Max-Planck-Institut

für Bildungsforschung
Wilmersdorf,
Lentzeallee 94.

Das M. wurde 1963 gegründet und ist eine multidisziplinäre Forschungseinrichtung. Von Anfang an war es einer der Wegbereiter der modernen Bildungsforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Zu den Forschungsthemen zählen Bildungs- und Entwicklungsprozesse von der Kindheit bis ins hohe Alter, Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen sowie die Veränderungen der Sozialstruktur unter sich wandelnden politischen und wirtschaftlichen Bedingungen. Das Institut gliedert sich in vier Forschungsbereiche: Adaptives (anpassendes) Verhalten und Kognition (Erkennen); Bildung, Arbeit und gesellschaftliche Entwicklung; Entwicklungspsychologie der Lebensspanne; Erziehungswissenschaft und Bildungssysteme. Diese vier Forschungsbereiche kooperieren miteinander sowie auch auf nationaler und internationaler Ebene mit externen Forschungseinrichtungen. Die vier Direktoren und die wissenschaftlichen Mitarbeiter sind zumeist Psychologen, Soziologen und Erziehungswissenschaftler, aber zum Institut gehören z. B. auch Mathematiker, Computerwissenschaftler und (evolutionäre) Biologen. Ständig arbeiten am M. über 100 Menschen, davon etwa 40 Wissenschaftler. Zusätzlich gibt es zahlreiche befristete Stellen, vor allem für Nachwuchs- und Gastwissenschaftler. Das M. ist eines von insgesamt 80 Instituten, die von der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. finanziert werden - eine Basisfinanzierung gewährleisten dabei die Bundesrepublik Deutschland und die 16 Bundesländer. Das hiesige Institutsgebäude wurde 1972 bis 1974 von Hermann Fehling (1909-1996) und Daniel Gogel (1927-1997) erbaut. Das phantastische Gebäude mit seiner durchdachten Unregelmäßigkeit erinnert in seiner Konzeption ein wenig an die Philharmonie in Tiergarten. Um einen Mittelpunkt, einen weißen Turm, in dem die Treppenanlage untergebracht ist, sind einzelne Gebäudeflügel mit gefalteten und verqueren Dächern angeordnet. Zum Gebäude gehören drei Projektflügel, die Seminare, die Bibliothek (185 000 Bände), die Mensa, eine Versuchsstation und ein Hausmeister-Flügel. Im Eingangsbereich führen Betonwände trichterförmig auf das "Nadelöhr" eines Eingangs. An vielen Stellen des Gebäudes ist der Beton roh belassen oder nur überstrichen, was eine gewisse Nüchternheit erzeugt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wörner ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon