Lienhard, Friedrich

* 4.10.1865 Rothbach/Elsaß,
† 30.4.1929 Eisenach,
Schriftsteller.

L. studierte von 1885 bis 1887 Philosophie und Theologie in Straßburg und kam zur Fortsetzung seiner Ausbildung 1887/88 nach Berlin. Hier schloss er Bekanntschaft mit den literarischen Kreisen um Ernst von Wildenbruch (1845-1909) und Georg  Kontext zu: Bleibtreu GeorgBleibtreu. Nach dem Abbruch seines Studiums im Frühjahr 1889 unterrichtete L. als Hauslehrer in Groß-Lichterfelde. 1888 veröffentlichte er seine Schrift "Die Reformation der Literatur". Von 1893 bis 1895 war er Redakteur der deutschnationalen Zeitschrift "Das Zwanzigste Jahrhundert". 1900 wohnte L. Christstraße 26. Im gleichen Jahr verfasste er seine Schrift "Die Vorherrschaft Berlins". L. gilt als Programmatiker der Heimatkunstbewegung. Er propagierte die Loslösung von der Großstadt und die Hinwendung zur Landschaft und zum Dorf. L. trat mit programmatischen Schriften dieser Kunstrichtung wie "Los von Berlin" (1900) und "Neue Ideale" (1901) hervor. Von 1902 bis 1903 wohnte L. Lützenstraße 6 im Gartenhaus und zog sich danach aus Berlin in den Thüringer Wald zurück. Sein autobiographische Züge tragender Roman "Der Spielmann" (1913) erreichte eine sensationelle Auflagenhöhe. Ab 1917 lebte L. in Weimar und gab die nationalkonservative Zeitschrift "Türmer" heraus. Zu seinem Werk gehören der Roman "Oberlin" (1910), Dramen, die sich an altdeutschen und griechischen Sagen orientieren. L. erhielt die Ehrenbürgerschaft Weimars. Der Lienhardweg in Köpenick (Treptow-Köpenick) wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Voß, Killy, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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