1811 |
Ludwig Carl Scabell wird in Berlin als Sohn des königlichen
Oberwasserbauinspektors Scabell geboren. Scabell war Bauinspektor und ab
1851 königlicher Branddirektor.
|
1819 |
Der Naturforscher und Dichter Adelbert von Chamisso heiratet in Schöneberg
Antonie Piaste.
|
1840 |
Anläßlich der 4. Säkularfeier zur Erfindung der Buchdruckerkunst
wird mit Kgl. Genehmigung die »Gutenberg-Stiftung« ins Leben gerufen,
aus der bedürftige Buchdrucker und Schriftgießer mit 20 Jahren
Berufsausübung eine Unterstützung erhalten sollten.
|
1840 |
Aus Anlaß des 400. Jahrestages der Erfindung der Buchdruckerkunst beginnt
in Berlin ein zweitägiges Fest mit vielen Teilnehmern aus literarischen und
künstlerischen Kreisen.
|
1858 |
Friedrich Karl Albrecht Penck wird in Reudnitz bei Leipzig geboren.
1906 wurde der Geograph an die Berliner Universität berufen, an der er
bis 1927 lehrte und deren Rektor er von 1917-1918 war. Sein
Arbeitsgebiet war die physische Geographie.
|
1867 |
Der Gärtner Louis Mathieu - Nachfahre einer unter Ludwig XIV. aus
Frankreich vertriebenen Familie - stirbt in Berlin. Er war Mitglied des
Vorstandes der Gärtnerlehranstalt und verfaßte Pläne zur
Einrichtung des Humboldthains und des Friedrichshains.
|
1868 |
Hermann Keil wird in Leopoldshall/Anhalt geboren. Der Chemiker war seit
1900 Mitarbeiter im Institut für Gärungsgewerbe und
Stärkeproduktion an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
|
1875 |
Der Architekt Ludwig Lohde, Lehrer an der Gewerbeakademie in der
Klosterstraße (Mitte), stirbt in Berlin.
|
1876 |
Der Journalist und Volksschriftsteller Adolf Glaßbrenner (Pseud. Adolf
Brennglas) stirbt in Berlin. Glaßbrenner erhielt ein Ehrengrab auf dem
Kirchhof III der Ev. Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde, Mehringdamm
21 (Kreuzberg).
|
1880 |
Die Grünauer Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 31.
August 1949 wurde sie in Ohlauer Straße umbenannt.
|
1880 |
Die Wendenstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen. Am 8. März
1894 erhielt ein Teil der Wendenstraße den Namen Spreewaldplatz, weil
er vor dem Görlitzer Bahnhof lag, von dem die Züge bis 1945 in
den Spreewald fuhren.
|
1884 |
Die Friesenstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
|
1885 |
Der Brauereibesitzer Wilhelm Bönnhof erwirbt das Grundstück
Müllerstraße 142 (Wedding). Bönnhof ließ ein Wohn-
und Restaurationsgebäude erbauen; diese Anlage erhielt den Namen
Feldschlößchen. An gleicher Stelle entstanden später die Pharus-
Säle.
|
1886 |
In der Glockengießerei Gustav Collier in Zehlendorf werden vier
Kirchenglocken gegossen. Zur Herstellung der Glocken wurden 85 Zentner
Kupfer und Zinn verarbeitet. Drei der Glocken kamen nach Jeetzel in der Altmark.
|
1894 |
Der in sechsjähriger Bauzeit umgestaltete Mühlendamm wird nebst
Schleuse und Brücke dem Verkehr übergeben.
|
1894 |
Gerhart Hauptmanns Drama »Die Weber« wird nach vorangegangenem Verbot
erstmals in einer öffentlichen Aufführung im Deutschen Theater
gezeigt. Eine interne Aufführung hatte dank des Einsatzes der
Theatervereinigung »Freie Bühne« 1893 stattgefunden.
|
1894 |
Der für die weitere Entwicklung Berlins bedeutsame Großschiffahrtsweg
durch den Spreelauf wird eröffnet. Die Mühlen, Wasserräder und
Mühlendamm-Kolonnaden waren vor dem Bau der neuen Schleuse am
Mühlendamm (Mitte) abgerissen worden.
|
1902 |
Das bisherige Kabarett »Schall und Rauch« Unter den Linden (Mitte)
wird von Max Reinhardt als »Kleines Theater« eröffnet.
|
1902 |
Werner Gründer wird in Görlitz geboren. Der Ingenieur der
Bergbauwissenschaften wurde 1952 an die Technische Universität Berlin
berufen.
|
1905 |
Erich Herker wird geboren. Der Eishockeyspieler gewann bei den Olympischen
Winterspielen in Lake Placid 1932 als Berliner Teilnehmer mit der deutschen
Mannschaft die Bronzemedaille. Herker bestritt 13 Länderspiele.
|
1916 |
In Berlin tagt der Hauptausschuß des Deutschen Städtetages unter
Vorsitz des Berliner Oberbürgermeisters Adolf Wermuth. Im Mittelpunkt der
Beratungen standen die akuten Ernährungsprobleme.
|
1917 |
Der Ruderer Bernhard von Gaza stirbt. Er gewann bei den Olympischen Spielen in
London 1908 als Berliner Teilnehmer der deutschen Mannschaft die
Bronzemedaille im Einer. Er war Deutscher Meister im Einer 1907 und 1911,
im Doppelzweier 1907, 1908 und 1913.
|
1921 |
2 000 Berliner Taxifahrer treten in den Streik, nachdem der Magistrat
beschlossen hatte, die Tarife für Taxen um das Zehnfache und für
Pferdedroschken um das Siebenfache zu erhöhen.
|
1921 |
Der Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens
veranstaltet in Berlin eine Kundgebung gegen antisemitische Angriffe, vor allem
seitens des ehemaligen Generalquartiermeisters des deutschen Heeres, Erich
Ludendorff.
|
1922 |
In Berlin beginnt der dreitägige VII. Internationale psychoanalytische
Kongreß unter dem Vorsitz von Sigmund Freud.
|
1923 |
Der Physiker Manfred von Ardenne schließt das Friedrich-Realgymnasium in
Berlin erfolgreich ab.
|
1924 |
Der Betriebswirtschaftler Johann Friedrich Schär, von 1906 bis
1919 Professor für Handelswissenschaften an der Handels-Hochschule
Berlin, stirbt in Basel. Seine wichtigsten Werke sind die »Allgemeine
Handelsbetriebslehre« sowie »Buchhaltung und Bilanz«.
|
1925 |
Nach dem Umbau wird das repräsentativste aller Ufa-Theater, der Ufa-Palast
am Zoo (Charlottenburg), mit der Premiere des Films »Charleys Tante«
wiedereröffnet.
|
1927 |
Im Hinterhaus in der Luisenstraße 35 (Mitte), das die Bewag an die
AEG verpachtet hatte, bricht ein Großfeuer aus. Die Bewag ließ
Vorder- und Hinterhaus abreißen und errichtete ein neues Bürohaus,
das Ende 1928 teilweise bezogen wurde.
|
1934 |
Auf dem Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) wird ein Denkmal für
die am 9. August 1931 vermutlich von Kommunisten erschossenen
Polizeihauptmänner Anlauf und Lenk eingeweiht. Es zeigte einen stehenden
und einen liegenden Uniformierten.
|
1935 |
1 000 Paar Militärstiefel werden dem Wehrkreiskommando III,
Berlin, übergeben. Sie waren ein Geschenk des deutschen Handwerks an Adolf
Hitler zu dessen Geburtstag (20. April) gewesen.
|
1935 |
Vor dem Schöffengericht Moabit muß sich der 49jährige Walter S.
wegen Tierquälerei verantworten. Er hatte einer Siedlerfrau ein Huhn
für ihre Hühnerzucht verkauft und es kopfüber mit
zusammengebundenen Beinen in eine Papiertüte gesteckt, worauf es starb.
|
1945 |
Ein 33jähriger Mann, der seit Mai Leiter der politischen Abteilung der
Polizeiinspektion Spandau war, wird vom britischen Militärgericht zu
15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Ihm wurden schwere Übergriffe
gegenüber der Bevölkerung nachgewiesen.
|
1945 |
Das Hauptberufsamt des Berliner Magistrats teilt mit, daß
»Kriegszwischenprüfungen« (Vorzeitige Abschlüsse für
Lehrlinge, die 1945 zum Kriegseinsatz kamen) nicht als
ordnungsgemäße Gesellenprüfungen anerkannt werden.
|
1945 |
Britische Soldaten dürfen wieder in deutschen Familien verkehren. Alle
geltenden Befehle über das Umgangsverbot wurden aufgehoben. Nach
Beschluß des Alliierten Kontrollrats waren damit alle zonenspezifischen
Befehle über den Umgang aufgehoben.
|
1948 |
Der sowjetisch lizenzierten Zeitungsvertriebsgesellschaft wird von den
westlichen Militärregierungen in ihren Sektoren jede Betätigung
untersagt.
|
1949 |
Im Kammersaal des Schöneberger Rathauses wird die Deutsche
Weltwirtschaftliche Gesellschaft neu gegründet. Zum Präsidenten der
Gesellschaft wurde Friedrich Spennrath, Vorsitzender des Vorstandes der AEG und
des Industrieausschusses West, gewählt.
|
1953 |
Der Magistrat verfügt die Eröffnung eines ständigen Kabaretts
unter dem Namen »Distel« im »Haus der Deutschen Presse« am
Bahnhof Friedrichstraße (Mitte).
|
1954 |
Im Stadtbezirk Treptow wird das 200jährige Bestehen des Ortsteils Adlershof
gefeiert.
|
1954 |
Die 5. Deutsche Industrie-Ausstellung wird auf dem Messegelände am Funkturm
(Charlottenburg) eröffnet.
|
1954 |
Nach einjähriger Bauzeit wird das neue Vereinshaus für den
1945 aufgelösten und 1948 wieder gegründeten »Verein
Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.« in der Fasanenstraße
(Charlottenburg) eingeweiht.
|
1955 |
In Weißensee wird die neuerbaute Radrennbahn, die
8 000 Zuschauern Platz bot, ihrer Bestimmung übergeben.
|
1955 |
Peter Bruch wird in Berlin geboren. Der Schwimmer des SC Dynamo Berlin errang
bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Bronzemedaille
über 4 x 100 m Freistil.
|
1958 |
Claudia Hempel wird in Merseburg geboren. Die Schwimmerin des TSC Berlin gewann
bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Silbermedaille über
4 x 100 m Freistil. 1975 war sie Weltmeisterin über 4 x
100 m Freistil.
|
1958 |
Dem Berliner Forscher Manfred von Ardenne wird die Ehrendoktorwürde der
Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-
Universität Greifswald verliehen.
|
1959 |
Im Olympischen Reiterstadion beginnt die dreitägige Deutsche Meisterschaft
der Spring- und Dressurreiter.
|
1977 |
Berlin erlebt das dritte Sonnenscheinwochenende dieses Monats, das jedoch von
starken Winden begleitet ist. Auf Westberliner Gewässern kenterten
49 Boote.
|
1984 |
Nach der Restaurierung werden die etwa 90 Zentimeter hohen und etwa
100 Kilogramm schweren, nach Entwürfen von Schinkel geschaffenen zehn
Victorien am Fries der Neuen Wache Unter den Linden (Mitte) erneut angebracht.
|
1984 |
Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Detlef Orwat enthüllt am
Eingangstor der Borsig-Werke in Tegel eine Gedenktafel. Sie erinnert an die
»Widerstandsgruppe Mannhardt«, die im Betrieb wirkte und deren
führende Mitglieder vor 40 Jahren hingerichtet wurden.
|
1984 |
In Berlin beginnt das viertägige 13. Internationale Symposium
»Ingenieurpädagogik '84«, das von der Technischen Fachhochschule
und der Internationalen Gesellschaft für Ingenieurpädagogik
durchgeführt wurde. Das Thema war Technologietransfer.
|
1990 |
Senat und Magistrat beschließen mehrheitlich die Gründung der
»Olympia 2000 GmbH«. Die Gesellschaft sollte die Bewerbung
Berlins für die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr
2000 vorbereiten.
|
1990 |
Durch Senatsbeschluß wird das Grab von Dr. Heinrich Spiero auf dem Alten
Zwölf-Apostel-Friedhof in der Kolonnenstraße (Schöneberg) zum
Ehrengrab erklärt. Der Literaturhistoriker widmete einen großen Teil
seiner Studien dem Schriftsteller Wilhelm Raabe.
|
1994 |
Im Finale der ersten Handball-Europameisterschaft der Frauen im Horst-Korber-
Sportzentrum (Charlottenburg) setzt sich Dänemark gegen Weltmeister
Deutschland mit 27:23 (14:13) durch.
|
1996 |
Das Tief »Brigitte« bringt der Region Berlin-Potsdam einen neuen
Kälterekord. Mit einer Höchsttemperatur von nur 10°C in Potsdam
und 10,1°C in Berlin gab es den kältesten 25. September seit Beginn
der Wetter-Messungen vor 103 Jahren.
|
1996 |
In Berlin beginnt das 52. Herbstfinale »Jugend trainiert für
Olympia«. Wegen der Sparpläne des Senats war die Austragung dieses
Schulwettbewerbs längere Zeit ungewiß geblieben.
|
1996 |
Das Berliner Arbeitsgericht entscheidet, daß die Ärztin Cora Jacoby
mit der Auflage sich nicht in den Medien zu äußern, wieder im
Krankenhaus Neukölln arbeiten darf. Ihr war wegen öffentlicher Kritik
die Kündigung und Hausverbot erteilt worden.
|
1996 |
Das Statistische Landesamt teilt mit, daß die Einwohnerzahl Berlins
stagniert. Während die Zahl der Ausländer um 1 231 stieg,
verringerte sich die Zahl der in Berlin lebenden Deutschen um 1 161. Im
Westteil lebten 2,16, im Ostteil 1,30 Mio. Menschen.
|
1996 |
Für das neue Finanzamt der Bezirke Pankow und Weißensee an der
Berliner Straße/Ecke Treskowstraße (Pankow) wird Richtfest gefeiert.
Der Bau wurde in privater Trägerschaft ausgeführt und sollte rund
40 Millionen Mark kosten.
|
1996 |
In der Hauptausschußsitzung des Abgeordnetenhauses einigen sich die
Koalitionspartner SPD und CDU darauf, im nächsten Jahr in Berlin statt der
vorgesehenen 9 500 Wohneinheiten nur 4 000 Sozialwohnungen
bauen zu lassen.
|
1996 |
Die südliche Start- und Landebahn des Flughafens Tempelhof wird nach
Sanierungsarbeiten wieder in Betrieb genommen. Vorübergehend war die
Nordbahn genutzt worden, wobei es in zwei Fällen zu Dachschäden an
einem Haus in der Einflugschneise gekommen war.
|
1997 |
Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) teilt mit, daß in Berlin die im
April eingeführten neuen Instrumente zur Arbeitsförderung keine
Entlastung auf dem Arbeitsmarkt brachten. Erst 70 Arbeitslose konnten
über Einstellungshilfen unterstützt werden.
|
1997 |
Im Treptower Hafen landet ein einmotoriges Wasserflugzeug. Es wurde unter
Sponsorschaft durch den »Berliner Rundfunk 91,4« nach Renovierung und
Neuanstrich ab 11. Oktober zu Rundflügen über Berlin eingesetzt.
|
1998 |
Die langjährige Leiterin des denkmalgeschützten Lichtenberger
Stadtbades in der Hubertusstraße gibt auf. Marlene Nispel hatte seit der
Schließung des Bades vor sieben Jahren vergeblich versucht, einen Investor
zu finden.
|
1998 |
Die etwa drei km lange S-Bahn-Strecke Lichterfelde Ost - Lichterfelde Süd
wird feierlich eingeweiht. Die seit 1984 stillgelegte Strecke war mit einem
Volumen von 77 Mill. Mark wieder hergerichtet worden. Damit waren etwa
307 S-Bahn-Kilometer in Betrieb.
|
1999 |
Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) eröffnet der Regierende
Bürgermeister Eberhard Diepgen gemeinsam mit Heinz-Georg Klös und dem
Tierparkchef Bernhard Blaszkiewitz eine 3,8-Hektar-Anlage für asiatische
Rinder, Hirsche, Takine und Moschusochsen.
|
1999 |
Im Rathaus Schöneberg (John-F.-Kennedy-Platz) feiert die Musikschule
Schöneberg ihr 50jähriges Jubiläum mit einem Konzert.
|