Gottstein, Adolf

* 2.11.1857 Breslau,
† 3.3.1941 Berlin,
Kommunalpolitiker, Mediziner.

Der promovierte Mediziner G. ließ sich am 1.1.1884 als praktischer Arzt am Halleschen Tor in Berlin nieder. Ungefähr 1892 siedelte er nach Charlottenburg um. Er wohnte zunächst in der Ansbacher Straße 10 und ab 1910 in der Nürnberger Straße 67. 1906 wurde er in Charlottenburg zum unbesoldeten Stadtrat für Hygiene ernannt und war von 1911 bis 1919 besoldeter Stadtrat. 1914 wurde ihm der Titel Geheimer Sanitätsrat verliehen. Im Dezember 1918 wurde G. zum Professor berufen. Das Preußische Innenministerium ernannte ihn am 5.3.1919 zum Ministerialdirektor. Am 7.5.1919 wechselte er in das gerade gegründete Preußische Ministerium für Volkswohlfahrt und übernahm die Leitung des gesamten preußischen Gesundheitswesens. 1919 wurde er auch Vorsitzender des Preußischen ärztlichen Ehrengerichtes sowie Mitglied des Reichsgesundheitsrates. Er schied aus seinen Ämtern aus Altersgründen am 31.3.1924 aus. Die Stadt Berlin dankte ihm 1924 für sein gesellschaftliches Engagement mit der Verleihung des Ehrentitels Ältester der Stadt. Seine wissenschaftlichen Ausarbeitungen galten der Sozialhygiene, der Bakteriologie und der Epidemologie. G. war ab 1923 einer der Herausgeber der "Klinischen Wochenschrift" und gab im Zeitraum von 1925 bis 1927 gemeinsam mit Kollegen das "Handbuch der sozialen Hygiene und Gesundheitsfürsorge" heraus. 1929 erschien "Die Lehre von den Epidemien".Er wohnte von 1913 bis an sein Lebensende in der Charlottenburger Hölderlinstraße 11. Für sein wissenschaftliches Schaffen erhielt G. im November 1932 aus Anlass seines 75. Geburtstages die Goethe-Medaille. 1934 legte er das Amt des Schriftleiters der "Zeitschrift für das gesamte Krankenhauswesen" nieder. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem  Kontext zu: Suedwestfriedhof StahnsdorfSüdwestfriedhof Stahnsdorf , Bahnhofstraße 2.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Stadtälteste, Wer ist's ? 1928 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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