Wagner, Martin

*5.11.1885 Königsberg,
† 28.5.1957 Cambridge/USA,
Architekt.

Dia-Serie Wagner, Martin W. studierte in Dresden und Berlin Architektur. Am 1.7.1918 wurde er Statbaurat von Schöneberg. Er gründete 1919 den Verband der gewerkschaftlichen sozialen Baubetriebe, dem er auch bis 1926 vorstand. Danach war er von 1924 bis 1926 als Direktor der Deutschen Wohnungsbau-Genossenschaft in Berlin tätig. Seit 1926 gehörte er der Architektenvereinigung  Kontext zu: Der RingDer Ring an. In den Jahren 1926 bis 1933 wirkte W. als Stadtbaurat von Berlin. Dabei erwarb er sich große Verdienste. W. war mit Bruno  Kontext zu: Taut BrunoTaut am Entwurf für den Bau der Hufeisensiedlung in Britz (1925/26) beteiligt. Schon 1924 bis 1926 wurde nach Ws. Entwürfen die Lichtenberger Plattenbausiedlung errrichtet. Von 1927 bis 1929 war er maßgeblich an der Neugestaltung des Alexanderplatzes in Berlin beteiligt. Am 10.8.1931 wurde W. ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Gemeinsam mit Bruno  Kontext zu: Taut BrunoTaut baute W. 1925 bis 1927 die Wohnhäuser Am Vogelherd 2-20. Nach den städtebaulichen Plänen von W. und Hans  Kontext zu: Scharoun HansScharoun wurde 1929/30 die Großsiedlung Charlottenburg-Nord zwischen Jungfernheideweg, Goebelstraße und Heckerdamm errichtet, die damals modernste Berliner Wohnsiedlung. Von den mit Hans  Kontext zu: Poelzig HansPoelzig erarbeiteten Plänen zur Gestaltung einer großen Messeanlage ( Kontext zu: MessegelaendeMessegelände) wurde 1929/30 von beiden selbst die Messehalle 17 realisiert. 1933 trat er aus der Preußischen Akademie der Künste aus und emigrierte 1935. W. wohnte zwischen 1920 und 1935 zunächst Orber Straße 18 und später Friedrichsruher Straße 25. Er emigrierte 1935 über die Türkei in die USA, wo er an der Havard Universität eine Professur erhielt. Nach 1948 bemühte er sich in West-Berlin vergeblich um die Stelle eines Stadtbaurats. Eine Gedenktafel in Schöneberg in der Röblingstraße 27-29 und der Martin-Wagner-Ring in Neukölln erinnern an W..

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Emigration, Vollmer, Wer ist's ? 1935 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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