Gartenarbeitsschule Ilse Demme

Wilmersdorf,
Dillenburger Straße 57.

Die G. ist eine Einrichtung des  Kontext zu: BezirksamtBezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf, Abteilung Jugend, Familie, Schule und Sport. Ihre Gründung geht auf den Lehrer Otto Mehlan (1879-1953) von der 4. Gemeindeschule (heute  Kontext zu: Birger Forell GrundschuleBirger-Forell-Grundschule) zurück, der die Idee einer Gartenarbeitsschule für Wilmersdorf um 1919/20 entwickelte. Unter hauptamtlicher Leitung von Mehlan konnte sie mit dem Beginn des Schuljahrs am 19.4.1921 auf einer Fläche von 28 800 m² eröffnet werden. An zwei Tagen in der Woche erfolgte damals der Unterricht für 50 Oberstufenklassen (1 200 Kinder). Bereits in den 1920er Jahren galt sie als "Musteranstalt für neuzeitlichen Unterricht". 1931 wurde ihr Aufgabenbereich um die Errichtung eines Seminars für hauswirtschaftlichen Gartenbau zur Ausbildung von Gartenbaulehrerinnen erweitert. Im Herbst 1946 übernahm die Lehrerin Ilse  Kontext zu: Demme IlseDemme die Leitung. In dieser Zeit erfolgte der Wiederaufbau der während des Zweiten Weltkriegs stark zerstörten Einrichtung. Heute ist die G. mit einer Fläche von über 30 000 m² ein fachübergreifender ökologischer Lernort für alle Schulen im Bezirk. Ihr Anliegen besteht darin, einen Beitrag zu leisten, um bei Stadtkindern eine Beziehung zur Natur und Verantwortung für die Umwelt zu entwickeln. Durch Beobachten, Pflegen, Untersuchen und Experimentieren werden Unterrichtsinhalte vorbereitet, praxisnah erarbeitet, vertieft und ergänzt. Zu den klassischen Aufgaben der Schüler gehören das selbständige Heranziehen von Jungpflanzen im Gewächshaus und die Betreuung der Beete. Dadurch sollen biologische Zusammenhänge erfasst und im Umgang mit Geräten und Werkzeugen die motorischen Fähigkeiten entwickelt werden. Ein Erlebnispfad durch einen Altbaumbestand bietet die Möglichkeit, Gehölze zu bestimmen. Zum Erfassen und Erlernen der ökologischen Zusammenhänge in der Natur gehört auch die Beobachtung von Insekten, Vögeln und Bodentieren. Neben diesen klassischen Feldern verfügt die G. über Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien, ein Schilfklärwerk, mehrere Bienenvölker und eine automatische Wetterstation. Der Bereich der sinnlichen Wahrnehmung wird über selbst hergestellte Brote, Pizzen, Kuchen, Suppen, Marmeladen und Obstsäfte gefördert. Enge Kooperationsbeziehungen bestehen zum Wassermuseum e. V. Am 22.9.2001 erfolgte die Benennung der G. nach Ilse  Kontext zu: Demme IlseDemme, der langjährigen Leiterin der Institution.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wilmersdorf, Bd. 11, Nitsch, Gartenarbeitsschule ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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