Lunapark

(ehem.)
Wilmersdorf,
Kronprinzendamm 12-17/Bornimer Straße 11-15/Kurfürstendamm 122-125.

1874 errichtete der Schankwirt Carl Postel eine Badebude am  Kontext zu: HalenseeHalensee, die sich zum Wirtshaus Halensee entwickelte. Aus diesem Etablissement gingen die "Terrassen am Halensee" hervor, die 1903/04 von Kurt Berndt (1863-1925) unter Mitwirkung von A. F. M. Lange als winkelförmige Anlage mit drei Terrassengeschossen, flankiert von zwei pagodenartigen Türmen, entstanden. 1910 gestalteten Carl Caspary und Robert Schirmer (1850-1923) sowie die Gebrüder Drabes das nun als L. bezeichnete Areal. 1909 übernahm ein englisches und danach ein amerikanisch-belgisches Konsortium mit der Bezeichnung Lunapark GmbH die Anlagen. Bereits 1910 konnte der einmillionste Besucher im L. gezählt werden. Der L. bot zahlreiche populäre Attraktionen wie das Großrestaurant "Terrassen am Halensee", dessen überdachte Räume 7 000 Gäste aufnehmen konnten, des weiteren die Shimmytreppe (genannt nach einem aus dem Foxtrott entstandenen Gesellschaftstanz), das Teufelsrad, das Zeppelin-Karussell, das Lachhaus, die längste Berg- und Talbahn Deutschlands und sein erstes Wellenbad, die Wasserrutschbahn, Orchesterbauten und den Schautanzsaal. An einzelnen Tagen wurden bis zu 68 000 Besucher gezählt. 1933 ging die Betreibergesellschaft in Konkurs, 1934 wurde der L. endgültig geschlossen und mit der Anlage der Halenseestraße um 1935 abgerissen.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Berlin-Handbuch, Bruchstücke ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon