1811 |
Karl Friedrich Schinkel wird Mitglied der Bauakademie in Berlin.
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1815 |
Der Architekt Karl Friedrich Schinkel wird zum Geheimen Oberbaurat bei der
Technischen Oberbaudeputation, der neugeschaffenen obersten preußischen
Baubehörde, ernannt.
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1818 |
Per Kabinettsorder genehmigt König Friedrich Wilhelm III. die Berufung des
Heidelberger Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zum ordentlichen
Professor der Philosophie an die Berliner Universität.
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1824 |
Gustav Robert Kirchhoff wird in Königsberg geboren. Zusammen mit Helmholtz
begründete der Physiker Kirchhoff die »Berliner Schule« der
Physik, die für Jahrzehnte Weltgeltung besaß.
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1861 |
Rudolf Theodor Elkan wird in Hamburg geboren. Der Chemiker gründete
1890 eine Fabrik zur Herstellung hochkomprimierten Sauerstoffs in Berlin.
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1879 |
Per Gesetz wird eine Anleihe zur Verbesserung Märkischer
Wasserstraßen bewilligt. Zunächst wurden 600 000 Mark
für die Regulierung der Unterspree bereitgestellt.
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1882 |
Alfred Goeldel-Bronikoven wird geboren. Der Sportschütze gewann bei den
Olympischen Spielen in Stockholm 1912 im Wurftaubenschießen die
Silbermedaille im Einzel und die Bronzemedaille mit der Mannschaft.
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1886 |
Die Berliner Singakademie führt »Ein deutsches Requiem« von
Johannes Brahms auf.
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1888 |
Während das Antlitz des toten Wilhelm I. fotografiert wird, skizzieren
Maler und Zeichner der Königlichen Akademie sowie Zeichner vieler
europäischer Zeitungen den Aufgebahrten.
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1888 |
Ein die Trauerzeremonien bespöttelnder russischer Edelmann wird
während der Überführung Wilhelms I. vom Palais zum Dom in der
Grenadierstraße verhaftet, um der Lynchjustiz durch die aufgebrachte Menge
zu entgehen.
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1888 |
Mit Genehmigung des Hofmarschallamtes werden photographische Aufnahmen von
Wilhelm I. im offenen Sarg und vom Trauerkatafalk von der Firma Reichard &
Lindner gemacht.
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1889 |
Die Willibald-Alexis-Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
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1891 |
Michael Polanyi wird in Budapest geboren. Der Physiker war am Kaiser-Wilhelm-
Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Dahlem
langjährig tätig.
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1891 |
Das öffentliche Anschlagwesen wird vom Magistrat auf weitere zehn Jahre an
die Firma Nauk & Hartmann für eine jährliche Pacht von
255 000 Mark vergeben.
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1891 |
Im Preußischen Abgeordnetenhaus hält Minister Miquel »reiche
Ernte«. Das Gewerbesteuergesetz, das er eingebracht hatte, und »das
man zuerst als totgeborenes Kind verschrien hatte«, passierte ohne
erhebliche Debatten die dritte Lesung.
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1897 |
Auf Betreiben ehemaliger Mitglieder entsteht der 1895 aufgelöste
Verein »Freie Volkskbühne« erneut. Zum ersten Vorsitzenden wurde
Dr. Conrad Schmidt gewählt.
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1906 |
Paul Diergart lädt Berliner Freunde der Geschichte der Medizin und
Naturwissenschaften zu einem geselligen Abend in das Restaurant
»Heidelberger« ein. Es wurde beschlossen, sich häufiger zur
Pflege fachlicher Studien zu treffen.
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1909 |
Im Krollschen Theatersaal wird der schwedische Asienforscher Sven Hedin durch
die Gesellschaft für Erdkunde mit der Humboldt-Medaille geehrt.
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1910 |
Am 303. Geburtstag Paul Gerhardts, Schöpfer bedeutender Kirchenlieder, wird
die nach ihm benannte evangelische Kirche in der Wisbyer Straße
7 geweiht. Am Festgottesdienst nahmen etwa
1 000 Gemeindemitglieder teil.
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1912 |
In Steglitz verstirbt im Alter von 74 Jahren der Geheime Medizinalrat Prof.
Dr. Wilhelm Dönitz, einer der Hauptmitarbeiter Robert Kochs, Vorsteher im
Institut für Infektionskrankheiten.
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1914 |
Das Kaiser-Friedrich-Denkmal auf dem Luisenplatz (Charlottenburg) ist mit roter
Farbe und an verschiedenen Stellen mit den Worten »Rote Woche«
beschmiert. Die Polizei wertete das Ereignis als ein Kapitalverbrechen.
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1920 |
In der Nacht vom 12. zum 13. März marschieren die in Döbritz
untergebrachten Truppenteile der Brigade Ehrhardt und Löwenfeld in Berlin
ein. Die Reichswehr leistete keinen Widerstand. Damit begann der Kapp-
Lüttwitz-Putsch.
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1920 |
Der Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Ernst Boll stirbt an den
Folgen einer Grippe.
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1920 |
Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Faserstoffchemie wird in Berlin-Dahlem
eröffnet.
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1920 |
In den Berliner Zoo-Sälen (Charlottenburg) findet der erste Reichskommers
der Burschenschaften nach dem Krieg statt. Thema des Abends war die
»deutsche Einheit«.
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1920 |
Am Staatlichen Schauspielhaus, dem ehemaligen Königlichen Schauspielhaus am
Gendarmenmarkt, bringt Leopold Jessner die Inzenierung von Frank Wedekinds
»Der Marquis von Keith« heraus.
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1920 |
Reichspräsident Friedrich Ebert und die meisten Mitglieder des Kabinetts
begeben sich nach Dresden und von dort nach Stuttgart.
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1920 |
Generallandschaftsdirektor Dr. Wolfgang Kapp übernimmt als
»Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident« die
gesamte Staatsgewalt. General der Infanterie Walther Freiherr von Lüttwitz
wurde »Militärischer Oberbefehlshaber und Reichswehrminister«.
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1926 |
Der 1866 in Berlin gegründete Lette-Verein richtet aufgrund eines
Ministerialerlasses eine »Höhere Fachschule für
Frauenberufe« ein, deren Abschluß dem Abitur gleichwertig sein
sollte. Die Schule wurde am 1. April 1926 eröffnet.
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1928 |
Box-Europameister Max Schmeling läßt sich gegen 23.00 Uhr beim
20. Berliner Sechstagerennen im Sportpalast (Schöneberg) sehen. Auf
allseitiges Verlangen mußte er eine Ehrenrunde fahren.
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1930 |
Eine »Polizeiverordnung zum Schutze von Naturdenkmälern in
Berlin« (speziell einer Schwarzpappel in Tempelhof, einer Linde in Staaken,
einer Roßkastanie in Kaulsdorf und einer Weide in Marienfelde) tritt in
Kraft.
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1931 |
Burkhard Hofmeister wird in Königsberg geboren. Hofmeister war
Lehrbeauftragter für Geographie an der Freien Universität Berlin, an
der er von 1950 bis 1957 studiert und 1958 promoviert hatte.
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1931 |
Der Industriephysiker Georg Richard Gehlhoff, Professor für Technische
Physik an der Technischen Hochschule zu Berlin und Direktor der Osram GmbH
Berlin, stirbt während eines Erholungsaufenthaltes in Siders/Schweiz.
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1933 |
Bei den Stadtverordnetenwahlen von Berlin gewinnt die NSDAP acht Sitze hinzu.
Damit verfügte sie über 86 Sitze, im Vergleich zu 49 Sitzen
der SPD, 44 Sitzen der KPD, 11 Sitzen des Zentrums, 27 Sitzen der
Kampffront Schwarz-Weiß-Rot.
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1933 |
Bei den bis zum Jahre 1946 letztmaligen Wahlen zur
Stadtverordnetenversammlung erhalten die NSDAP 38,2 %, die SPD 22 %,
die KPD 19,5 % und das Zentrum 4,7 % der gültigen Stimmen. Die
NSDAP bekam 73 Sitze mehr als bei der letzten Wahl im November 1929.
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1933 |
Anläßlich des Volkstrauertages findet erstmalig seit 1918 wieder
ein parademäßiger Wachaufzug der Reichswehr unter den alten
Reichsfarben Schwarz-Weiß-Rot am Ehrenmal Unter den Linden (Mitte) statt.
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1933 |
In Lichtenberg erhalten bei den Kommunalwahlen SPD und KPD zusammen
20 Mandate, d.h. die Hälfte aller zu vergebenden Sitze und fast
3 000 Stimmen mehr als die NSDAP.
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1934 |
Am Horst-Wessel-Platz (Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte) beginnen Arbeiten für
eine »monumentale Gedenkstätte« für den SA-Sturmführer
Horst Wessel, der am 23. Februar 1930 an den Folgen einer
Schußverletzung gestorben war.
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1935 |
Um 9.00 Uhr wird der Funk-Fernsprechverkehr Berlin - Tokio eröffnet.
Die deutsche und die japanische Presse feierten diesen Tag als
»Großtat deutsch-japanischer Freundschaft«.
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1935 |
Die Berliner Börse öffnet erstmals die seit Jahrzehnten verschlossene
Galerie wieder für Besucher. Der Börsenvorstand sah keinerlei
Veranlassung mehr, das Treiben an der Börse »irgendwie
geheimzuhalten«.
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1935 |
Das Polizeipräsidium teilt mit, daß vom Spielerdezernat »in den
letzten Tagen acht Spielhöllen ausgehoben und mehr als
100 gewerbsmäßige Glücksspieler festgenommen« wurden.
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1935 |
In Berlin wird Rundfunk erstmals über Drahtfunk verbreitet. Über die
Fernsprechleitung sollten drei Rundfunkprogramme gesendet werden.
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1935 |
Im Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) wird der 100. Film von und mit dem
Schauspieler und Regisseur Harry Piel, »Artisten«, uraufgeführt.
Weitere Darsteller waren Hilde Hildebrand, Susi Lanner und Louis Ralph.
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1936 |
Im Kino Atrium in der Kaiserallee (Charlottenburg) hat der Spielfilm »Der
Favorit der Kaiserin« von Werner Hochbaum Uraufführung. Neben Olga
Tschechowa spielte u.a. Willy Eichberger.
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1936 |
Der Gau Groß-Berlin der NSDAP und das Amt für Beamte veranstalten in
Vorbereitung der Reichstagswahl am 29. März eine Kundgebung im Berliner
Sportpalast (Schöneberg).
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1950 |
Der Schriftsteller Heinrich Mann stirbt in Santa Monica (USA), wenige Wochen vor
der geplanten Übersiedlung in die DDR. Mann hatte ab 1925 seinen
festen Wohnsitz in Berlin und wurde 1930 Präsident der
Preußischen Akademie der Künste, Sektion Dichtkunst.
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1954 |
Anknüpfend an die 1888 in Berlin gegründete Aktien-Gesellschaft
URANIA nimmt im Studentenhaus (Hardenbergstraße, Charlottenburg) die neu
erstandene »Deutsche Kulturgemeinschaft URANIA Berlin« ihre Arbeit
auf. Prof. Paul Altenberg hielt die Grußansprache.
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1962 |
In West-Berlin wird erneut eine jüdische Volkshochschule eröffnet.
Ihre Veranstaltungen führte sie zunächst im Gemeindehaus in der
Fasanenstraße durch.
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1963 |
An der Grenze zum Ortsteil Hermsdorf entdecken DDR-Grenzsoldaten einen etwa
50 m langen Tunnel, durch den zwei Tage zuvor 13 DDR-Bürger
geflüchtet waren.
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1967 |
Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin erreicht die SPD trotz merklicher
Stimmenverluste gegenüber 1963 mit 56,9 % der abgegebenen Stimmen
wieder die absolute Mehrheit.
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1970 |
Auf einem Grundstück in Biesdorf wird der vermutlich erste Schmetterling
des Jahres, ein Nachtpfauenauge, entdeckt.
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1974 |
Über Berlin-Reinickendorf werden zu diesem ungewöhnlich frühen
Zeitpunkt Kiebitze beobachtet.
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1990 |
Der »Runde Tisch«, ein Diskussionsgremium, welches in der Zeit der
Modrow-Regierung alle Parteien und Kräftegruppierungen vereinte,
verabschiedet auf seiner letzten Sitzung in Ost-Berlin einen Entwurf zu einer
neuen Verfassung der DDR.
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1996 |
Im Studiotheater »bat« beginnen prominente Berliner Schauspieler
zusammen mit Studenten der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst
Busch« tägliche Vorstellungen. Sie wollten sich damit für den
Fortbestand der Ausbildungseinrichtung einsetzen.
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1996 |
Wegen Munitionsfunden werden die Arbeiten am Tiergartentunnel zeitweilig
gestoppt. Bei Ausbauarbeiten waren Spreng- und Werfergranaten sowie diverse
Waffen und Munitionsteile aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.
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1996 |
Der Senat beschließt, daß Sozialmieter mit höherem Einkommen
von 1997 an stärker zur Kasse gebeten werden. Die Fehlbelegungsabgabe
sollte neu gestaffelt und der Höchstsatz auf 7,25 Mark pro
Quadratmeter angehoben werden.
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1996 |
Der Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin stellt die Sieger im
diesjährigen Schinkel-Wettbewerb vor. Thema der Ausschreibung war die
Gestaltung der Wissenschafts- und Wohnstadt Adlershof - der größten
Entwicklungsmaßnahme des Landes Berlin.
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1997 |
Lucie Groszer, die Gründerin und langjährige Leiterin des
»Altberliner Verlages« für Kinder- und Jugendliteratur, Neue
Schönhauser Straße 8 (Mitte), stirbt in Berlin.
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1997 |
Eine bisher unbenannte Straße südlich der Landsberger Allee
(Friedrichshain) erhält den Namen »An der Brauerei«. Sie
führte bis zum ehemaligen Sudhaus der historischen Patzenhofer-Brauerei in
der Richard-Sorge-Straße.
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1997 |
Im Bauausschuß des Bundestags wird ein Gutachten präsentiert, in dem
den Mietern an der Luisenstraße und am Schiffbauerdamm (Mitte) empfohlen
wird, zumindest vorübergehend wegen Lärms und »schwingender
Wände« beim Bau am Luisenblock auszuziehen.
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1997 |
Im »Milchhäuschen« am Weißen See (Weißensee) wird
anläßlich des 80. Geburtstages des Berliner Zeichners Werner Klemke
eine Ausstellung eröffnet. Im Stadtgeschichtlichen Museum in der
Pistoriusstraße fand eine Gedenkveranstaltung statt.
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1998 |
Der evangelische Kirchenkreis Neukölln stellt in der Neuköllner
Genezareth-Gemeinde den Videofilm »Treffpunkt Pizzabude« vor. Der
halbstündige Film beschrieb die schwierige Lebenssituation von Kindern und
Jugendlichen in der Neuköllner Warthestraße.
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1998 |
Im Haus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Fasanenstraße
79/80 (Charlottenburg), findet eine Kunstauktion statt. Der Erlös der
versteigerten Kunstgegenstände kam dem Theodor-Heuss-
Müttergenesungsheim in Herzlia in Israel zugute.
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1999 |
Der Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin stirbt im Alter von 82 Jahren in
Berlin, wo er konzertieren wollte, an akutem Herzversagen. Menuhin war
1946 der erste jüdische Künstler, der nach der Zerschlagung der
Nazi-Diktatur wieder in Berlin auftrat.
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