Abraham, Karl

* 3.5.1877 Bremen,
† 25.10.1925 Berlin,
Mediziner.

A., ein Schüler und späterer Freund Sigmund Freuds (1856-1939) praktizierte ab 1901 als Psychoanalytiker in der Heilanstalt in Dalldorf, das seit Oktober 1905 Wittenau genannt wird. 1904 ging er nach Zürich an die Burghölzli-Klinik. Bei diesem Aufenthalt lernte er Sigmund Freud kennen und schätzen. A. praktizierte ab 1908 wieder in Berlin, am Schöneberger Ufer 22 (heute Friedrichshain-Kreuzberg). Dort hatte er seine erste eigene Praxis. Er rief 1908 die "Berliner psychoanalytische Vereinigung" ins Leben, die zum ersten Mal am 27.8.1908 tagte, ihr Gründungsjahr allerdings offiziell mit 1910 angab. Im gleichen Jahr verlegte A. seine Praxis in die Rankestraße 24. Während des Weltkrieges war er Militärpsychiater im ostpreußischen Allenstein. Aus dem Krieg zurückgekehrt, wohnte A. ab Januar 1919 in Grunewald, Schleinitzstraße 6. Wenige Monate später, im Juni 1919, bezog er eine Wohnung in der Bismarckallee 14. A. war maßgeblich am Aufbau des Internationalen Zentrums für Psychoanalyse beteiligt. Besondere Verdienste erwarb er sich durch seine Studien zum Mythos, zur Traumsymbolik sowie zu den von Freud entdeckten Entwicklungsphasen der Sexualität im Kindesalter. Auf dem Landeseigenen Parkfriedhof Lichterfelde, Thuner Platz 2-6 (Steglitz-Zehlendorf), befindet sich sein Ehrengrab. In der Bismarckallee 14 erinnert eine Gedenktafel an A.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Jäger 1991, Brockhaus 1986, Lehnert ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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