M. absolvierte eine Buchhändlerlehre und war dann in Leipzig tätig. 1861 kam er zu seinem Bruder Salomon Mosse (1837-1903), der ein Wäschegeschäft hatte, nach Berlin. Er arbeitete in der Geschäftsleitung der Zeitschrift "Kladderadatsch" mit und wirkte 1864 in Leipzig als Annoncenwerber für "Die Gartenlaube". Am 1.1.1867 gründete er in Berlin eine Zeitungs-Annoncen-Expedition, die erste und einzige ihrer Art in der damaligen Zeit. Bis 1873 wurden in allen wichtigen deutschen Städten und auch im Ausland Filialen dieser Annoncen-Expedition eröffnet. M. gründete dann eine eigene Zeitung, das seit dem 1.1.1872 erscheinende liberale Berliner Tageblatt. Es wurde von seinem Neffen Theodor Wolff (1868-1943) mit großem Erfolg geführt. 1889 übernahm er den Verlag Berliner Morgenpost, 1904 die Berliner Volkszeitung und dann das 8-Uhr-Abendblatt. 1898 gab er erstmals das Reichsadressbuch heraus. Es folgte 1922 der Rudolf-Mosse-Code für den telegrafischen internationalen Handelsverkehr. M. war Vorsteher der Jüdischen Reformgemeinde in der Johannisstraße und viele Jahre Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlins. M. hatte 1893 die "Mossesche Erziehungsanstalt für Knaben und Mädchen" (Mosse-Stift) eingerichtet. Am 1.4.1895 wurde sie in Deutsch-Wilmersdorf, Mecklenburgische Straße 58/Homburger Straße (heute Rudolf-Mosse-Straße) für 100 elternlose Jungen und Mädchen aus den gebildeten Ständen, ohne Beachtung der jeweiligen Religionszugehörigkeit, eröffnet. Leiter der Einrichtung war Dr. Georg Heinitz (1860-1916). 1922 schenkte die Witwe Emilie Mosse (1851-1924) das Haus der Stadt Berlin. M. hat auf dem Friedhof in Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45 (Markus-Reich-Platz 1) (Pankow) ein Ehrengrab. Der Rudolf-Mosse-Platz und die Rudolf-Mosse-Straße sind nach M. benannt. An Nr. 11 der Straße erinnert eine Gedenktafel an die Stiftung Ms.
Quellen und weiterführende Literatur: [ NDB, Christoffel, Jäger 1991
]
M. absolvierte eine Buchhändlerlehre und war dann in Leipzig tätig. 1861 kam er zu seinem Bruder Salomon Mosse (1837-1903), der ein Wäschegeschäft hatte, nach Berlin. Er arbeitete in der Geschäftsleitung der Zeitschrift "Kladderadatsch" mit und wirkte 1864 in Leipzig als Annoncenwerber für "Die Gartenlaube". Am 1.1.1867 gründete er in Berlin eine Zeitungs-Annoncen-Expedition, die erste und einzige ihrer Art in der damaligen Zeit. Bis 1873 wurden in allen wichtigen deutschen Städten und auch im Ausland Filialen dieser Annoncen-Expedition eröffnet. M. gründete dann eine eigene Zeitung, das seit dem 1.1.1872 erscheinende liberale Berliner Tageblatt. Es wurde von seinem Neffen Theodor Wolff (1868-1943) mit großem Erfolg geführt. 1889 übernahm er den Verlag Berliner Morgenpost, 1904 die Berliner Volkszeitung und dann das 8-Uhr-Abendblatt. 1898 gab er erstmals das Reichsadressbuch heraus. Es folgte 1922 der Rudolf-Mosse-Code für den telegrafischen internationalen Handelsverkehr. M. war Vorsteher der Jüdischen Reformgemeinde in der Johannisstraße und viele Jahre Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlins. M. hatte 1893 die "Mossesche Erziehungsanstalt für Knaben und Mädchen" 
Mosse
