Newton, Helmut

* 31.10.1920 Berlin,
† 23.1.2004 Los Angeles,
Fotograf.

N. bezeichnete sich selbst als verwöhnten Bürgersohn. Als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie wuchs er in Grunewald auf und erlernte den Beruf des Fotografen bei der berühmten "Yva" (Else Simon) in der Schlüterstraße 45. 1938 musste er Berlin verlassen und emigrierte über Singapur nach Australien, wo er die Staatsbürgerschaft wechselte. Kurze Zeit arbeitete er als Fotoreporter, dann entschied er sich für die weniger hektische Modefotografie. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb er in Melbourne als freier Fotograf ein kleines Atelier, wo er auch die Schauspielerin und Fotografin June Browne kennen lernte, die er 1947 heiratete. Fünf Jahre später veröffentlichte N. seine Fotografien erstmals im australischen Modemagazin "Vogue". Ende der 1970er Jahre wandte er sich vollends der Aktfotografie zu. Bald war N. mit Tagesgagen von bis zu 100 000 Mark einer der teuersten Fotografen. Neben seinen erotischen Bildern wurde N. auch durch Porträts von Leni Riefenstahl (1902-2003), Helmut Kohl (* 1930), Gerhard Schröder (* 1944) u. a. bekannt. Noch zu Lebzeiten übergab er seine Fotosammlung als Dauerleihgabe an seine Vaterstadt Berlin. Mit seiner großen Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie im Jahre 2002 war N. auch in Berlin als Weltstar bekannt geworden. N. starb im Januar 2004 bei einem Autounfall in Hollywood. Seine letzte Ruhe fand er am 2.6.2004 auf dem Friedhof in Friedenau. Sein Grab befindet sich unweit der Begräbnisstätte von Marlene Dietrich . Die Eröffnung des eigens für seine Fotosammlung eingerichteten  Kontext zu: Museum fuer FotografieMuseums für Fotografie in der Jebensstraße am Bahnhof Zoo erfolgte am 4.6.2004.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Die Welt, 12.10.2002, TS 15.10.2003, TS 3.6.2004 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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