Bankhaus Löbbecke

Charlottenburg,
Fasanenstraße 76/78.

Dia-Serie Bankhaus Löbbecke Der Bauherr Leopold Ilse ließ 1872 bis 1874 von H. Sobotta hier eine zweigeschossige Villa bauen, die nach ihm "Villa Ilse" heißt. Über hundert Jahre später baute Wolf-Rüdiger Borchardt (* 1939) in den Jahren 1991 bis 1993 einige Meter südlich für das B. zwei neue, siebengeschossige Gebäude. Sie heißen ihrer jeweiligen Fassade wegen das "Steinhaus" (vorn an der Straße und gegenüber dem  Kontext zu: Bristol Hotel KempinskiBristol Hotel Kempinski) und das "Glashaus" (dahinter). Das Glashaus ist gerundet und ähnelt mit seinen Simsen und Balkonen der Architektur der 1920er Jahre. Ganz oben auf dem Dach steht in großen, gelben Buchstaben "Bankhaus Löbbecke & Co.". Zwischen den beiden Neubauten und der Villa liegt eine kleiner Platz, auf dem sich ein Brunnen befindet. Weiter hat die Künstlerin Mona Fux (* 1952) eine kleine, gerundete und geschwungene Verbindungsbrücke zwischen dem Glashaus und der Villa geschaffen. An die Brücke stoßen zwei Spitzen, die sich immer weiter verjüngen und in etwa 20 m Höhe vereinigen und der Brücke ein modernes Aussehen geben. Auch die alte Villa wurde von Wolf-Rüdiger Borchardt zu einem Kundenzentrum umgebaut. Der zweite Stock des hellen Hauses ist etwas zurückgesetzt und das Dach ist schräg. In einem Turm befindet sich ein kleines Glockenspiel. An der Fassade ist das Gründungsjahr der Bank, 1761, vermerkt. In jenem Jahr ging das Bankhaus Gebrüder Löbbecke & Co. in Braunschweig aus einer Warenhandlung hervor. Im 19. Jahrhundert ließen wohlhabende Familien der Region ihr Privatvermögen beim B. verwalten. Die wachsende Zahl der Kunden aus Handel und Gewerbe machten das Haus immer bedeutender. So wurden die Gebrüder Löbbecke von "Handelsherren" zu "Privatbankiers" und sollten es über Generationen bis 1930 bleiben. In jenem Jahr wurde das Privatbankhaus in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. 1983 kam es jedoch zur Reprivatisierung, in deren Folge die Zentrale nach Berlin und 1995 in die Fasanenstraße verlegt wurde. Heute ist das B. ein Unternehmen der italienischen Banka Intesa-Gruppe. Die Villa steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Nitsch, Denkmalliste Berlin 2003 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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