Müllverladestation

Charlottenburg,
Helmholtzstraße 42,
wurde 1936/37 nach den Entwürfen des Architekten Paul  Kontext zu: Baumgarten Paul Gotthilf ReinholdBaumgarten im Stil des Neuen Bauens errichtet.

Die in die  Kontext zu: SpreeSpree hineinragende Verladeanlage hat ein schiffsähnliches Aussehen. Sie besteht aus zwei Funktionsebenen: über der Rampe mit Brüstungsverkleidung erhebt sich eine rechteckige Entladehalle (obere Ebene), ein Stahlbetonskelettbau, dessen Fassade bis auf halbe Höhe mit Klinkern ausgefacht ist. Der obere Teil besteht aus einem umlaufenden Fensterband. Unter der Halle befand sich die Aufnahmestelle (untere Ebene), von wo aus 600-t-Kähne den Müll laden und abtransportieren konnten. Es war möglich, vier Müllfahrzeuge gleichzeitig über Schütttrichter zu entladen. Der von den Spreekähnen vor die Tore der Stadt transportierte Hausmüll wurde zur Urbarmachung sumpfiger Flussniederungen verwendet. 1954 musste die M. stillgelegt werden und wurde danach als Depot für die Stadtreinigung genutzt. 1974 erfolgte ein Umbau. Heute ist hier das Architekturbüro "Kleihues + Kleihues" untergebracht. Die M. gilt als Beispiel dafür, wie sich besonders im Industriebau während der NS-Zeit Elemente des Neuen Bauens erhalten konnten. Sie ist auch deshalb als Baudenkmal geschützt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Berlinische Lebensbilder Baumeister, Denkmalliste Berlin 2003, Architekturführer, Nitsch ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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