Villa Oppenheim

Charlottenburg,
Schloßstraße 55/55 a.

Dia-Serie Villa Oppenheim Im Jahre 1695 ließ Kurfürstin (später Königin)  Kontext zu: Sophie Charlotte Koenigin in PreussenSophie Charlotte das Schloss Lietzenburg (später  Kontext zu: Schloss CharlottenburgSchloss Charlottenburg) erbauen. Für die Unterbringung von Pferd und Wagen wurde an hiesiger Stelle ein  Kontext zu: MarstallMarstall errichtet. Als 1798/99 die Orangerie zum Schloss hinzukam, wurde der einstige Marstall (er hieß nun Lorbeerhausanwesen) an den englischen Arzt Brown, der die Kinder des Königs gegen Pocken geimpft hatte, verschenkt. 1802 verkaufte Brown seinen Besitz an den Grafen Alexander von Kameke (1743-1806). Etwa seit diesem Datum heißt das Gebäude auch Villa Sorgenfrei. 1844/45 kaufte Alexander Mendelssohn (1798-1871), Enkel von Moses Mendelssohn (1729-1786), Grundstück und Villa. Er ließ ein neues Haus bauen. Nach seinem Tode erbte seine Tochter Margarethe (1823-1890), Ehefrau des Obertribunalrats Otto Georg Oppenheim (1817-1909), den Besitz. Die Oppenheims ließen hier 1881/82 von Christian Heidecke (1837-1925) die V. im Neorenaissancestil mit Remisengebäuden und großem Garten bauen. Ihr Sohn, Kommerzienrat Hugo Otto Oppenheim, verkaufte den Besitz 1910 an die Stadt. 1914 gestaltete Gartenarchitekt Erwin  Kontext zu: Barth ErwinBarth einen Teil des Gartens zum öffentlichen  Kontext zu: SchustehrusparkSchustehruspark um. Die V. selbst wurde nach Abriss des Nordflügels und sämtlicher Nebengebäude öffentlich genutzt. Auf dem Grundstück errichtete man auch die  Kontext zu: Oppenheim OberschuleOppenheim-Oberschule. 1943 erlitt die Villa Schäden durch Bomben. 1945 erhielt sie ein flaches Notdach. Erst 1984 bis 1987 wurde das Gebäude restauriert. Danach wurde es Sitz des Kunstamtes Charlottenburg. Seit 2001 gehört die Villa zum Fachbereich Kultur des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf. Hier bietet nun das Forum für Kunst, Kultur und Medien Autorenlesungen, Vorträge, Konzerte und Kolloquien an und fördert Künstler. In den Ausstellungsräumen (160 m²) wird zeitgenössische Kunst präsentiert. Im Gebäude befinden sich eine Infothek, eine Mediathek und ein Kunstarchiv. Das zweigeschossige Haus hat einen klassisch symmetrischen Grundriss. Die Fassade besteht aus roten Ziegelsteinen und aus weißem Sandstein. Der Dachstuhl ist giebelförmig, die Abdeckung aus schwarzem Schiefer. Auf der Ostseite hat die Villa einen vorstehenden Trakt mit Eingang und Säulen. In der Villa befinden sich auch eine Kindertagesstätte sowie die Schulverwaltung. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Zukunft, Villa Oppenheim ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon