Kohlrausch, Friedrich Wilhelm Georg

* 14.10.1840 Rinteln,
† 17.1.1910 Marburg,
Physiker.

K. studierte an den Universitäten in Erlangen und Göttingen Physik. 1863 promovierte er und arbeitete anschließend an der Sternwarte in Göttingen. Ein Jahr später erhielt er eine Dozentur beim physikalischen Verein in Frankfurt am Main und kam 1866 nach Göttingen zurück, wo er am Physikalischen Institut lehrte und forschte. 1870 berief ihn das Polytechnikum in Zürich zum Professor. In gleicher Position wechselte K. 1871 nach Darmstadt, dann nach Würzburg und Straßburg. 1895 bis 1905 war K. Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (PTR) Charlottenburg. Von 1900 bis 1905 lehrte er zugleich als Dozent an der Berliner Universität. Er bildete u. a. seine späteren Nachfolger Walter  Kontext zu: Nernst WaltherNernst und Friedrich  Kontext zu: Paschen FriedrichPaschen aus. K. war einer der bekanntesten Experimentalphysiker und trug mit seinen Forschungen - u. a. über das Leitvermögen der Elektrolyte - zum weltweiten Ansehen der Reichsanstalt bei. Er entwickelte zahlreiche elektronische und magnetische Messinstrumente. 1870 gab K. den "Leitfaden für praktische Physik" heraus, der bereits 1910 seine elfte Auflage erlebte. 1885 bestimmte er gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm Kohlrausch (1855-1936) die absolute Wanderungsgeschwindigkeit der Ionen (Kohlrausch-Gesetz). K. wohnte um 1900 Marchstraße 25 B. Er wurde 1896 in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen und war Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Die Kohlrauschstraße wurde nach ihm benannt. P. wurde auf dem  Kontext zu: Suedwestfriedhof StahnsdorfSüdwestfriedhof Stahnsdorf, Bahnhofstraße beigesetzt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1906, 1928, Berlinische Lebensbilder Bd. 1 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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