Haberland, Georg

* 14.8.1861 Wittstock/Dosse,
† 1933 Berlin,
Kaufmann.

H. besuchte das Königsstädtische Realgymnasium in Berlin, absolvierte eine kaufmännische Lehre, besuchte die II. Webschule in Meerane und war danach acht Jahre in Europa als Vertreter eines Bradforder Textilhauses tätig. H. war Direktor der Berlinischen Bodengesellschaft, die sein Vater Salomon Haberland (1836-1914) gemeinsam mit Leopold  Kontext zu: Delbrueck LeopoldDelbrück 1890 gegründet hatte. 1914 wurde daraus eine Baugesellschaft. H. gehörte zu den Pionieren bei der Entwicklung von Wilmersdorf. Er erschloss das Südwestgelände von Wilmersdorf, baute die Gartenstadt um den Rüdesheimer Platz, stiftete die hier von Emil Cauer (1867-1946) gebaute Brunnenanlage, förderte den U-Bahnausbau nach Dahlem und den Bau der Kleinhaussiedlung Hanauer-Aßmannshauser Straße. Auch die Errichtung des Bayerischen Viertels und die Bebauung des Tempelhofer Feldes gehen auf seine Initiative zurück. Der Kommerzienrat H. war ab 1910 Stadtverordneter von Berlin. Er rief den Schutzverband für Deutschen Grundbesitz ins Leben, war Mitglied der Industrie- und Handelskammer Berlin und einer der Repräsentanten der "Reichspartei des deutschen Mittelstandes", die Anfang 1920 in Berlin, Charlottenburg, Wilmersdorf und Lichtenberg entstanden war. Er wohnte um 1900 Kurfürstenstraße 52 und ab 1920 Maaßenstraße 36. Die Firma befand sich Charlottenstraße 60. Der Haberlandweg (Spandau) wurde nach ihm benannt. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 23-25 (Pankow).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Reichshandbuch, Christoffel ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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