Lang, Fritz (Friedrich)

* 5.12.1890 Wien,
† 2.8.1976 Beverly Hills/USA,
Filmregisseur.

L. besuchte die Realschule und studierte danach an der Technischen Hochschule in Wien Architektur. An der Kunstakademie in München begann er ein Studium der Malerei. Während des Ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Heer. Nach einer Verwundung kam er ins Lazarett und begann dort erste Drehbücher zu schreiben. Joe May (1880-1954), der in den Berlin-Weißenseer Studios produzierte, kaufte sie ihm ab. Ab 1918 arbeitete L. in Berlin-Weißensee bei der Decla als Dramaturg. 1919 führte er erstmals bei "Halbblut" Regie. Ab 1920 arbeitete er mit der Autorin Thea von  Kontext zu: Harbou Lang Thea vonHarbou zusammen, die er 1922 heiratete. Die Ehe wurde später geschieden. 1921/22 führte L. in dem Film "Dr. Mabuse" Regie, und 1926 wurde er mit "Metropolis" berühmt. Er schuf durch seine Kunst des expressionistischen Stils der Regie Höhepunkte der Filmgeschichte. 1933 war er gezwungen, aus Deutschland zu emigrieren. Josef Goebbels (1897-1945) hatte ihm zwar die Leitung der Filmproduktion angeboten, doch L. wollte ihm nicht dienlich sein. Zuerst wirkte er in Frankreich, wo sein Film "Liliom" entstand. Ab 1934 lebte er in den USA und führte bei zahlreichen berühmt gewordenen Filmen Regie, so bei dem 1943 in Zusammenarbeit mit Bertolt  Kontext zu: Brecht BertoltBrecht entstandenen Film "Auch Henker sterben". 1956 kehrte er in die Bundesrepublik zurück, wo seine letzten Filmarbeiten entstanden, so u. a. "Das indische Grabmal" (1959) und "Die 1 000 Augen des Dr. Mabuse" (1960). L. ging aber schon bald wieder in die USA und lebte in Beverly Hills, wo er auch verstarb. In den 1920er Jahren wohnte L. Hohenzollerndamm 52.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1928, Wer ist wer? 1955 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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