Fischer, Samuel

* 24.12.1859 Lipto Szent Miklos (Ungarn),
† 15.10.1934 Berlin,
Verleger.

Dia-Serie Fischer, Samuel, F. kam 1879/80 nach Berlin und wurde 1883 Teilhaber der Verlagsbuchhandlung Hugo Steinitz, Friedrichstraße 174. Im September 1886 gründete er einen eigenen Verlag, den S. Fischer Verlag. Von Beginn an verlegte er bedeutende Autoren des Naturalismus. Gerhart  Kontext zu: Hauptmann GerhartHauptmann war zeitlebens Hausautor. F. öffnete sich erfolgreich auch anderen, modernen literarischen Strömungen. Er förderte Autoren wie Thomas Mann (1875-1955), Jakob Wassermann (1873-1934) und Arthur Schnitzler (1862-1931). 1908 begann "Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane", die es bis 1915 auf 96 Bände brachte. Als Gründungsmitglied der Freien Bühne 1889 verlegte F. deren gleichnamige Zeitschrift (ab 1894 als Monatsschrift "Die Neue Rundschau"). 1922 wurde der Verlag in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der S. Fischer Verlag hatte seinen Sitz 1887 in der Friedrichstraße 165, 1888 in der Mohrenstraße 10, ab 1889 in der Linkstraße 25 (heute Mitte), ab 1891 in der Köthener Straße 44 (heute Friedrichshain-Kreuzberg) und ab 1897 in der Bülowstraße 90 (heute Tempelhof-Schöneberg). F. wohnte 1893 in der Burggrafenstraße 3 und 1897 in der Genthiner Straße (heute Mitte). Danach zog er in die Wissmannstraße 3 und im Spätherbst 1905 bezog F. das im Jugendstil erbaute Haus in der Erdener Straße 8, wo sich eine Gedenktafel für ihn befindet. Sein Haus entwickelte sich dank seiner Frau Hedwig zu einem literarischen Zentrum in Berlin. Beigesetzt ist F. in einem Ehrengrab auf dem Friedhof in Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45 (Markus-Reich-Platz 1) (heute Pankow).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Voß, Jäger 1991, Reichshandbuch, Killy ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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