Berlin am 1. September
 
1373 Der Rat der Stadt Spandau leistet König Wenzel von Böhmen und für alle Fälle Markgraf Johann von Mähren die Huldigung.
1399 Markgraf Jobst antwortet mehreren märkischen Städten, darunter Berlin, Cölln und Spandau, auf ihre Klage über des Landes Not, daß er dem Landeshauptmann Lippold von Bredow aufgetragen habe, die Mark mit ihrer Hilfe zu schützen.
1412 König Sigismund befiehlt den Ratsleuten und der Bürgerschaft zu Berlin, Stadt und Schloß Köpenick an den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg auszuliefern.
1442 Die Schöffen des Stadtgerichts von Berlin und Cölln werden von Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt, und dem Rat in Berlin und Cölln wird das Recht erteilt, die Schöffen zu wählen. Er behielt sich vor, Gerichtsschreiber zu ernennen und abzusetzen.
1449 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt den Bürgermeister Peter Garnkäufer zu Berlin mit dem Dorfe Breder-Eyke (Bredereiche).
1451 Die Schuhmacher- und Lohgerbergilde zu Berlin stiftet einen Altar in der Nikolaikirche zu Berlin, stattet diesen mit einer jährlichen Rente von vier Schock Groschen aus und behält sich das Patronatsrecht über denselben vor.
  
1705 In der königlichen Privatstadt Charlottenburg findet der erste Jahrmarkt statt.
1717 Das Königlich Preußische Kadettenkorps »Corps des Cadets« wird gestiftet. Das Korps ging aus den drei Kadetten-Akademien in Berlin, Kolberg und Magdeburg hervor und war als Erziehungs- und Ausbildungsstätte für die jüngeren Söhne des Adels gedacht.
1800 Es ergeht ein königliches »Reglement betreffend die Stiftung eines Fonds zur Unterstützung der Wittwen und Waysen verstorbener Mitglieder des Königl. Orchesters«.
1803 Die Französische Gemeinde zu Berlin gründet die unter dem Namen »Tontine« bekannt gewordene Aktienstiftung zur Finanzierung der Armenkasse. Von den geplanten 100 Aktien zu je 50 Talern konnten nur 89 untergebracht werden.
1840 Die Strecke Köthen - Dessau mit einer Länge von 21,3 km der Berlin-Anhaltischen Bahn wird eröffnet.
1846 Die Niederschlesische-Märkische Eisenbahngesellschaft eröffnet die Bahnlinie Breslau - Berlin. Sie hatte 1845 die Bahn Berlin-Frankfurt (Oder) erworben und bis nach Breslau weitergeführt.
1847 Die neu gebaute »Große Mühle« (erstmals in Berlin als Ziegelrohbau und mit englischem Stahl errichtet) nimmt ihren Betrieb auf. Baumeister waren Ludwig Persius und Mühlenbaumeister Johann Friedrich Dannenberg.
1852 Max Bernhard Weinstein wird in Kowno (Kaunas/Litauen) geboren. Weinstein war seit 1886 Privatdozent für Physik und Geographie an der Berliner Universität.
1860 Die durch Kabinettsorder verfügten »Vorschriften für die Königliche Bergakademie« bestimmen den künftigen Hochschulcharakter der Lehranstalt. Damit wurde der frühere Name der zwischenzeitlich »Berginstitut« genannten Anstalt wieder eingeführt.
1872 Im Zeughaus in Berlin wird eine Ausstellung älterer kunstgewerblicher Gegenstände durch den Kronprinzen eröffnet.
1873 Kaiser Wilhelm I. legt den Grundstein zu einer neuen Kadettenanstalt in Lichterfelde.
1876 In Stralau wird von acht Männern der »Berliner Ruder-Verein« gegründet, der seinem Namen später die Jahreszahl »1876« hinzufügte.
1879 Mit der Inbetriebnahme des Rangierbahnhofs Rummelsburg kommen erstmalig geneigte Ablauf- und Verteilergleise zur Anwendung.
1881 Der Bahnhof Zepernick wird eröffnet.
1881 In Berlin erscheint die erste Nummer der Zeitung »Tägliche Rundschau«.
1885 In Berlin erscheint die erste Nummer der von Eugen Richter gegründeten »Freisinnigen Zeitung« als Hauptorgan der Freisinnigen Volkspartei.
1886 Der »Plattdütsch Vereen Schurr Murr« verlegt sein Vereinslokal von der Markgrafenstraße 83 in die Oranienstraße 121 (Kreuzberg).
1886 Das Deutsche Theater eröffnet die neue Saison mit Karl Gutzkows Lustspiel »Zopf und Schwert«.
1886 Bei der Neuasphaltierung der Landsberger Straße sind fünf Afroamerikaner tätig. Die für die »Barber Asphalt Company« Arbeitenden erregten nicht nur durch ihre Hautfarbe, sondern vor allem durch die »Art und Weise ihrer Hantierungen« Aufmerksamkeit.
1887 Die erste Nummer der »Berliner Abendpost« erscheint. Es war die erste eigene Zeitungsgründung des Verlegers Leopold Ullstein.
1889 Eberhard Faden wird in Berlin geboren. Der promovierte Historiker war von 1939 bis 1945 Direktor des Berliner Stadtarchivs. Faden erwarb sich, u.a. durch zahlreiche Veröffentlichungen, große Verdienste um die Berliner Geschichtsforschung.
1891 Auf der Trabrennbahn Weißensee werden die Rennen »Inländer- Handicap«, »Versöhnungs-Handicap« und »Wiedersehen- Handicap« gestartet.
1892 Die von der städtischen Markthallengesellschaft errichtete Halle Nr. XIV in der Reinickendorfer Straße (Wedding) mit zweitem Ausgang zur Dalldorfer Straße (Schönwalder Straße) eröffnet ihren Betrieb.
1892 Eine Wasserwerksanlage, die die im Osten Berlins befindlichen Vororte Lichtenberg-Friedrichsort, Boxhagen-Rummelsburg und Friedrichsfelde versorgt, wird in Betrieb genommen.
1893 Der 1866 in Berlin gegründete »Verein zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts« (Lette-Verein) richtet einen Kursus in schwedischer Heilgymnastik und Massage ein.
1895 Der Bahnhof Mahlsdorf wird eröffnet.
1895 Anläßlich des 25. Jahrestages der Schlacht von Sedan wird die Kaiser- Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Auguste-Viktoria-Platz (Breitscheidplatz) in Charlottenburg eingeweiht.
1897 Das erste Kraftwerk außerhalb Berlins, die Drehstrom-Überlandzentrale Oberspree in Oberschöneweide (Köpenick), nimmt mit einer Anfangsleistung von 1 000 kW und einer Betriebsspannung von sechs kV den Betrieb auf. Der Erbauer war die AEG.
1899 Im Kabelwerk am Rohrdamm beginnen Siemens & Halske ihre Produktion auf der Spandauer Feldmark (ab 1914: Siemensstadt).
1900 Der »Beamten-Wohnungs-Verein« für Berlin wird gegründet.
1900 Das Kraftwerk Charlottenburg am Spreebord 5-7 wird in Betrieb genommen.
1906 Der 1866 gegründete Lette-Verein beteiligt sich an der Ausstellung »Kindeswohl« der Gesellschaft zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit in Berlin. Der Verein erhielt die goldene Medaille.
1910 Der Chemiker Carl Ludwig Schotten stirbt in Berlin. Er war seit 1888 nebenamtliches Mitglied des Kaiserlichen Patentamtes, seit 1891 war er dort hauptamtlich tätig. Am Physiologischen Institut hatte er zuvor physiologisch-chemische Themen bearbeitet.
1917 Der Geheime Medizinalrat Max Georg Beninde wird Anstaltsleiter der Königlichen Landesanstalt für Wasserhygiene in Berlin.
1921 Im Städtischen Krankenhaus Friedrichshain und im Krankenhaus Am Urban werden Tuberkulose-Fürsorgestellen eröffnet.
1922 Das neue Gebäude des Instituts für Faserforschung der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft in Berlin-Dahlem wird eröffnet.
1929 Im Kraftwerk Klingenberg wird eine Kommando- und Lastverteilungsstelle in Betrieb genommen.
1929 Im Berliner Lessingtheater am Friedrich-Karl-Ufer (ab 31. Mai 1951 Kapelleufer, Mitte) wird das gegen den Abtreibungsparagraphen 218 gerichtete sozialkritische Drama »Cyankali« von Friedrich Wolf uraufgeführt.
1930 In Berlin werden 346 410 Erwerbslose registriert, gegenüber 357 000 in der vorhergehenden Berichtsperiode. In der Arbeitslosenversicherung wurden 166 017 und in der Krisenfürsorge 61 665 Erwerbslose unterstützt.
1930 NSDAP-Führer Adolf Hitler teilt im Kriegervereinshaus (Chausseestraße, Mitte) mit, daß der Konflikt der Berliner NSDAP- Gauleitung mit der Berliner SA (Stennes-Revolte) beigelegt ist. Der Etat der SA wurde erhöht.
1932 Im Domizil der Internationale Arbeiterhilfe (IAH) in der Berliner Wilhelmstraße 48 (Mitte) finden Hausdurchsuchung und Verhaftungen statt.
1933 Die Lufthansa zahlt von diesem Tag an für ihre Anlagen auf dem Gelände des Flugplatzes Staaken (Spandau) eine jährliche Festmiete von 81 105 Reichsmark.
1933 Die Anhänger Adolf Hitlers werden von der Reichsleitung der NSDAP gemahnt, keine Blumen in das vorbeifahrende Auto des Reichskanzlers zu werfen. Es hieß, daß »durch geworfene Blumensträuße leicht Personen verletzt werden« könnten.
1933 Die BVG führt einen Teilstreckentarif (zehn Pfennig für Straßenbahn und U-Bahn, 15 Pfennig für Omnibus) ein. Die Monatskarten wurden abgeschafft.
1933 Die italienischen Skulpturen des Kaiser-Friedrich-Museums sind wieder allgemein zugänglich. Die italienische Plastik hatte sich einer »Neuordnung« zu unterziehen, in der »Heidnisches und Christliches« vereint wurden.
1933 324 männliche und 93 weibliche Mitglieder aus dem sozialdemokratischen Arbeiter-Samariterbund werden in die Sanitätskolonnen des Berliner Roten Kreuzes »eingegliedert«. Das Berliner Rote Kreuz bescheinigte ihnen »vaterländische Gesinnung«.
1935 Der Geologe und Paläontologe Axel Born, seit 1925 Professor für Geologie und Paläontologie an der Technischen Hochschule zu Berlin, stirbt in Berlin.
1935 Der Olympia-Ausstellungszug beginnt von Berlin aus seine Fahrt, die ihn 10 000 km kreuz und quer durch Deutschland führt.
1935 Ab diesem Tag können von Berliner Postämtern Privattelegramme an Reisende in deutschen Flugzeugen in Auftrag gegeben werden. Es waren Telegramme in offener Sprache mit höchstens 15 Wörtern möglich.
1939 Der Euthanasie-Erlaß tritt in Kraft. Damit war die Ermordung von Geisteskranken juristisch gedeckt.
1939 Im Alter von 75 Jahren emigriert der weltweit anerkannte Krebsdiagnostiker Prof. Robert Meyer, der als Jude nach Entzug der Lehrbefugnis (1935) noch bis 1938 ohne Bezüge an der Charité als Gutachter für Präparate aus aller Welt beschäftigt war.
1939 Die BVG beginnt mit der Ausbildung von Frauen für den Dienst als Straßenbahn-Schaffnerinnen.
1939 Vor dem versammelten Reichstag, der seit dem Reichstagsbrand in der Krolloper tagte, gibt Adolf Hitler den Beginn des Krieges gegen Polen bekannt. Am frühen Abend wurde probeweise der erste Fliegeralarm ausgelöst.
1939 In den frühen Morgenstunden erfahren die Berliner über den Rundfunk vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
1939 Die Ausgangsbeschränkungen für Juden werden in Berlin im Sommer ab 21.00 Uhr, im Winter ab 20.00 Uhr festgelegt.
1939 Nachmittags geben die Sirenen das erstemal Luftalarm. Zwei Berlin anfliegende polnische Flugzeuge wurden jedoch bereits im Raum Müncheberg abgefangen und abgeschossen. Die NS-Propaganda bezeichnete den Alarm als einen Irrtum.
1940 Genau ein Jahr nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wird Tempelhof von Langstreckenbombern der britischen »Royal Air Force« (RAF) angegriffen.
1941 Auch in Berlin tritt eine Polizeiverordnung in Kraft, wonach Juden ständig einen »Judenstern« zu tragen haben.
1944 Das Plaza-Theater am Küstriner Platz (Franz-Mehring-Platz, Fr'hain) wird, wie alle noch spielenden Theater, geschlossen. Bei den Kämpfen um Berlin 1945 war das Gebäude stark beschädigt worden. 1952 wurde an seiner Stelle ein Heizkraftwerk errichtet.
1944 Bei der BVG wird ein Kriegs-Einheitstarif eingeführt, der u.a. die Abschaffung von Teilstreckentarifen sowie die Abschaffung des Schülerfahrscheins beinhaltet.
1944 Die Berliner Theater werden gemäß einer Anordnung vom 24. August geschlossen. Lediglich in der Oper und im Schauspielhaus fanden noch Konzerte, Opernausschnitte und Lesungen statt.
1945 Der Magistrat teilt mit, daß auf Grund eines Befehls von Marschall Georgi K. Shukow mit Wirkung vom 11. November Mischbrot gebacken werden darf. Zuvor waren Roggenlieferungen aus Mecklenburg in Berlin eingetroffen.
1945 Das Preisamt des Magistrats der Stadt Berlin zieht in das ehemalige Kriminalgerichtsgebäude in der Ernst-Thälmann-Straße (ab Ende 1945 Turmstraße, Tiergarten).
1945 Der Magistrat teilt den neuen Weißbrotpreis mit. Er betrug mit Wirkung vom 11. November 0,60 Reichsmark für 1 000 Gramm.
1945 Der Polizeipräsident gibt bekannt, daß Felddiebe überhandnehmen, die insbesondere Kartoffeln und Gemüse stehlen und die Versorgung der Bevölkerung gefährden. Die Berliner wurden aufgefordert, ihrerseits alles zu tun, um weitere Diebstähle zu verhindern.
1945 Der Berliner Rundfunk erhält mit der Programmgestaltung zum Herbst ein neues Pausenzeichen. Es war ein Motiv aus dem Lied »Die Moorsoldaten«.
1945 Im Zuge der Rationierung von Tabakwaren sind insgesamt 795 000 Raucherkarten für Männer ab 18 Jahren und 1 049 000 Karten für Frauen zwischen 21 und 55 Jahren ausgegeben. Das waren weit mehr als erwartet. 63 000 bzw. 31 000 Karten wurden nachgedruckt.
1946 Auf Anordnung der sowjetischen Militärverwaltung wird in Berlin für die Sowjetische Besatzungszone ein zentraler Suchdienst für vermißte Deutsche eingerichtet.
1947 Alle Studenten der Universitäten, der Technischen Hochschulen, der Bau-, Kunst- und Musikhochschulen sowie die Teilnehmer an Vorbereitungskursen bekommen ab diesem Tag in der Sowjetischen Besatzungszone die Lebensmittelkarte II (Schwerarbeiterkarte).
1948 Trotz vieler Einwände, vor allem der westlichen Besatzungsbehörden, kann in den Berliner Schulen wieder mit dem Geschichtsunterricht begonnen werden.
1949 Der Bezirksverband Berlin des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) wird in West- Berlin lizenziert.
1950 Die am 4. August 1950 von der Stadtverordnetenversammlung unter der Zustimmung des Magistrats beschlossene Verfassung von Berlin wird verkündet. Sie trat am 1. Oktober in Kraft.
1950 In Ost-Berlin beginnen die ersten Straßenbahnfahrerinnen ihre Ausbildung.
1950 Kurt Opitz, Professor für Acker- und Pflanzenbau an der Landwirtschaftlich- Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, ist seit diesem Tag emeritiert.
1951 Oberbürgermeister Friedrich Ebert legt an der Weberwiese (Friedrichshain) den Grundstein für den Bau des ersten Ostberliner Wohnhochhauses nach dem Krieg. Gleichzeitig damit begann der Aufbau des Wohngebietes in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee).
1951 Durch Zusammenlegung der von Max Reinhardt 1905 gegründeten Schauspielschule des Deutschen Theaters und der Schauspielklasse des DEFA- Nachwuchsstudios entsteht die Staatliche Schauspielschule (Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«).
1951 In Neukölln eröffnet der Kreisverband des DRK ein Flüchtlingsheim in der Karl-Marx-Straße 235.
1952 Das Staatliche Rundfunkkomitee wird beim Ministerrat der DDR gebildet.
1953 Das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin beginnt mit einem aktuellen Telefon-Wetterdienst.
1956 Als einzige Ausbildungsstätte dieser Art in Deutschland wird in der Friedrichstraße (Mitte) eine Fachschule für Artistik eröffnet.
1958 Der Sender Freies Berlin (SFB) startet mit der »Berliner Abendschau« ein eigenes Regionalprogramm, in dem mit Wetterberichten, Reportagen, Interviews und Kurzfeatures aus dem kulturellen, sportlichen und politischen Leben der Stadt informiert wird.
1960 Gisela Birkemeyer (früher Köhler) gewinnt bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Bronzemedaille über 80 m Hürden.
1960 Als landtechnische Bildungsstätte wird die Ingenieurschule Berlin-Wartenberg gegründet, die mit dem Neubau in Berlin-Blankenburg 1969 zur Ingenieurhochschule erweitert wurde.
1961 Unzählige Menschen säumen den Weg, als der sowjetische Kosmonaut German Titow, der mit dem Raumschiff Wostok 2 am 6. August den 2. bemannten Raumflug unternahm und 17mal die Erde umkreiste, von Schönefeld zum Schloß Niederschönhausen fährt.
1961 Die Humboldt-Universität zu Berlin übernimmt das Arboretum in Baumschulenweg mit dem ehemaligen Herrenhaus der Familie Späth.
1963 Die Fusion der beiden DDR-Fluggesellschaften Deutsche Lufthansa der DDR und Interflug ist abgeschlossen. Interflug war fortan der alleinige Luftverkehrsbetrieb der DDR.
1972 Jaqueline Todten, Leichtathletin des SC Dynamo Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Speerwerfen.
1972 Roswitha Beier, Schwimmerin des SC Dynamo Berlin, erringt bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille über 100 m Delphin.
1973 Der Tagesspiegel berichtet, daß das Bezirksamt Neukölln mit den 167 Bewohnern der Obdachlosensiedlung am Schirpitzer Weg in Rudow keine Mietsverträge abschließen wird, da die Verträge ein Wohnen auf längere Zeit ermöglichen würden.
1973 Die für den 1. September vorgesehene Straßen-Umbenennung der Wilhelmstraße (Spandau) sowie die Namensgebung für eine neue Straße am Gärtnereiring und für die Straße 257 werden nicht wirksam, weil beim Bezirksamt dagegen Widersprüche eingegangen sind.
1975 Der Flughafen Tempelhof wird für den zivilen Luftverkehr geschlossen. Er fungierte fortan als amerikanischer Militärflughafen. Am 29. Januar 1993 nahm die US Air Force auf dem Flugplatz offiziell Abschied von Berlin.
1976 Die zur Familie der Wolfsspinnen gehörende Pirata tenuitarsis wird im Teufelsbruch im Forst Spandau beobachtet. Das war das letzte Mal, daß ihre Beobachtung verzeichnet wurde.
1977 Berlin erlebt eines der blitzreichsten Gewitter (650 registrierte Nahblitze) der letzten Jahre. Am Neuen See im Tiergarten wurde ein Mann vom Blitz erschlagen.
1978 Das neuerbaute Internationale Handelszentrum am Bahnhof Friedrichstraße (Mitte) wird übergeben.
1982 Der Petersburger Platz (Friedrichshain) wird zu Ehren des ehemaligen sowjetischen Stadtkommandanten in Kotikowplatz umbenannt. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1991 erhielt der Platz auf Beschluß der Bezirksverordnetenversammlung seinen alten Namen zurück.
1984 Zum 45. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges findet eine vom Berliner DGB organisierte Friedensdemonstration unter dem Motto »Nie wieder Krieg - Abrüsten statt Aufrüsten« statt. Etwa 8 000 Teilnehmer zogen vom Fehrbelliner zum Wittenbergplatz.
1985 Der Stadtbezirk Berlin-Hohenschönhausen wird aus den bisher zu Weißensee gehörenden Ortsteilen Falkenberg, Hohenschönhausen, Malchow und Wartenberg gegründet.
1990 Der S-Bahnhof »Unter den Linden« wird wiedereröffnet. Erstmals seit 29 Jahren wurden hier, am alten Berliner Pracht-Boulevard, wieder Züge abgefertigt.
1990 Die F.D.P. aus beiden Teilen Berlins vereinigt sich zu einem gemeinsamen Landesverband.
1991 Die E.T.A.-Hoffmann-Promenade im Bezirk Kreuzberg erhält ihren Namen.
1996 Bundestrainer Berti Vogts und die Fußball-Europameister werden bei einer Feierstunde im Berliner Schloß Bellevue von Bundespräsident Roman Herzog geehrt. Vogts erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, die Nationalmannschaft das Silberne Lorbeerblatt.
1996 Der Bürgermeister von Paris, Jean Tiberi, trifft zu einem dreitägigen Besuch in Berlin ein. Er folgte einer Einladung des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) anläßlich der 46. Berliner Festwochen.
1996 Die Mitglieder der Berliner Umwelt-Bibliothek feiern in der Zionskirche (Mitte) zehnjähriges Bestehen ihrer Einrichtung. Pfarrer Hans Simon hatte vor zehn Jahren seine privaten Kellerräume als Treffpunkt von DDR-Oppositionellen zur Verfügung gestellt.
1996 Im Berliner Opernpalais geht die diesjährige Deutsche Monopoly- Meisterschaft zu Ende. Deutscher Meister wurde der 20jährige Thomas Piewitt, der den 37jährigen Bankangestellten Reiner Sietas aus Hornburg ablöste.
1996 Die Fluggesellschaft British Airways (BA) feiert in der Haupthalle des Flughafens Tegel ihren 50. Jahrestag. Vor 50 Jahren landete erstmals eine DC-3 Dakota der BA in Berlin, damals noch auf dem Flughafen Gatow (Spandau).
1996 Am Weltfriedenstag findet am Brandenburger Tor die 1. Performance- Weltmeisterschaft statt. Die Künstleragentur Dorow hatte Künstler aus aller Welt, afrikanische Trommler, Rezitatoren, Pantomimen, aufgerufen, maximal eine Minute lang aufzutreten.
1997 Der Berliner Privatsender Hundert,6 sendet nach neuer Programmstruktur. Statt »Top oldies - Top news« setzte der Sender, der von dem Münchner Medienunternehmer Thomas Kirch (Pro Sieben) übernommen worden war, künftig mehr auf Informationen.
1997 Europas modernstes Unfallkrankenhaus nimmt am Brebacher Weg (Marzahn) seinen Betrieb auf. Zum Rettungsteam gehörten 160 Ärzte, 550 Pfleger und 70 Verwaltungsangestellte.
1998 84 Polizeibeamte, zwei Beamte der Landeskartellbehörde und ein Staatsanwalt durchsuchen das Hochbauamt in Köpenick und transportieren das gesamte Aktenmaterial der Jahre 1994 bis 1998 wegen des Verdachts auf Bestechung ab.
1998 Der mit 17,5 m höchste künstliche Kletterfelsen Berlins wird an der Havemannstraße/Ecke Kemberger Straße (Marzahn) für die Kletterfreunde freigegeben. Eigentümer des Felsens ist der Deutsche Alpenverein.
1998 An der Breiten Straße wird Richtfest am Haus der Unternehmerverbände gefeiert. Als Einzugstermin sahen der Bundesverband der Deutschen Industrie, der Deutsche Industrie- und Handelstag und die Bundesvereinigung der Arbeit den 1. Oktober 1999 vor.
1999 Für eine neu aufzubauende Ecke der Bauakademie Karl Friedrich von Schinkels (Werderscher Markt, Mitte) wird der Grundstein gelegt. Die Bauakademie war 1836 eingeweiht worden. Sie brannte im Zweiten Weltkrieg aus und wurde 1961 abgerissen.
2000 Das Kreuzberg-Denkmal im Viktoriapark wird nach fünfjähriger Restaurierung der Öffentlichkeit übergeben. Mehr als 13 Mill. Mark kostete die Sanierung des vom Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfenen Wahrzeichens des Bezirks.

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