Königliche Porzellan-Manufaktur

(KPM)
Charlottenburg,
Wegelystraße 1.

Dia-Serie Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM) Die K. wurde 1761 vom Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky (1710-1775) an der Leipziger Straße gegründet, 1763 vom Preußischen König  Kontext zu: Friedrich IIFriedrich II. gekauft und 1872 an ihrem heutigen Standort angesiedelt. Gegenstand des Unternehmens war die Herstellung hochwertiger Porzellane. Als Markenzeichen führt die KPM das königsblaue Szepter. Die Gebäude des historischen Objekts entstanden zwischen 1868 bis 1872 nach Plänen und Entwürfen des Architekten Gustav Möller (1826-1881). Der 50 m lange Ringofen (Porzellan-Brennofen mit 22 Brennkammern) wurde 1913 bis 1916 errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte offiziell die Umbenennung der KPM in Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin, der Markenname KPM blieb aber weiter bestehen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion nach Selb (Bayern) ausgelagert und unmittelbar nach dem Krieg dort fortgeführt. Aufgrund schwerer Kriegszerstörungen sind von den ursprünglich zum Objekt gehörenden zahlreichen Bauten heute lediglich das Dreherei- und Formereigebäude erhalten. Neue Produktions- und Verwaltungsbauten entstanden 1955 bis 1962 nach Entwürfen von Bruno  Kontext zu: Grimmek BrunoGrimmek. Seit 1988 heißt der Betrieb offiziell wieder Königliche Porzellan-Manufaktur. 1998 übernahm die landeseigene Gewerbe-Siedlungs-Gesellschaft (GSG) die Bauten der Produktionsstätte und verpflichtete sich zur Instandsetzung der an die KPM verpachteten historischen Gebäude. Eigentümer der KPM ist seit dem 1.7.2000 die  Kontext zu: Investitionsbank Berlin IBBInvestitionsbank Berlin (IBB). Das historische Objekt an der Wegelystraße 1 ist ein lang gestreckter dreigeschossiger Backsteinrohbau mit flachem Satteldach über dem Kranzgesims. Im ausgebauten Souterrain und im Dachbereich befinden sich zusätzliche Geschosse. Die Fassade ist durch Segmentbogenfenster mit zweifarbigem Ziegeldekor gekennzeichnet. Diese werden im 2. und 3. Geschoss mit flachen Blendbögen zusammengefasst. Die Fenster wurden nach dem Zweiten Weltkrieg umgestaltet. Die historischen Produktionsstätten wurden ab 2002 restauriert und modernisiert. Die historische Ofenhalle soll zukünftig als Verkaufsgalerie der KPM dienen und gleichzeitig eine Ausstellung zur Unternehmensgeschichte beherbergen. Das Objekt mit Schlämmerei, Formerei, Dreherei und Ofengebäude gehört zu den ältesten noch erhaltenen Gewerbebauten Berlins und steht seit 1994 als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Nitsch, Denkmalliste Berlin 2003, Berlin Handbuch, BM 13.11.01, TS 25.10.02 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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