Palmer, Lilli

(eigtl. Peiser, Lilli Marie)
* 24.5.1914 Posen/Provinz Posen,
† 27.1.1986 Los Angeles/USA,
Schauspielerin.

Dia-Serie Palmer, Lilli P. erhielt ihre Schauspielausbildung bei Ilka Grüning (1878-1964) und Lucie Höflich (1883-1956) in Berlin und debütierte 1932 am Rose-Theater in Berlin in dem Stück "Die eiserne Jungfrau". Sie ging dann ans Landestheater Darmstadt, wo sie in Operetten und Komödien auftrat. 1933 war sie wegen ihrer jüdischen Herkunft gezwungen, Deutschland zu verlassen. Sie ging zuerst nach Paris. Dort trat sie als Sängerin und Tänzerin im Moulin Rouge und in anderen Nachtklubs auf. Ab 1934 lebte sie in London, wo ihr der Filmregisseur und Produzent Sir Alexander Korda (1893-1956) einen Vertrag gab. P. spielte 1934 ihre erste Filmrolle in "Crime Unlimited". In Großbritannien wurde sie sowohl auf der Bühne als auch beim Film zu einer beliebten Schauspielerin. Ab 1945 lebte sie in den USA, wo sie später Erfolge am Broadway und in Hollywood feiern konnte. 1953 erhielt sie als beste Schauspielerin den Volpi-Pokal in Venedig für den Film "The Four Poster" (Ein Himmelbett, USA). Sie trat dann ab 1954 auch in der Bundesrepublik auf. P. war zudem auch auf schriftstellerischem Gebiet tätig und malte. Sie schrieb u. a. den autobiographischen Roman "Dicke Lilli, gutes Kind", der 1975 in München und Zürich erschien. P. nahm die schweizerische Staatsbürgerschaft an. Sie spielte u. a. in dem Film "Mädchen in Uniform" (1958). 1975 spielte P. die Hauptrolle in dem Film "Lotte in Weimar". Es war die Verfilmung des Thomas-Mann-Romans. P. lebte von 1917 bis 1932 Hölderlinstraße 12, woran eine Gedenktafel erinnert.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Emigration, Filmschauspieler, TS 24.5.1994 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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