Sauerbruch, Ernst Ferdinand

* 3.7.1875 Barmen,
† 2.7.1951 Berlin,
Mediziner.

Dia-Serie Sauerbruch, Ernst Ferdinand S., der zu den bedeutendsten Chirurgen Deutschlands gehörte, folgte 1927 dem Ruf an die Berliner Universität, wo er 1928 bis 1949 den Lehrstuhl für Chirurgie übernahm und die Chirurgische Universitätsklinik der Charité, Ziegelstraße, leitete. Bereits während des Ersten Weltkrieges mit der Prothetik befasst, entwickelte er Arm- und Beinprothesen. Mit der nach ihm benannten "Sauerbruchhand" gelang ihm die Konstruktion einer Prothese mit wirklich beweglichen Fingern. Seine Hauptleistung war 1904 die Konstruktion einer Unterdruckkammer für Brustkorboperationen. Seine Popularität stieg in seiner Berliner Zeit durch aufsehenerregende Operationserfolge. Umstritten ist seine politische Haltung während der NS-Zeit, in der er u. a. Mitglied der nationalsozialistischen Deutschen Akademie wurde und 1937 den Nationalpreis auf dem Nürnberger Parteitag der NSDAP in Empfang nahm. Er wirkte auch nach 1945 weiter als Mediziner in der Charité und kurzzeitig als Berliner Gesundheitsstadtrat. Eine schwere Erkrankung und daher rührende Operationsfehler führten 1949 zu seiner Entlassung. Dank des Leiters der Grunewaldklinik, Julius Jungbluth, konnte er von 1949 bis kurz vor seinem Tode in dessen Privatklinik noch tätig sein. An der Grunewaldklinik, Delbrückstraße/Ecke Richard-Strauss-Straße befinden sich an der Mauer eine Büste und eine Gedenktafel für S. Im April 1950 begann er mit der Niederschrift seiner Erinnerungen, die 1953 unter dem Titel "Das war mein Leben" publiziert wurden. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof Wannsee II, Lindenstraße 1/2 a (Steglitz-Zehlendorf). S. erhielt verschiedene Berliner Ehrungen. und in Zehlendorf wurde ein Straße nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist´s? 1928, Sauerbruch, Overesch/Saal III. Reich, Berlinische Lebensbilder Bd. 2 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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