Dimitroff, Georgi Michailowitsch

* 18.6.1882 Kowatschewzi (Bulgarien),
† 2.7.1949 Barwicha bei Moskau,
Politiker.

Dia-Serie Dimitroff, Georgi Michailowitsch Der Sohn einer kinderreichen armen Familie erlernte 1894 das Buchdruckerhandwerk und war ab 1897 Mitglied der Buchdrucker-Gewerkschaft, deren Sekretär er drei Jahre später wurde. 1902 trat D. der Bulgarischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei und wurde 1903 zu deren Sekretär für Sofia gewählt. Ab 1913 gehörte er dem bulgarischen Parlament an. 1919 kam er ins Zentralkomitee der Partei. D. gehörte im Mai 1919 zu den Mitbegründern der Kommunistischen Partei Bulgariens und leitete mit anderen im September 1923 den Aufstand. Nach dem Verbot der KP Bulgariens lebte er in der Emigration, u. a. in Deutschland. D. stand seit 1929 dem Westeuropäischen Büro des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale in Berlin vor. Er lebte und wirkte unter konspirativen Bedingungen u. a. in der Zelterstraße (Pankow) und von 1930 bis 1933 in der Schlüterstraße 21. Nach dem Reichstagsbrand Ende Februar 1933 wurde D. mit anderen deutschen und bulgarischen Kommunisten verhaftet und vor das Reichsgericht gestellt. Seine eigene brillante Verteidigung machte das Vorhaben des NS-Regimes, den Kommunisten die Brandstiftung zu unterstellen, zunichte. Nach dem Freispruch gewährte die Sowjetunion ihm und anderen Mitangeklagten bis zum Sieg über Hitlerdeutschland Asyl. Zwischen 1935 und 1943 war D. Generalsekretär der Kommunistischen Internationale. Von 1946 bis zu seinem Tode übte er das Amt des Ministerpräsidenten der Volksrepublik Bulgarien aus. Eine Gedenktafel am Haus Schlüterstraße 21 erinnert an D.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Biographien, Bayerlein, Wörmann ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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