Heuss, Theodor

(Pseud. Thomas Brackheim)
* 31.1.1884 Brackenheim,
† 12.12.1963 Killesberg bei Stuttgart,
Politiker, Bundespräsident.

Dia-Serie Heuss, Theodor H. studierte von 1902 bis 1905 Kunstgeschichte und Volkswirtschaft in München, wo er auch promovierte. Im Herbst 1905 setzte H. seine Studien in Berlin fort. Damals wohnte er in der Elsässer Straße 38 (heute Torstraße, Mitte). 1918 wurde H. Geschäftsführer des Deutschen Werkbundes. Damals wohnte er in der Fregestraße 80 (heute Tempelhof-Schöneberg). 1919 wurde H. zum Stadtverordneten in Schöneberg gewählt und nach der Bildung der Großgemeinde Berlin ab 1921 Schöneberger Bezirksverordneter. Diese Ämter füllte er bis 1929 aus. Ab 1920 lehrte H. an der Hochschule für Politik in Berlin. Von Mai 1924 bis Mai 1928 und von September 1930 bis zum 7.7.1933 war H. als Abgeordneter für die Deutsche Demokratische Partei im Deutschen Reichstag. Im November 1930 bezog er ein Haus in der Steglitzer Kamillenstraße 30 (später Nr. 6). Im Mai 1933 wurde ihm die Dozentur entzogen. Seine Publikationen wurden öffentlich verbrannt. 1933 hielt H. illegal Vorträge, was er aufgrund einer Warnung aufgeben musste. Unter seinem Pseudonym "Thomas Brackheim" konnte er in der Frankfurter Zeitung Artikel veröffentlichen. H. hatte konspirative Kontakte zu führenden Männern der oppositionellen Gruppe um Carl  Kontext zu: Goerdeler Carl FriedrichGoerdeler. 1943 siedelte er von Berlin nach Heidelberg über. 1946 wurde er Vorsitzender der von ihm gegründeten Freien Demokratischen Partei (FDP) in der amerikanischen Besatzungszone. 1945/46 war H. Kultusminister in Württemberg-Baden und kandidierte 1949 erfolgreich für das Amt des ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, das er bis zum 12.9.1959 ausübte. Am 31.10.1949 verlieh Berlin H. die Ehrenbürgerwürde. 1956 wurden seine Erinnerungen publiziert. Der  Kontext zu: Theodor Heuss PlatzTheodor-Heuss-Platz, der gleichnamige  Kontext zu: U Bahnhof Theodor Heuss PlatzU-Bahnhof, die Theodor-Heuss-Oberschule, Putbusser Straße 12 und der Theodor-Heuss-Weg in Wedding (heute Mitte), Gedenktafeln am Theodor-Heuss-Platz, in der Fregestraße 80 (Tempelhof-Schöneberg) und in der Schloßstraße 80 (Steglitz-Zehlendorf) erinnern an H.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1928, Wer ist wer ? 1955, M.d.R., Voß ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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