Jacobsthal, Johann Eduard

* 17.9.1839 Preußisch-Stargard,
† 1.1.1902 Charlottenburg,
Architekt, Kunsthistoriker.

J. besuchte die Realschule in Danzig, studierte 1857 bis 1859 an der Bauakademie in Berlin und legte 1866 die Baumeisterprüfung ab. Nach kurzer Tätigkeit bei der Magistratsbauverwaltung war J. 1867 bei der Ministerial-Baukommission im Handelsministerium angestellt. Nebenamtlich war er seit 1866 Hilfslehrer und seit 1873 Lehrer an der Bauakademie, 1874 wurde er Professor. An der Schule des Kunstgewerbemuseums lehrte J. 1868 bis 1872, an der Kunstschule 1870 bis 1876. 1876 wurde er auch Professor an der Gewerbeakademie und gab den Staatsdienst auf. An der Technischen Hochschule war J. 1881/82 Abteilungsvorsteher für Architektur und Senatsmitglied, 1889/90 Rektor und 1890/91 Prorektor. J. war Mitglied der Akademien des Bauwesens und der Künste. Neben der Lehre und architektonischen Entwürfen befasste er sich intensiv mit dem Kunstgewerbe. Er wirkte 1867 in der Bauleitung beim Umbau des Abgeordnetenhauses am Dönhoffplatz und beim Bau der Siegessäule (1871/72), der Verbreiterung der Friedrichsbrücke (1873-1875) mit. Er baute das Humboldt-Gymnasium, Gartenstraße 29 (1874/75), die Stadtbahnhöfe Bellevue und Alexanderplatz (bis 1882) (Mitte), die Krupp-Villa "Hügel" in Essen u. a. J. wohnte 1872 bis um 1880 Steglitzer Straße 69 und danach bis 1902 Marchstraße 5 bzw 7.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Kieling, Geistiges, Thieme u. Becker ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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