1900 |
Das vierstöckige Warenhaus Ecke Bergstraße/Prinz-Handjery-
Straße in Rixdorf (Neukölln) brennt vom Keller bis zum
Dachgeschoß total aus. Zwei Personen fanden nach einem Sprung aus dem
Fenster den Tod.
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1911 |
Das Berliner Original Luise Northmann (Harfenjule«) stirbt in Berlin.
Beigesetzt wurde sie auf dem Landeseigenen Parkfriedhof Lichterfelde, Thuner
Platz 2-4 (Steglitz).
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1912 |
Bei den Reichstagswahlen erhält die Sozialdemokratie in den acht
Großberliner Wahlkreisen über 75 Prozent der Stimmen und sieben
der acht möglichen Mandate.
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1918 |
Günter Ludwig wird in Zäckerick (Siekierki/Odra) geboren. Ludwig war
ordentlicher Professor für theoretische Physik an der Freien
Universität Berlin und Direktor des Instituts.
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1919 |
In der Nacht zum 12. Januar wird von Regierungstruppen der Sturm auf das
Polizeipräsidium am Alexanderplatz vorbereitet. Nach einstündigem
Artilleriebeschuß mußten die Verteidiger den Kampf aufgeben.
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1920 |
Leitungsschäden, verursacht durch orkanartige Stürme, und eine hohe
Zahl von Grippeerkrankungen (650 Krankheitsfälle) führen im
Berliner Haupttelegrafenamt zu erheblichen Betriebsstörungen.
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1923 |
Der Berliner Polizeipräsident erläßt eine neue Droschkenordnung
für das gesamte Gebiet der Stadtgemeinde.
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1924 |
Eine Polizeiverordnung wird erlassen, die »das Klopfen von Teppichen usw.
auf Höfen, die an Wohngebäude grenzen« regelte.
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1930 |
Die Schwimmende Schifferkirche feiert in Berlin-Plötzensee an der
Seestraße bei der Beusselbrücke (Wedding) ihr 25jähriges
Bestehen.
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1933 |
Zwei Lebensmittelgeschäfte in der Andreas- und der Neuen Hofstraße
werden geplündert. Die Diebe, die auf Fahrrädern entkamen, erbeuteten
u.a. Butter und Käse im Wert von 100 bzw. 50 Mark.
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1933 |
Vor dem Schwurgericht II beginnt der Prozeß gegen den Kommunisten Guhl. Er
sollte den Neuköllner Nationalsozialisten Böwe auf der Straße
getötet haben, stritt die Tat aber ab. 22 Kommunisten waren wegen
ähnlicher Tatbestände angeklagt worden.
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1933 |
Campbells neuer »Überwagen« wird in Berlin vorgestellt. Mit dem
2500-PS-Ungeheuer hoffte der Rennfahrer, seinen eigenen Geschwindigkeitsrekord
von 408 Stundenkilometern überbieten zu können.
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1934 |
In den späten Abendstunden legt ein gefährlicher Eisregen den gesamten
Berliner Verkehr lahm. Fahrzeuge wurden gegen Gaskandelaber geschleudert,
vereiste Stromschienen brachten im S-Bahn-Verkehr Verspätungen mit sich.
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1934 |
Der unter dem Protektorat von Hanns Johst entstandene Ufa-Film »Wilhelm
Tell« hat im Ufa-Palast am Zoo Uraufführung. In dem Film mit dem
Untertitel »Das Freiheitsdrama eines Volkes« spielten u.a. Hans Marr,
Conrad Veidt und Emmy Sonnemann.
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1934 |
Auf der Avus beginnen die Versuchsfahrten mit dem neuen Porsche-Rennwagen.
Rennfahrer Hans Stuck wollte über die Geschwindigkeit nicht sprechen, da
der Wagen noch nicht voll ausgefahren werden konnte.
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1934 |
In Berlin beginnt die Ausgabe von 30 000 Zentner Kartoffeln an kranke,
alte und gebrechliche Hilfsbedürftige. Auf Gutscheine wurden jeweils
25 Pfund abgegeben.
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1936 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) werden die Wettkämpfe im
»25. Berliner Hallensportfest« ausgetragen.
3 000 Leichtathleten starteten in 18 Disziplinen.
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1939 |
Mit dem Neujahrsempfang für das diplomatische Korps weiht Adolf Hitler die
nach Plänen von Albert Speer in nur neun Monaten erbaute Neue Reichskanzlei
ein.
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1942 |
In den Berliner Gaststätten wird ein »Feldküchenessen«
eingeführt, das die »symbolische Anpassung« an das Essen der
Frontsoldaten »vertiefen« soll.
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1947 |
Die erste Berliner Eis-Schnellauf-Meisterschaft nach dem Krieg findet statt.
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1954 |
Das Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung wird an der
Technischen Universität Berlin in alter Organisationsform
wiedergegründet.
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1957 |
Der neuerbaute Ernst-Reuter-Saal im Rathaus Reinickendorf wird als Kulturzentrum
des Bezirks seiner Bestimmung übergeben.
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1957 |
Für den ersten Bauabschnitt der Südtangente zwischen der
Nürnberger und der Augsburger Straße (Charlottenburg) als Teil des
neuen Schnellstraßensystems erfolgt die Verkehrsübergabe.
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1958 |
Ein außerordentlicher Parteitag der Berliner SPD wählt Willy Brandt
mit knapper Mehrheit erneut zum Landesvorsitzenden der Partei.
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1959 |
Das am 7. Dezember 1958 gewählte Abgeordnetenhaus wählt auf
seiner konstituierenden Sitzung Willy Henneberg erneut zu seinem
Präsidenten und Willy Brandt wieder zum Regierenden Bürgermeister.
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1960 |
Der Berliner Senat beschließt, den »Bund Nationaler Studenten«
(BNS) und die »National-Jugend Deutschlands« (NJD) für
verfassungswidrig zu erklären.
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1963 |
Im Beisein des Ostberliner Stadtkommandanten Poppe erfolgt am Hause
Jerusalemer/Ecke Zimmerstraße (Mitte) an der Mauer die Enthüllung
einer Gedenktafel für den dort am 18. Juni 1962 tödlich
verletzten Grenzposten Reinhold Huhn.
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1963 |
Räumungskommandos reißen fünf Häuser an der Mauer in der
Nähe Heinrich-Heine-Straße (Mitte) ab, um den Grenzstreifen zu
vergrößern.
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1968 |
In Berlin wird das Zentrale Studio für Unterhaltungskunst unter
Eingliederung der Fachschule für Artistik gegründet.
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1968 |
Der Rektor der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Dr. Ewald Harndt, gibt
bekannt, daß eine feierliche Amtsübergabe des Rektorats nicht
stattfinden wird.
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1980 |
Der Berliner Presseball findet erstmals im Internationalen Congress Centrum
Berlin (ICC) am Messedamm (Charlottenburg) statt.
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1990 |
In Ost-Berlin wird die erste dreitägige Landesdelegiertenkonferenz der SDP
eröffnet, an der 400 Delegierte teilnehmen. Die Partei bekannte sich
zur »Einheit der deutschen Nation« und änderte am 13. Januar
ihren Namen in SPD um.
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1992 |
Im Martin-Gropius-Bau in Kreuzberg wird die kulturhistorische Ausstellung
»Jüdische Lebenswelten« eröffnet.
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1993 |
Der Senat stimmt den Empfehlungen der gemeinsamen Regierungskommission
Berlin/Brandenburg zur Fusion der beiden Bundesländer bis 1999 zu,
deren Eckpunkte von der Regierungskommission ein Jahr lang ausgehandelt und am
5. Dezember 1992 vereinbart wurden.
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1993 |
Der Berliner Verfassungsgerichtshof gibt der Verfassungsbeschwerde des
ehemaligen DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker gegen seine Inhaftierung
statt. Daraufhin hob das Landgericht Berlin den gegen ihn bestehenden Haftbefehl
auf.
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1996 |
Für 50jähriges Engagement in der Denkmalpflege wird Charlotte von
Mahlsdorf (Lothar Berfelde) mit dem erstmals vergebenen »Preis des
Hellersdorfer Kulturbeirates« geehrt. Die Auszeichnung war mit
4 000 Mark dotiert.
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1996 |
Das Statistische Landesamt gibt bekannt, daß die Zahl der
Langzeitarbeitslosen 1995 in Berlin und Brandenburg um 14 000 auf
110 000 gesunken ist. 35 000 Stellen konnten die
Arbeitsämter an Personen vermitteln, die länger als ein Jahr
arbeitslos waren.
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1997 |
Im Internationalen Congress-Centrum findet der Presse- und Funkball
1997 statt. 3 300 Gäste, darunter viele Prominente, tanzten
nach vorwiegend spanischer Musik.
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1997 |
In Berlin wird ein Vertrag unterzeichnet, der die Übernahme des Walter-
Felsenstein-Archivs in die Stiftung Archiv der Akademie der Künste Berlin-
Brandenburg regelt.
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1997 |
Seit den frühen Morgenstunden gehen Zehntausende Berliner nach
Friedrichsfelde, um der vor 78 Jahren ermordeten Arbeiterführer Karl
Liebknecht und Rosa Luxemburg zu gedenken.
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1997 |
Bayer Leverkusen gewinnt das 26. Berliner Hallenfußball-Turnier in der
Deutschlandhalle vor 8 100 Zuschauern mit dem Finalsieg von
3:1 gegen Bayern München.
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1997 |
Bundesregierung und Bundespräsident geben im Schloß Bellevue einen
Empfang anläßlich des 70. Geburtstages des Vorsitzenden des
Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis.
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1998 |
Klaus Tennstedt, 1970 bis 1971 Gastdirigent des Orchesters der
Komischen Oper und seit 1977 des Berliner Phiharmonischen Orchesters,
stirbt im Alter von 71 Jahren in Heikendorf bei Kiel. Der Dirigent hatte
1971 die DDR verlassen.
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1998 |
Die ABB Kraftwerke GmbH, der frühere VEB Bergmann-Borsig, kündigt an,
daß das Werk in Berlin-Pankow Ende des Jahres geschlossen wird. Von den
noch 415 Mitarbeitern sollten nur 80 in dem verbleibenden
Servicebetrieb in Berlin weiterbeschäftigt werden.
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1999 |
Auf dem Gelände der früheren Ständigen Vertretung der BRD bei der
DDR in der Hannoverschen Straße (Mitte) beginnen die Arbeiten für den
Erweiterungsbau des Bildungsministeriums. Es war der letzte Baubeginn für
ein Ministerium in Berlin.
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