Ringelnatz, Joachim

(eigtl. Bötticher, Hans) (Pseud. Pinko Meyer, Fritz Dörry, Gustav Hester)
* 7.8.1883 Wurzen,
† 17.11.1934 Berlin,
Schriftsteller, Kaberettist, Maler.

Dia-Serie Ringelnatz, Joachim R. war 1909 und nach dem Ersten Weltkrieg Dichter für das Münchner Kabarett "Simpl". Von dort verpflichtete ihn Max  Kontext zu: Reinhardt MaxReinhardt an sein Berliner Kabarett "Schall und Rauch". Bis zur Errichtung der NS-Diktatur in Deutschland trat R. in vielen deutschen Städten und im Ausland mit eigenen Gedichten auf. Er malte auch, und 1925 wurde seine erste Ausstellung in Berlin eröffnet. Seine Gedichtsammlung "Kuttel Daddeldu" wurde 1923 publiziert, die "Turngedichte" bereits 1920. Im Februar 1930 übersiedelte er von München nach Charlottenburg an den Sachsenplatz 12 (heute Brixplatz). In dieser Atelierwohnung schloß er seine Autobiographie "Mein Leben bis zum Krieg" (1931) ab. 1933 wurden seine Bücher verbrannt. R. wurde schwer lungenkrank und verstarb in Berlin. Sein Wohnhaus am Sachsenplatz 12 (heute Brixplatz) wurde im Krieg zerstört. Auf Beschluss des Senats von 1984 erhielt er auf dem Landeseigenen  Kontext zu: Friedhof HeerstrasseFriedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 ein Ehrengrab.An dem Neubau, der an Stelle des Wohnhauses Brixplatz 2 errichtet wurde, erinnert eine Gedenktafel an R. Die Ringelnatz-Grundschule, Wilhelm-Gericke-Straße 7 Reinickendorf, die Ringelnatzstraße Tempelhof-Schöneberg und die Joachim-Ringelnatz-Straße Marzahn-Hellersdorf wurden nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's? 1928, Gradewohl/Zimmermann, Jochens/May, Voß, Schriftsteller ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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