Heinrich-Schulz-Bibliothek

(Stadtbibliothek Charlottenburg)
Charlottenburg,
Otto-Suhr-Allee 96 (Rathaus).

1898 wurde im  Kontext zu: Altes SchulhausAlten Schulhaus in der Kirchstraße 4/5 (heute Gierkezeile) die "Städtische Volksbibliothek und Lesehalle der Stadt Charlottenburg" eröffnet. 8 000 Bücher standen den Nutzern damals zur Verfügung. Neu war eine Lesehalle mit etwa 50 Sitzplätzen. In den ersten Jahren erlebte die Bibliothek ihre wohl größte Blütezeit. Schon 1898 wurden in der Lesehalle an die 20 000 Besucher gezählt. 1901 zog die Bücherei ins neuerbaute Haus der Kunstgewerbeschule in der Wilmersdorfer Straße 166/167 (heute Eosanderstraße 1). Dort bestand nun die modernste Bücher- und Lesehalle jener Zeit. In der Mitte der Bibliothek befand sich ein durch drei Stockwerke gehender großer Lesesaal, in dem 3 000 Bände zur freien Nutzung angeboten wurden. Im Jahre 1904 wurde ein städtisches Bibliothekssystem geplant, in dem in Charlottenburg neben der Hauptbibliothek weitere Zweigstellen verteilt sind. 1904 wurde die Zweigstelle"Ost" eröffnet, 1908 die Zweigstelle "West", 1912 "Süd" und "Nord" sowie die Musikalische Volksbücherei ( Kontext zu: Musik und StadtteilbibliothekMusik- und Stadtteilbibliothek ) und 1929 die Zweigstelle "Neuwestend". Im November 1943 verlor die Hauptstelle der Stadtbibliothek bei einem Fliegerangriff durch Bomben fast alle Bücher. Nach dem Krieg waren zwei Drittel des Bestandes der Charlottenburger Bibliotheken vernichtet. Erst im April 1949 fand die Neueröffnung der Hauptbibliothek im  Kontext zu: Rathaus Charlottenburg IIIRathaus Charlottenburg statt. Fast zehn Jahre später, 1958, wurde sie als Freihandbücherei eingerichtet (das Gleiche geschah nach und nach auch mit den Zweigstellen). 1962 wurde die neue Zweigstelle Halemweg eröffnet. Wieder zehn Jahre später wurde die Hauptbibliothek nach dem sozialdemokratischen Bildungspolitiker Heinrich Schulz (1872-1932) benannt. Mehr und mehr fanden in den Bibliotheken nun auch Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und Diskussionen statt. Ab 1982 bot die H. auch Videos an. Heute verfügt die H. über 94 000 Bücher, 93 Zeitschriften, 17 Zeitungen, 1 500 MCs, 1 000 CDs, 800 Videos, 700 CD-ROMs und 300 DVDs. Sie hat eine Fläche von 1 550 m². Die Jugendabteilung verfügt über 22 000 Medieneinheiten. Das gesamte Bibliothekssystem Charlottenburg-Wilmersdorf besteht aus zwei Haupt- (Heinrich-Schulz-Bibliothek und  Kontext zu: Dietrich Bonhoeffer BibliothekDietrich-Bonhoeffer-Bibliothek), einer Jugendbibliothek, vier Stadtteilbibliotheken und einer Musikbibliothek- und Stadtteilbibliothek.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Stadtbibliothek ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon