Alt-Berlin

ist die historische Bezeichnung für das Gebiet in Mitte zwischen Spree und der entlang der Waisenstraße bis zur Burgstraße parallel zur S-Bahntrasse laufenden Linie.

Unter A. ist hier zu verstehen die mittelalterliche Stadt mit dem Namen Berlin bzw. deren etwa 47 ha umfassendes Stadtgebiet, das - nordöstlich von Cölln - innerhalb der im 13. Jahrhundert errichteten Stadtmauer zunächst die Straßenzüge um die Nikolaikirche und ein paar Jahrzehnte später auch das Terrain um die Marienkirche einnahm. Stadtrecht erhielt A. wenige Jahrzehnte nach seiner Gründung von den beiden askanischen Markgrafen Johann I. (1213?-1266) und Otto III. (1215?-1267), die seit 1220 regierten. Später herrschten über A. Wittelsbacher und Luxemburger Fürsten und schließlich von 1411 bis 1918 die Hohenzollern. Die ersten Siedler waren vermutlich deutsche Kaufleute aus den Rheingegenden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde A. am 26.1.1244. Ab 1307 betrieben A. und Cölln eine gemeinsame Wehr- und Außenpolitik und schlossen sich 1432 zu einer Stadt zusammen. 1442 trennte Kurfürst Friedrich II. (1413-1471) die Doppelstadt wieder. Sechs Jahre später kam es zum Berliner Unwillen, der ersten größeren Erhebung gegen den Landesherren. Am 1.1.1710 wurde auf Weisung König  Kontext zu: Friedrich IFriedrichs I. A. mit Cölln, Friedrichwerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zu Berlin zusammengeschlossen. A. wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Zu den bedeutenden Bauwerken, die erhalten geblieben sind bzw. wieder aufgebaut wurden, zählen die Nikolai-, die Marien- und die Parochialkirche, die Heilige-Geist-Kapelle, das Rote Rathaus, das Nicolaihaus, das Knoblauchhaus, das Ephraimpalais, das Palais Schwerin, das Alte und das Neue Stadthaus, das Palais Podewil(s), das Gericht, Reste der mittelalterlichen Stadtmauer und die Ruine der Klosterkirche.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Mitte ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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