Kahl, Wilhelm

* 17.6.1849 Kleinheubach am Main,
† 14.5.1932 Berlin,
Jurist.

Dia-Serie Kahl, Wilhelm K. studierte ab 1867 in Erlangen und München Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht. 1873 legte er das erste Examen ab, wurde in Erlangen promoviert, habilitierte sich in München, lehrte ab 1876 als Privatdozent an der Universität München und erhielt 1879 in Rostock eine außerordentliche Professur für Kirchenrecht. K. lehrte auch in Erlangen und Bonn, bis er 1895 an die Berliner Universität berufen wurde. 1908/09 war K. Rektor der Berliner Universität. Hier lehrte er in seinen Fachgebieten bis zu seiner Emeritierung 1922. Bereits 1874 hatte sich K. der Nationalliberalen Partei angeschlossen und gehörte später ihrem Zentralvorstand an. Im Ergebnis der Novemberrevolution von 1918 trat er der Deutschen Volkspartei bei, gehörte auch dort zum Vorstand und kandidierte 1919 erfolgreich für die Nationalversammlung. Ab Juni 1920 war er Mitglied des Reichstags, dem er bis zu seinem Tod angehörte. K. war Mitglied der Rheinischen und der Brandenburgischen Provinzialsynode sowie der Preußischen Generalsynode. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich K. erfolgreich für den Zusammenschluß der deutschen Protestanten im Deutschen Evangelischen Kirchentag eingesetzt. Zahlreiche Publikationen förderten sein Ansehen in der nationalen und internationalen Fachwelt. Er wohnte von 1896 bis 1907 Kurfürstenstraße 23 und ab 1908 Kaiserallee 23. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirchgemeinde I, Baruther Straße 61/Zossener Straße (Friedrichshain-Kreuzberg). Die Kahlstraße wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1906/1928, Kürschner's Gelehrte ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon