Künneke, Evelyn

* 15.12.1921 Berlin,
† 28.4.2001 Berlin,
Sängerin, Schauspielerin, Entertainerin.

Die Tochter Eduard  Kontext zu: Kuenneke EduardKünnekes erhielt Ballettunterricht bei Victor Gsovsky (1902-1974), ihre Schauspielausbildung bei Ilka Grüning (1878-1964) und Lucie Höflich (1883-1956) sowie Gesangsunterricht bei Maria Ivogün (1891-1987). 1935 erhielt sie ein Engagement als 2. Solotänzerin an der Berliner Staatsoper und eröffnete 1938 ein eigenes Tanzstudio. Obwohl sie unter dem NS-Regime keine Bühnenengagements erhielt, feierte sie in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ihre größten Erfolge. Als Schlagerinterpretin erlangte sie beachtliche Popularität. Ihre in den letzten Kriegsjahren auf mehreren Wehrmachtstourneen geäußerten Zweifel am "Endsieg" brachten ihr eine Haftstrafe ein. Nach Kriegsende sang sie bei angloamerikanischen Rundfunksendern, wobei ihre Vorliebe zum Swing zur Entfaltung kam. In den 1940er und 1950er Jahren spielte sie in Komödien, Revue und Musikfilmen: "Auf Wiedersehen, Franziska" (1940), "Große Starparade" (1954), "Meine Frau macht Musik" (1957). In den 1970er Jahren wurde sie von dem Filmemacher Rosa von Praunheim (* 1942) wieder entdeckt ("Ich bin ein Antistar", 1976) und zur Kultfigur einer speziellen Szene. Filme wie "Faustrecht der Freiheit" (1974), "Flammende Herzen" (1977), "Schöner Gigolo, armer Gigolo" (1977/78) oder "Kondom des Grauens" entstanden in dieser Zeit. In den letzten Jahren ging sie auch mit eigenen Programmen auf Tournee und trat mit Brigitte Mira (* 1910) und Helen Vita (* 1928) auf. K. wohnte um 1935 Prager Straße 33 und ab 1940 in der Giesebrechtstraße 5.

Quellen und weiterführende Literatur:
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© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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