Barnay, Ludwig

(eigtl. Weiß, Pseud. Lacroix)
* 11.2.1842 Pest (heute Budapest)/Ungarn,
† 1.2.1924 Hannover,
Schauspieler, Theaterleiter.

B. kam als erfolgreicher Schauspieler nach Berlin, wo er 1883 gemeinsam mit dem Bühnenautor Adolph l'Arronge (eigtl. Aaron, 1838-1908) und berühmten Schauspielern, wie u. a. Friedrich Haase (1825-1911) und Regisseuren wie Ernst Ritter von Possart (1841-1921) die Sozietät Deutsches Theater im Haus des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters in der Schumannstraße (heute Mitte) gründete. L'Arronge hatte es 1881 bereits gekauft und wurde technischer Direktor des Unternehmens. Am 29.9.1883 eröffnete das Theater mit Friedrich von Schillers (1759-1805) Kabale und Liebe. B. spielte darin den Präsidenten. Am 24.6.1884 trat B. dort zum letzten Mal auf und am 1.7. desselben Jahres trat er auch aus der Leitung der Sozietät aus. Nachfolger als Theaterleiter wurde 1894 Otto Brahm (1856-1912). Nach Gastspielreisen leitete B. von 1906 bis 1908 das Königliche Schauspielhaus in Berlin. In jenen Jahren wohnte er Kurfürstendamm 46. Seine Memoiren "Erinnerungen" erschienen in zwei Bänden 1903 und nochmals 1954 im Henschelverlag in Berlin. Der Ludwig-Barnay-Platz wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Killy ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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