raspe-Haus

Charlottenburg,
Joachimstaler Straße 21.

Das R. wurde benannt nach dem Mineralogen, Philologen und Schriftsteller Rudolf Raspe (1736-1794), der zusammen mit Gottfried August Bürger (1747-1794) die Münchhausenschen Lügengeschichten veröffentlichte. Das Raspe-Haus ist heute ein restauriertes fünfgeschossiges Ärztehaus, das im Innern mit Marmorplatten ausgekleidet ist und per Tableau auf verschiedene Arztpraxen aufmerksam macht. Dieses Haus weist eine besondere Geschichte insofern auf, als es in den 1920er Jahren ein Teil des legendären West-Sanatoriums wurde. Dieses später so genannte Sanatorium entstand 1899 durch das Architektenbüro Moritz & Welz in Gestalt eines Wohnhauses mit Arztpraxis für den Sanitätsrat Kaute in der Joachimstaler Straße 20, unmittelbar neben der Nr. 21. Zum Grundstück gehörte damals eine Kapelle, in der am 29.5.1900 der erste Gottesdienst stattfand. Noch vor dem Ersten Weltkrieg kamen die Räume des Mietshauses Joachimstaler Straße 19 und nach dem Krieg das benachbarte Haus Nr. 21 zum West-Sanatorium hinzu. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Haus Joachimstaler Straße 19 zerstört und die Häuser Nr. 20/21 schwer beschädigt. 1947 begannen die umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten unter der Leitung des Architekten Hans Bielenberg (1902-1975), nach dessen Entwürfen 1951 auch die Straßenseite des R. in schlichter Form neu geputzt wurde. Das Stammhaus Joachimstaler Straße 20 wurde wieder errichtet, inklusive der einstigen Kapelle. Gegenwärtig wird das Haus Nr. 20 zu einem modernen Bürohaus umgebaut.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wirth ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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