Lavandevil

Charlottenburg,
Schustehrusstraße 3.

Dia-Serie Lavandevil Fast 20 Jahre ist das L. alt. Berichten von Kiezbewohnern zufolge war es früher die Stammkneipe der Alternativen Liste und vieler Charlottenburger SPD-Politiker. Noch vor 15 Jahren hingen hier Friedensplakate und Aufrufe zu Demonstrationen, wurde die Kneipe von "einem Kollektiv" bewirtschaftet. Aus dieser frühen Zeit stammt auch noch der Name der Gaststätte: Lavandevil ist ein Ort am Kaspischen Meer und so hieß das persische Lokal, das hier einmal war. Der Name ist geblieben, aber das Ambiente und das Speisenangebot haben sich gründlich gewandelt. Unter Tiffanylampen sitzen die Gäste an hellen Tischen gemütlich beieinander. An den Wänden hängen Bilder mit Postkartenmotiven vom Berlin um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Auf der Speisekarte stehen internationale und vor allem vegetarische Spezialitäten. Glaubt man der Werbung, gibt es hier die schärfste Pizza Charlottenburgs. Das L. ist jedoch mehr als ein freundliches und einladendes Restaurant. Hier treffen sich regelmäßig Jung und Alt zum Schachspiel. An den Sonnabenden und Sonntagen bis zum Mai ziehen das Kappedeschle Kaspertheater und Norberts Kinderband vor allem die kleinen Besucher in ihren Bann. Unter den vielen zum Einsatz kommenden Puppen, die von der Puppenspielerin Jutta Matthess selbst angefertigt wurden, fehlt natürlich auch der krass berlinernde Kasper nicht.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BG 3.1.1997, Kasper ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon