Oranienstraße

historisch in Charlottenburg,
heute  Kontext zu: NithackstrasseNithackstraße.

Benennung von um 1907 bis 30.3.1950 nach Oranien, französisch Orange, einem ehemaligen französischen Fürstentum mit der Hauptstadt Orange im Département Vaucluse und mit folgendem historischen Hintergrund: Das genannte Fürstentum war 1530 an den Grafen René von Nassau-Chalons († 1544) gekommen, der am 20.6.1544 seinen Vetter Wilhelm I. von Nassau-Dillenburg, den späteren Statthalter der Niederlande, als Erben einsetzte. Im Jahre 1702 übertrug Wilhelm III., König von Großbritannien und Irland, zugleich Statthalter der Niederlande, dem preußischen König Friedrich I., Sohn der Kurfürstin Luise Henriette, Prinzessin von Oranien, das Fürstentum. Im Ergebnis des Oranischen Erbfolgestreits verlor Preußen 1713 mit dem Frieden von Utrecht das Fürstentum an Frankreich. Der niederländische Besitz an Oranien kam an die Grafen von Nassau-Dietz und Nassau-Siegen, die auch den Titel "Fürst von Oranien" tragen durften. Auf der Karte von 1904 war die Straße noch als  Kontext zu: Orangenstrasse hisOrangenstraße eingezeichnet. Im Nachweiser für die Berliner Straßen vom Oktober 1905 ist sie hingegen nicht mehr aufgeführt. Zwischen 1905 und 1906 muss der Straßenzug unbenannt geblieben sein. Dann wurde in der Trasse der Orangenstraße die Oranienstraße benannt. Im Nachweiser für die Berliner Straßen von 1907 heißt die Straße dann Oranienstraße. Eine Umbenennung hat aber nicht stattgefunden. Borchert vermutet, dass die Bezeichnung auf die oranische Erbschaft König Friedrichs I. im Jahre 1702 zurückging.

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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