Raußendorff-Stift

Charlottenburg,
Westendallee 120.

Der größte Teil der für wohltätige Zwecke der Stadt Charlottenburg von dem Ehepaar Antonie Raussendorff (1842-1910) und Hugo  Kontext zu: Raussendorf HugoRaussendorf vermachten Erbschaft sollte für die Errichtung eines Altersheimes dienen. Seinem Wunsch entsprechend war es vor allem für alte, notleidende Künstler und in besonderen Fällen auch für Lehrerinnen christlichen Glaubens gedacht. Das von der Stadt Charlottenburg zu diesem Zweck zur Verfügung gestellte 6 000 m² große Gelände auf dem Hinterland des Grundstücks Preußenallee/Ecke Westendallee konnte aber in der Inflationszeit wegen der Entwertung der Stiftungsgelder nicht bebaut werden. Erst 1933 wurde mit der Errichtung des Heimes nach Plänen des Hochbauamtes Charlottenburg begonnen. Am 28.6.1934 wurde das Altersheim eröffnet. Der lang gestreckte Putzbau mit vorgezogener Mitte der Vorder- und Rückseite von insgesamt je 21 Achsen und niedrigeren Seitentrakten ist durch eine Zufahrt von der Westendallee und einen Fußweg von der Preußenallee aus zugänglich. Nachdem das Haus über mehrere Jahrzehnte als Seniorenwohnheim diente, wurde es zu Beginn der 1990er Jahre einer neuen Bestimmung zugeführt. Die bisherigen Bewohner zogen in das ebenfalls auf dem Grundstück gelegene, in den 1970er Jahren errichtete Seniorenwohnhaus in der Preußenallee 7 um. Seit 1995 bietet die Gesellschaft für soziales und betreutes Wohnen (GsbW) im R. speziell für wohnungslose erwachsene Frauen, Männer und Paare betreutes Wohnen nach § 72 des Bundessozialhilfegesetzes in Berlin an. Gemeinsam mit den Betroffenen sollen in einem einerseits geschützten, andererseits urbanen Umfeld neue Lebensperspektiven entwickelt werden. Die Unterbringung im betreuten Übergangswohnen erfolgt in 25 Ein-Zimmer-Appartements. Für Freizeitaktivitäten stehen Gruppenräume mit entsprechender Ausstattung und die große Gartenanlage um den R. zur Verfügung.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wirth ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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