Haus der Deutschen Zahnärzte

Wilmersdorf,
Heidelberger Platz 3.

Dia-Serie Haus der Deutschen Zahnärzte Der fünfgeschossige Ziegelbau erstreckt sich am Heidelberger Platz von der Aßmannshauser bis zur Johannisberger Straße und wurde 1936 von Emil Rüster (1883-1949) gebaut. Im Gebäudeinneren ließ dieser pompöse Marmorverkleidungen und Holztäfelungen installieren. Bis 1945 hatten hier die Deutsche Zahnärzteschaft, die Kassenzahnärztliche Vereinigung Deutschlands ihren Sitz. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zum Teil zerstört. Ab Juni 1946 sendete von hier aus die Berliner Niederlassung des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) für den britischen Sektor Berlins. Das war eine politische Reaktion auf das Programm des Berliner Rundfunks, das aus dem  Kontext zu: Haus des RundfunksHaus des Rundfunks in der Masurenallee 8-14 - damals eine sowjetische Exklave im britischen Sektor - gesendet wurden. Zunächst arbeitete der NWDR über Drahtfunk (Telefonnetz), ab August 1946 dann auch über die Mittelwelle des Rundfunks. Die Anfänge gestalteten sich organisatorisch und sendetechnisch äußerst schwierig - vor allem litt man unter Raumnot. Als einziger größerer Sendesaal diente dem NWDR anfangs nur der ehemalige Appell- und Vortragsraum im H. So musste man zunächst für Musikaufnahmen oft in Atelierräume einer Tempelhofer Filmgesellschaft in der Oberlandstraße 26-35 ausweichen. Nach etlichen komplizierten Auf- und Umbauarbeiten war dann im Sommer 1949 mit der Inbetriebnahme eines dreiteiligen Hörspielkomplexes das Funkhaus im H. im Großen und Ganzen vollständig. Auch Musik wurde im neuen Gebäudeteil produziert, jedoch meist Unterhaltungs- und Tanzmusik. Die Klassik (Kammermusik) blieb im wesentlichen dem Sendesaal im H. vorbehalten. Im April 1951 wurde dann vom H. aus die erste deutsche Fernsehsendung der Nachkriegszeit ausgestrahlt, die aber nur in Berlin empfangen werden konnte. 1952 zog das Fernsehstudio in die Tempelhofer Ringbahnstraße. Ab 1953 hatte hier dann der Nachfolger des NWDR, der neu gegründete Sender Freies Berlin (SFB), Landesrundfunkanstalt Berlins ( Kontext zu: Rundfunk Berlin Brandenburg RBBRundfunk Berlin-Brandenburg) seinen Sitz. Im Juni 1954 begann er vom H. aus zu senden. 1957 übernahm der SFB schließlich das Haus des Rundfunks an der Masurenallee, in das dann sowohl der Hörfunk als auch das Fernsehen einzog. Heute befindet sich im H. der  Kontext zu: Springer Verlag Berlin HeidelbergSpringer Verlag, Berlin-Heidelberg. Das unscheinbare Gebäude besteht aus roten Ziegeln; die Fensterrahmen sind in weiß gehalten. Vor dem überdachten Eingangsbereich erstreckt sich eine breite Treppe. Über einem Dachgeschoss ragt ein Walmdach empor. Hinter dem Hauptgebäude befinden sich weitere Flügel des Hauses.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ credoincantico, Wilmersdorf ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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