1809 |
Moritz Ludwig Seyffert wird in Wittenberg geboren. Ab 1846 lehrte der
Philologe als Professor am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin.
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1813 |
Der Chemiker und Pharmazeut Martin Heinrich Klaproth hält vor der
Medizinisch-chirurgischen Gesellschaft einen Vortrag über den
Blausäuregehalt von Aqua Amygdalarum amararum und Aqua laurocerasi.
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1838 |
Alexander von Humboldt hält in der Akademie der Wissenschaften einen
Vortrag über die Hochebene von Bogotá.
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1848 |
Dem Oberkommandierenden Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz wird befohlen,
die am Vortage erfochtenen Positionen aufzugeben, seine Truppen aus Berlin
abzuziehen und die Stadt den Aufständischen zu überlassen: Die
Revolution feiert ihren Sieg.
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1848 |
Die etwa 500 Gefangenen der Barrikadenkämpfe vom 18. März, die in
die Zitadelle Spandau gebracht worden waren, werden in Zehnergruppen
freigelassen und kehren völlig entkräftet nach Berlin zurück. Sie
hatten die Wege zu Fuß zurücklegen müssen.
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1848 |
Einen Tag nach dem Vorgehen von Militär gegen die
Märzrevolutionäre verlangen die Volksmassen vor dem Schloß von
König Friedrich Wilhelm IV., die aufgebahrten Leichen der Gefallenen zu
ehren (Mütze ab!«). Der König nahm die Mütze ab und
verbeugte sich.
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1848 |
Louis Schneider, Schauspieler, Lustspiel- und dramatischer Dichter, wird
Regisseur des Königlichen Theaters in Berlin.
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1848 |
Der Schriftsteller und Dramendichter Karl Ferdinand Gutzkow, Mitglied eines
vermittelnden Komitees während der Märzrevolution, hält vor dem
königlichen Schloß eine Beschwichtigungsrede an die Massen.
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1848 |
Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., flieht aus
Berlin. In Gerüchten wurde er beschuldigt, am 18. März den Befehl zum
Einsatz des Militärs gegeben zu haben. Er ging nach England und wagte sich
erst am 8. Juni zurück.
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1848 |
König Friedrich Wilhelm IV. bildet die Regierung um. Neuer
Ministerpräsident wurde Graf von Arnim-Boitzenburg. Graf von Arnim war am
12. Juli 1845 im Zusammenhang mit der Ausweisung bürgerlicher
Oppositioneller als Minister des Innern entlassen worden.
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1848 |
In Berlin wird mit königlicher Genehmigung die Bürgerbewaffnung
organisiert. Die Bürgerwehr unter Leitung des Polizeipräsidenten
Julius Frhr. von Minutoli übernahm die Schloßwache. An den
Folgetagen wurden vorrangig Staatsbeamte zur Bürgerwehr geworben.
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1862 |
Der Literat August Heinrich Braß erwirbt die Eigentumsrechte an der in
Berlin erscheinenden »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung«. Braß
zog u.a. Wilhelm Liebknecht zur Mitarbeit heran, der für die
auswärtige Politik zuständig wurde.
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1871 |
Der Pharmakologe Carl Gustav Mitscherlich stirbt in Berlin. Mitscherlich war
seit 1844 Professor für Arzneimittellehre an der Berliner
Universität. Sein wissenschaftliches Hauptwerk war das »Lehrbuch der
Arzneimittellehre«.
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1873 |
Die Passage Unter den Linden/Ecke Friedrichstraße (Mitte) mit Durchgang
zur Behrenstraße ist fertiggestellt und wird in Anwesenheit von Kaiser
Wilhelm I. feierlich eingeweiht. Die Eröffnung für das Publikum folgte
am 22. März, dem Geburtstag des Kaisers.
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1877 |
Auf dem Alexanderplatz, auf dem polnische Arbeiter zu Niedrigstlöhnen die
Schienen der neuen Pferdebahn verlegen, kommt es zu Tumulten von Arbeitslosen,
gegen die berittene Polizei mit gezogenem Säbel vorgeht. Es kommt zu
zahlreichen Verhaftungen.
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1892 |
Gegen die Stimmen der Freisinnigen, der Volkspartei und der Sozialdemokratie
wird die Krankenkassennovelle in dritter Lesung vom Reichstag angenommen.
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1892 |
Der Reichstag in Berlin stimmt in zweiter Lesung dem Gesetz über die
Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu.
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1898 |
Anton Königer wird in Ingolstadt/Donau geboren. Der promovierte Ingenieur
für Gießereikunde wurde 1955 an den Lehrstuhl für
Gießereikunde der Technischen Universität Berlin berufen.
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1898 |
Ein Fesselballon, der sich während eines Sturmes vom Tempelhofer Feld
losgerissen hatte, rammt einen Wagen der Pferdebahn, der sich bei dem
Zusammenprall auf die Seite legte.
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1900 |
Mit einem Festakt im Weißen Saal des Königlichen Schlosses beginnt
die 200-Jahr-Feier der Königlich-Preußischen Akademie der
Wissenschaften.
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1906 |
Der 1866 in Berlin gegründete »Verein zur Förderung
höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts«
(Lette-Verein) beteiligt sich an der Internationalen Buchbinderei-Ausstellung in
Frankfurt am Main.
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1906 |
Der Akademische Verein »Hütte« wird unter der Nummer 596 in
das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Berlin II eingetragen.
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1908 |
Der Paläontologe Otto Jaeckel legt in einer Denkschrift an den
Ministerialdirektor Naumann seine Auffassung zu unabhängigen biologischen
Forschungsstätten dar.
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1910 |
Der Architekt Hermann Jansen erhält für seinen Vorschlag zu einem
Grundplan von Groß-Berlin »In den Grenzen der Möglichkeit«
den 1. Preis auf der Städtebauausstellung in Berlin.
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1911 |
In den Arbeitervierteln Berlins demonstrieren die Frauen für ihre Rechte
und Frieden.
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1919 |
Die deutsche Luftreederei eröffnet mit offenen ehemaligen Kriegsflugzeugen
den Linienflugverkehr Berlin - Warnemünde.
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1920 |
In Berlin beginnen die Einigungsverhandlungen zwischen der Regierung und dem
Gewerkschaftsbund über die Beilegung des Generalstreiks.
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1920 |
An der Ecke Beussel- und Wittstockstraße (Tiergarten) werden
Sicherheitsbeamte aus den Häusern beschossen. Es kam zu einem Feuergefecht.
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1920 |
In der Tieckstraße (Mitte) werden sechs Reichswehrsoldaten von der Menge
schwer mißhandelt.
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1920 |
Die in Döberitz stationierten Truppen der Brigade Ehrhardt und
Löwenfeld marschieren wieder ab.
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1920 |
Die Verhandlungen des Verbandstages der unteren Post- und Telegrafenbeamten
werden wieder aufgenommen. Im wesentlichen ging es um das zukünftige
Besoldungsgesetz. Die Beratungen waren zwischenzeitlich wegen Unruhen und
Verkehrsstörungen ausgefallen.
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1920 |
Am Kottbuser Tor werden mehrere Offiziere und Soldaten ins Wasser geworfen. Bei
der darauf folgenden Schießerei wurden 15 Personen getötet und
20 verletzt.
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1920 |
Der Oberbefehlshaber der Reichswehr verhängt den verschärften
Belagerungszustand über Groß-Berlin.
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1922 |
Hans Wever wird in Holzminden geboren. Der Chemiker war seit
1964 Ordinarius am Lehrstuhl für Metallphysik an der Technischen
Universität Berlin und 1968/69 Rektor der Universität.
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1922 |
Im überfüllten Berliner Sportpalast findet das erste große
Hallensportfest der Arbeitersportler statt. Bei den Endkämpfen und
Sondervorführungen ab 19.00 Uhr nahmen Radfahrer, Leichtathleten,
Wanderer, Turner, Ringer, Boxer und Jiu-Jitsu-Kämpfer teil.
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1923 |
Der 1914 gegründete Charlottenburger Hypothekenbankverein löst
sich auf Beschluß der außerordentlichen Generalversammlung auf.
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1927 |
Die 50 000. Einäscherung im Krematorium Wedding wird in
»würdiger Form« begangen. Das Krematorium hatte die in Europa
höchste Anzahl von jährlichen Einäscherungen (5 751) zu
verzeichnen.
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1927 |
Die Stadt Berlin vereinbart mit der Oberpostdirektion ein Abkommen über die
Aufstellung von 100 neuen öffentlichen Fernsprechstellen. Ein Teil der
bereits vorhandenen 100 öffentlichen Fernsprechstellen wurde dabei
durch neue ersetzt.
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1933 |
Die von Fritz Höger erbaute evangelische Kirche (Klinker-Kirche«) am
Hohenzollernplatz in Wilmersdorf wird fertiggestellt.
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1934 |
60 000 Besucher werden bei der Wassersportausstellung am Funkturm
gezählt. Im Jahr zuvor waren es 20 000.
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1935 |
Das Berliner Arbeitsgericht verurteilt einige Betriebsführer, die Arbeiter
und Angestellte untertariflich bezahlten, zur Begleichung der Differenz.
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1935 |
Das Werbeamt der sächsischen Industrie zeigt in der 5. Sachsenschau an der
Voßstraße (Mitte) Porzellan- und Spielwaren sowie
Rundfunkgeräte.
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1945 |
Im Führerhauptquartier (Mitte) erteilt Adolf Hitler den Befehl, alle
militärischen, Verkehrs- und Versorgungsanlagen sowie Sachwerte innerhalb
des Reichsgebietes zu zerstören.
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1946 |
Der Bezirksbürgermeister von Reinickendorf, Erich Böhm, richtet die
dringende Bitte an den französischen Stadtkommandanten, Maßnahmen zur
Bandenbekämpfung zu treffen.
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1951 |
Der Senat beschließt die Herausgabe eines »Gesetz- und
Verordnungsblattes für Berlin« durch den Senator für Justiz ab 1.
April 1951.
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1953 |
Das »Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Zuzug nach
Berlin« wird vom Abgeordnetenhaus verabschiedet. Die Zuzugsgenehmigung war
danach zu versagen, wenn der Antragsteller die freiheitlich-demokratische
Grundordnung bekämpfte.
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1954 |
Das von Bertolt Brecht und Helene Weigel gegründete Berliner Ensemble
bezieht ein eigenes Haus, das Theater am Schiffbauerdamm (Mitte).
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1957 |
Der Magistrat erläßt eine Verordnung, nach der Bürger, die aus
der BRD oder aus West-Berlin nach Ost-Berlin übersiedeln, einen zinsfreien
Kredit in Höhe von 3 000 Mark erhalten können.
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1957 |
Nach einem Kabelbrand auf der U-Bahn-Linie A zwischen Spittelmarkt und
Hausvogteiplatz müssen 33 Personen mit Rauchvergiftungen ins
Krankenhaus eingeliefert werden.
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1958 |
Etwa 32 000 Beschäftigte in Westberliner öffentlichen
Betrieben beteiligen sich an einem 24stündigen Warnstreik. Betroffen waren
BVG, Straßenreinigung, Heizanlagen in öffentlichen Gebäuden und
die öffentlichen Bedürfnisanstalten.
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1959 |
Der Bundestag beschließt, die geplanten Mittel zur Förderung der
Westberliner Wirtschaft von 100 auf 500 Millionen Mark zu
erhöhen.
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1960 |
Nach zehnmonatiger Bauzeit wird der über die Stadtautobahn führende
Trabener Steg im Bezirk Wilmersdorf freigegeben. Die 96 m lange
Stahlkonstruktion stellte für die Fußgänger eine direkte
Verbindung zwischen der Trabener und der Bornimer Straße her.
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1964 |
Im Forschungszentrum Berlin-Adlershof (Treptow) beginnt die zweitägige
wissenschaftliche Vortragsveranstaltung »Grundlagen des
Festigkeitsverhaltens von Metallen«.
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1970 |
Das neue Fernsehzentrum des SFB in der Masurenallee (Charlottenburg) wird
offiziell in Betrieb genommen.
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1980 |
Der Hockeyspieler Erwin Franzkowiak stirbt. Der Sportler des Berliner Sport-
Clubs gewann bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 mit der
deutschen Mannschaft die Bronzemedaille.
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1996 |
Das Bauprojekt zum Umbau des ehemaligen Kontorhauses »Zollernhof«,
Unter den Linden (Mitte), der zukünftigen gemeinsamen Residenz des
Hauptstadtstudios des ZDF und der Berliner Repräsentanz des Veba-Konzerns,
wird vorgestellt.
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1997 |
Das Statistische Landesamt teilt mit, daß sich die Zahl der Berliner mit
einem steuerpflichtigen Einkommen von mehr als einer Million Mark im Westteil
der Stadt von 1989 bis 1993 um fast 10 % auf
5 764 erhöht hat.
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1997 |
In die Baugrube für den Autotunnel vor dem Reichstag zwischen Scheidemann-
und Paul-Löbe-Straße (Tiergarten) dringt am Morgen durch die
Abdichtungssohle Wasser ein. Bis zum Abend stand das Wasser in der Grube
anderthalb Meter hoch.
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1998 |
Der Seniorchef der Unternehmensgruppe Alba, Franz-Josef Schweitzer, stirbt im
Alter von 63 Jahren. Der langjährige Chef der Berliner Recycling-Firma
war wegen seines sozialen Engagements ausgezeichnet worden. Er war Gründer
des Basketballvereins Alba.
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1999 |
Das Kammergericht Berlin weist die Berufung der Berliner Springer-Tochter
Ullstein-Verlag gegen eine Entscheidung vom Dezember 1998 zurück, mit
der die einstweilige Vefügung gegen eine kostenlose Erscheinung der Zeitung
»15 Uhr aktuell« aufgehoben wurde.
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