Kellermann, Bernhard

* 4.3.1979 Fürth,
† 17.10.1951 Klein-Glienicke bei Potsdam,
Schriftsteller.

K. studierte in München Malerei und Germanistik. Seine ersten literarischen Veröffentlichungen waren ,,lyrische Romane" mit märchenhaften Zügen und fern der Realität. In dem Roman ,,Das Meer" (1910) verarbeitet er Reiseeindrücke und wandte sich erstmals sozialen Themen zu. Weltberühmt wurde sein Zukunftsroman ,,Der Tunnel" (1913). Während des Ersten Weltkrieges war K. Kriegsberichterstatter des Berliner Tageblatts. 1915 erschien sein Buch ,,Der Krieg im Westen" und 1916 ,,Der Krieg im Argonnerwald". Seine Erlebnisse auf ausgedehnten Weltreisen schilderte er in Reiseberichten wie "Ein Spaziergang in Japan" (1910), "Auf Persiens Karawanenstraßen"(1928), "Der Weg der Götter, Indien, Klein-Tibet, Siam" (1929) und "Meine Reisen in Asien" (1939). K. wandte sich in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen immer mehr zeitgenössischen Themen zu, verarbeitete Erfahrungen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit in Romanen wie ,,Der 9. November" (1920), ,,Die Brüder Schellenberg" (1925) und ,, Lied der Freundschaft" (1935). In dem Roman ,,Die Stadt Anatol" (1932) stellte K. erneut den Glauben an die Möglichkeiten der Technik in Frage. In seinem letzten Roman ,,Der Toleranz" (1948) setzte sich K. mit der NS-Zeit auseinander. Er wohnte um 1915 bis 1930 Emser Straße 21 und danach Bismarckstraße 72. K. war seit 1928 Mitglied der Preußischen Dichterakademie. 1933 wurde er ausgeschlossen und sein Roman ,,Der 9. November" im Mai 1933 öffentlich verbrannt. 1945 war er Mitbegründer und Vizepräsident des Kulturbundes zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands, später Professor an der Humboldt-Universität Berlin (Mitte) und wurde 1949 mit dem Nationalpreis der DDR geehrt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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