Berlin am 1. März
  
1475 Der Rat zu Berlin stellt einen Ziegler zum Streichen und Brennen von Steinen ein. Für 1 000 Steine wurden ihm 17 Groschen und für jeden Ofen Kalk vier Schock Groschen und eine Tonne Bier in Aussicht gestellt.
1476 Markgraf Johann verleiht seinem Mühlenmeister zu Berlin gewisse Hebungen im Zolle zu Frankfurt.
1555 Der aus Döbeln in Sachsen stammende Jakob Cuno, genannt Conon, beginnt mit Witterungsbeobachtungen und -aufzeichnungen in Breslau und setzt sie im September des Jahres in Berlin fort.
1637 Der Rat zu Berlin erteilt den dortigen Fischern Gilderechte und bestätigt die von ihnen verfaßten Statuten.
1683 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt eine Verordnung, »daß in denen Residentzien des Nachmittags nach der Predigt catechisirt werden soll«.
1702 Nach dem Ankauf des ehemaligen Wangenheimschen Hauses auf dem Friedrichswerder in der Niederlagstraße (Mitte) hält das Französische Konsistorium dort seine erste Sitzung ab.
1703 Ein königliches Patent »wegen Reinhaltung derer Marckt-Strassen in denen Residentzien« wird erlassen.
1705 Die Einweihung der Französischen Friedrichstadtkirche, des Französischen Domes, findet nach vierjähriger Bauzeit in Anwesenheit von König Friedrich I. statt, auf dessen Wunsch der bekannte Theologe und langjährige Pfarrer Jacques Lenfant predigt.
1735 Jean Pierre Erman wird in Berlin geboren. Er wurde 1755 Prediger der Französischen Gemeinde in Berlin, Lehrer am Französischen Gymnasium und ab 1766 dessen Direktor, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Historiograph der brandenburg. Geschichte.
1742 200 Remonte-Pferde für das Alt-Waldonische Kavallerie-Regiment treffen in Berlin ein.
1758 Der Apotheker August Friedemann Thierfelder erhält eine Konzession für die »Rote Apotheke«, Rosenthaler Straße/Neue Schönhauser Straße (Mitte).
1765 Friedrich II. veranlaßt mit einem Stiftungsakt die Gründung der »Academie militaire« sowie den Bau des zugehörigen Schulgebäudes in der Burgstraße gegenüber dem Schloß (Mitte), das 1769 bezogen wurde.
1802 Zur Erinnerung an den Schauspieler und Regisseur des Königlichen Nationaltheaters, Johann Friedrich Ferdinand Fleck, der 1801 in Berlin verstorben war, wird eine Gedenkmedaille geprägt.
1816 Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform entsteht ein eigener Regierungsbezirk Berlin, der bis 1821 bestand.
1819 Heinrich Adolf von Bardeleben wird in Frankfurt (Oder) geboren. Der Mediziner war seit 1868 Leiter der Chirurgischen Klinik der Charité und 1876/77 Rektor der Berliner Universität.
1824 Die königliche Stiftung Berliner Missionsgesellschaft wird gegründet.
1824 Man beobachtet «... hier in Berlin den lichten Schein einer Feuerkugel, welcher bei völlig sternklarem Himmel mit dem Glanze eines Bengalischen Feuers verglichen werden konnte. Der Wind kam von SW, und das Phänomen schien dessen Richtung zu folgen.
1825 Der Chemiker Friedrich Wöhler trifft in Berlin ein. Wöhler nahm eine Stelle als Dozent für Chemie und Mineralogie an der Gewerbeschule an.
1843 Der Kommandeur des Ersten Garde-Regiments zu Fuß Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz wird zum Kommandeur der gesamten Garde-Infanterie mit Dienstort Berlin ernannt. In der Märzrevolution 1848 sollte er den Aufstand mit Waffengewalt niederschlagen.
1848 In der »Staats-Zeitung« erscheint ein Artikel über die Verhältnisse in Frankreich nach der »Pariser Februar-Revolution«. Während die Berliner Bevölkerung eine Aufbruchstimmung erfaßte, richtete sich die Regierung auf einen Krieg gegen Frankreich ein.
1848 Otto Nicolai wird neuer Kapellmeister an der Königlichen Hofoper Unter den Linden (Mitte).
1848 Der Stadtrat Hermann Duncker reicht Oberbürgermeister Krausnick eine Denkschrift ein und verlangt, daß der Berliner Magistrat die darin formulierten Reformwünsche amtlich vor den Thron bringt.
1849 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz, der im Vorjahr die Truppen zur Niederschlagung der Märzrevolution in Berlin befehligt hatte, wird zum Oberbefehlshaber aller deutschen Truppen im Deutsch-Dänischen Krieg ernannt.
1858 Der Mediziner Hermann Senator, später einer der bedeutendsten Internisten seiner Zeit, erhält seine Approbation und läßt sich vor seiner Tätigkeit an der Charité zunächst in der Gegend des Hackeschen Marktes nieder.
1870 Die Militärgemeinde des Invalidenhauses sperrt der Zivilgemeinde die Felder A bis D des Invalidenfriedhofes für weitere Beisetzungen.
1871 Die Königliche Prüfungsstation für Baumaterialien wird in Berlin gegründet.
1881 Der Zentralvieh- und Schlachthof, auf dem 1876 von der Gemeinde Lichtenberg erworbenen Teil der Lichtenberger Feldmark (ab 1. April 1938 zu Prenzlauer Berg), nimmt die Produktion auf. Er war mit 48 Hektar der größte städtische Versorgungsbetrieb.
1882 Der Potsdamer Platz (Mitte) wird zum erstenmal von elektrischem Licht beleuchtet. Das Premieren-Experiment 1878 am Pariser Platz war gescheitert.
1882 Der seit 1900 in Berlin ansässige Warenhauskonzern Hermann Tietz wird von Hermann und Oskar Tietz in Gera als kleines »Garn-, Knopf-, Posamentier-, Weiß- und Wollwarengeschäft, Engros und Detail« gegründet.
1885 Hermann Helfer wird in Hohensalza (Inowroclaw) geboren. Helfer war seit 1909 wissenschaftliches Mitglied der Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Abwasserbiologie. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch dem Vogel- und Naturschutz.
1886 Die Stadtverordnetenversammlung billigt die freiwillige Mitwirkung der Stadtgemeinde Berlin an dem sogenannten Lokoverkehr der Flußschiffahrt.
1888 Theodor Echtermeyer, der von 1884 bis 1886 die Königliche Gärtnerlehranstalt Wildpark (bei Potsdam) besuchte, tritt als Obergärtner in die Gartenbaufirma L. Späth in Berlin-Baumschulenweg ein, in der er bis Ende September 1890 tätig war.
1888 Der elektrische Kandelaber gegenüber dem Torhäuschen am Potsdamer Platz wird abends gegen 9.00 Uhr von einem Omnibus angefahren und umgeknickt.
1890 Eine Erhebung für Lebensmittelpreise ergibt (Kilopreise): Brot 22 Pfennig, Roggenmehl 26 Pfennig, Kaffee 2,40 Mark, Butter 2,15 Mark, Reis 33 Pfennig, Schmalz 1,23 Mark, Wurst 1,54 Mark, Zucker 80 Pfennig.
1894 Der Kraftstrompreis wird mit 18 Pfennig pro Kilowattstunde festgelegt.
1894 Die Scheringstraße (Wedding), benannt nach dem Gründer der Schering AG, Ernst Schering, erhält ihren Namen.
1898 Im Südwesten Berlins, in der Lankwitzstraße 4 (Kreuzberg), eröffnet die Heilsarmee ein kleines Wöchnerinnenheim mit sieben Betten für ledige Schwangere.
1899 Der Müllschmelzofen der »Müllschmelze (Patent Wegener) G.m.b.H.« wird in der Gitschiner Straße 15 (Kreuzberg) in Betrieb genommen.
1900 Der Syndikus Dr. Max Apt hält im Verein junger Kaufleute zu Berlin einen Vortrag über die Errichtung einer Handelshochschule in Berlin.
1904 Im großen Konzertsaal der königlichen Hochschule für Musik hält der Asienreisende Kurt Boeck einen Lichtbildervortrag über den Himalaja.
1905 Der Gießener Ordinarius Paul Drude wird zum ordenlichen Professor der Physik und zum Direktor des physikalischen Institutes der Berliner Universität berufen.
1907 Werner Hartke wird in Eschwege geboren. Hartke war seit 1955 Professor für klassische Philologie an der Humboldt-Universität und Direktor des Instituts für Altertumskunde. 1958 wurde er Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
1908 Der Mathematiker und Physiker Prof. Dr. Heinrich Maschke, der lange Jahre als Lehrer am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin wirkte und 1892 als Mathematikprofessor an die Universität Chicago ging, stirbt in den USA.
1911 Der holländische Chemiker Jacobus Hendricus van't Hoff stirbt in Berlin. Van't Hoff war in Amsterdam und Berlin Professor und forschte auf den Gebieten Stereometrie, Lösungen, Dissoziation, osmotischer Druck. 1901 erhielt er den Nobelpreis für Chemie.
1919 Die Omnibuslinie A 1 »Unter den Linden, Zeughaus - Halensee, Ringbahnhof« wird mit einer Streckenlänge von 8,64 km in Betrieb genommen.
1919 Die »Deutsche Luftreederei GmbH« (DLR) nimmt mit offenen, ehemaligen Kriegsflugzeugen vom Flugplatz Johannisthal die Linienflugverbindung Berlin - Hamburg auf.
1920 In der Gemeindeverwaltung Niederschöneweide wird der Achtstundentag eingeführt.
1921 Die Stadtbibliothek wird nach ihrem Umzug aus der Zimmerstraße 90/91 (Mitte) in das Marstallgebäude, Breite Straße 37 (Mitte), wiedereröffnet. Ihr standen Räume mit einer Fläche von 2 275 mư zur Verfügung.
1921 In der Akademie der Künste am Pariser Platz findet eine Ausstellung »Farbe und Mode« statt, die von Künstlern und der Modeindustrie gemeinsam gestaltet wird.
1922 Das Feuerlöschwesen wird durch eine Satzung für ganz Berlin einheitlich geregelt. Das Stadtgebiet wurde zur wirkungsvolleren Brandbekämpfung in Löschbezirke eingeteilt.
1922 Prof. Emil Heyn, Metallkundler an der Technischen Hochschule zu Berlin und Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Metallkunde in Neubabelsberg, stirbt in Berlin.
1922 Das Umsatzsteueramt der alten Stadtgemeinde Berlin wird aufgelöst und auf die Bezirke verteilt.
1923 Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je Kilowattstunde beträgt 1 200 Mark.
1923 Das am 13. Februar von den städtischen Körperschaften verabschiedete Ortsstatut über die Müllbeseitigung tritt in Kraft.
1924 Die Omnibuslinie A 10 »Moabit, Stephanplatz - Bahnhof Lichtenberg, Gudrunstraße« wird mit einer Streckenlänge von 12 km in Betrieb genommen.
1925 Die Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn wird von der Berliner Straßenbahn-Betriebs-GmbH übernommen.
1925 In der Kirche in Berlin-Buch wird eine Gedenktafel mit den Namen von 86 Bucher Männern enthüllt, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren.
1925 Hans-Helmut Wundsch wird zum ordentlichen Professor für Fischereiwesen an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin berufen.
1926 Die Omnibuslinie A 9 »Pankow, Berliner Straße - Reichskanzlerplatz (Charlottenburg)« wird mit einer Streckenlänge von 15,2 km in Betrieb genommen.
1926 Im Berliner Sportpalast findet vor dem Eisballett »Die Laune der Favoritin« das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Eishockey statt. Der Berliner Schlittschuh-Club e.V. schlug den Sport-Club Charlottenburg e.V. und wurde Deutscher Meister.
1926 Die Straßenbahnlinie 5 »Außenring« wird mit einer Streckenlänge von 30,1 km eröffnet.
1926 Die Omnibuslinie A 29 »Pankow, Breite Straße - Neukölln, Hermannplatz« wird mit einer Streckenlänge von 14,4 km in Betrieb genommen.
1928 Im Lessing-Theater am Friedrich-Karl-Ufer (ab 31. Mai 1951 Kapelle-Ufer, Mitte) wird das Stück »Singende Galgenvögel« von Upton Sinclair in der Regie von Ernst Lönner aufgeführt.
1933 Leopold Jessners letzte Berliner Inszenierung, Richard Billingers Stück »Rosse«, wird im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte), dessen Intendant Jessner von 1919 bis 1930 war, uraufgeführt.
1933 Franz Ulbrich, bisher Intendant des Nationaltheaters in Weimar, tritt sein Amt als Intendant des Staatstheaters in Berlin an.
1933 Als Umsteigebahnhof zwischen der Wannsee-Bahn (ab Potsdamer Bahnhof - Richtung Wannsee) und der S-Bahn (Ring-Bahn) wird der Bahnhof Schöneberg eröffnet. Der in der Nähe liegende Bahnhof Ebersstraße wurde geschlossen.
1933 Der Schriftsteller und »rasende Reporter« Egon Erwin Kisch, der am 28. Februar 1933 in Berlin verhaftet worden war, wird in das Festungsgefängnis Spandau übergeführt.
1934 Walther Beumelburg, bisher Intendant des Südwestdeutschen Rundfunks, wird Intendant der Berliner Funkstunde. Der bisherige Intendant, Friedrich Arenhövel, hatte um Enthebung von diesem Amt gebeten, um sich der schriftstellerischen Arbeit zu widmen.
1934 Die Gemeinnützige Baugesellschaft Berlin-Heerstraße gewährt Familien mit drei und mehr Kindern unter 18 Jahren einen Mietnachlaß von 10 %.
1935 Auf dem 260 000 mư großen Gelände des Schlosses Schönholz (Pankow) beginnen Arbeiten für einen Vergnügungspark. In dem Park sollten vor allem Heimatfeste und Kulturveranstaltungen stattfinden.
1935 Die U-Bahn-Station »Stadion« wird in »Reichssportfeld« umbenannt. Dies wurde mit der Umgestaltung des Stadions begründet.
1935 Der katholische Bischof von Berlin, Dr. Nicolaus Bares, stirbt im Berliner St.- Heldwigs-Krankenhaus an den Folgen einer Thrombose.
1936 Das Statistische Amt der Stadt Berlin teilt mit, daß Berlin 4 224 874 Einwohner hat. Im Februar gab es einen »Zuzugsüberschuß« von 1 322 Personen.
1936 Für den neu eröffneten Fernseh-Sprechdienst zwischen Berlin und Leipzig stehen ab sofort öffentliche Sprechstellen in der Hardenbergstraße und im Columbushaus am Potsdamer Platz zur Verfügung. Sie waren täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.
1936 Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Fernseh-Sprechdienstes zwischen Leipzig und Berlin führt der Reichspost- und Verkehrsminister in Berlin mit dem Leipziger Oberbürgermeister Dr. Goerdeler das erste Fernseh- Telefongespräch.
1936 Die Generalintendanz der Preußischen Staatstheater teilt mit, daß mit Staatsrat Wilhelm Furtwängler vertragliche Abmachungen getroffen wurden, wonach dieser seine Dirigententätigkeit an der Berliner Staatsoper gastweise wieder aufnehmen wird.
1940 Der Ingenieur Werner von der Nüll, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt, wird zum außerordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
1940 Der amerikanische Sonderbotschafter Summer Welles trifft zu einem dreitägigen Besuch in Berlin ein.
1942 Adolf Hitler unterzeichnet in Berlin einen Erlaß zur Bekämpfung der Juden, Freimaurer und »der mit ihnen verbündeten weltanschaulichen Gegner des Nationalsozialismus«.
1943 Die St.-Hedwigs-Kathedrale, erbaut von 1742 bis 1773, wird bei einem Fliegerangriff in der Nacht zum 2. März bis auf die Umfassungsmauern zerstört.
1943 250 anglo-amerikanische Flugzeuge werfen in der Nacht zum 2. März 1 800 Kilogramm schwere Sprengbomben, sogenannte Wohnblockknacker, erstmals über Berlin ab. Es entstanden 600 größere Brände und Schäden an 20 000 Häusern.
1943 Bei einem Bombenangriff in der Nacht zum 2. März wird der große Hörsaal des Pharmazeutischen Instituts der Berliner Universität völlig zerstört.
1943 Hellmut Späth, der letzte Inhaber der Berliner Gartenbaufirma »L. Späth, Großbetrieb für Gartenkultur«, wird ohne Angabe von Gründen von der Gestapo verhaftet.
1943 Das Theater am Kurfürstendamm und die Komödie werden von Fliegerbomben so schwer getroffen, daß beide Häuser schließen müssen.
1944 Im Gebäude der Pathologie des Jüdischen Krankenhauses wird ein Sammellager eingerichtet, in das alle Häftlinge aus dem Lager in der Großen Hamburger Straße gebracht werden.
1946 Eine Funktionärsversammlung der Berliner SPD im Haus der Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße (Metropol-Theater, Mitte) macht die Vereinigung mit der KPD vom Ergebnis einer Urabstimmung abhängig.
1946 Im Ermelerhaus in der Breiten Straße (Mitte) nimmt die städtische »Zentralstelle für Zeitgeschichte« als Dokumentationszentrum und Bibliothek ihre Arbeit auf.
1947 Das Zentralorgan der FDJ »Junge Welt« erscheint als Tageszeitung.
1947 Die Zeitschrift für Fragen des Judentums »Der Weg« teilt mit, daß der Berliner Jüdischen Gemeinde etwa 7 000 Personen angehören, darunter 1 400, die aus Konzentrationslagern zurückgekehrt sind, und 1 600, die bis Kriegsende illegal in Berlin lebten.
1950 Die BVG (West) führt einen Arbeitslosenfahrschein ein.
1952 Die Bibliotheksstelle der Freien Universität Berlin zieht in die Garystraße 45 (Zehlendorf) und nennt sich nun »Universitätsbibliothek«.
1953 In Marzahn gründen 31 Bauern die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) auf Berliner Boden. Die LPG gab sich den Namen »Neue Ordnung«.
1954 Ernst Mangold, Professor für Tierernährungslehre an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt- Universität zu Berlin, wird emeritiert.
1957 Die Meteorologische Gesellschaft der DDR, die der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin angegliedert ist, wird in Berlin gegründet.
1958 Der Dozent Günter Köhler wird zum Direktor der Staatlichen Ingenieurschule Beuth im Wedding bestellt.
1959 Der Physiker Max von Laue scheidet aus seiner Stellung als Direktor des Fritz- Haber-Institutes aus, bleibt aber wissenschaftliches Mitglied des Instituts.
1960 Das Berliner Wassergesetz, das im Februar vom Abgeordnetenhaus verabschiedet worden war, tritt in Kraft. Es beinhaltete strenge Bestimmungen für die Reinhaltung der Gewässer und den Grundwasserschutz.
1962 Bei der Westberliner Post sind 325 803 Fernsehgeräte registriert.
1962 Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin feiert ihr 10jähriges Jubiläum. Die Bibliothek erwarb in den zehn Jahren ihres Bestehens 267 000 Bände, 140 000 Dissertationen sowie 1 598 deutsche und 1 641 ausländische Zeitschriften.
1966 Bei der BVG (Ost) beginnt die schrittweise Einführung des schaffnerlosen Betriebes und der Einsatz von Automaten bei der Straßenbahn, dem O-Bus und dem Omnibus. Am 12. Dezember 1967 fuhr die letzte Straßenbahn mit einer Schaffnerin auf der Linie 72 E.
1966 Die BVG (West) ändert die Kennzeichnung der U-Bahn-Linien von Buchstaben in Zahlen: Linien U1 bis U9.
1970 Die »Berliner Zeitung« meldet, daß das Tauwetter der letzten Tage Kabelstörungen verursachte und die Zahl der gestörten Fernsprechanschlüsse im Ostberliner Ortsnetz dadurch ungewöhnlich anstieg.
1972 Im Rahmen der sechsten allgemeinen Fahrpreiserhöhung bei der BVG (West) werden erstmalig Monatsnetzkarten für Senioren eingeführt.
1978 Die Böcklerstraße im Bezirk Kreuzberg erhält ihren Namen.
1979 Auf einer Festveranstaltung in der Kongreßhalle (Tiergarten) anläßlich der Wiederkehr der 100. Geburtstage von Albert Einstein, Max von Laue, Otto Hahn und Lise Meitner hält der Bundespräsident Walter Scheel eine Rede.
1979 Im Beisein des Bundespräsidenten Walter Scheel wird die Gedächtnisausstellung zur Wiederkehr der 100. Geburtstage von Albert Einstein, Max von Laue, Otto Hahn und Lise Meitner in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz feierlich eröffnet.
1979 Eine einmonatige Ausstellung von Gebrauchsgrafik - »Visuell 78« - wird im Ausstellungszentrum am Fernsehturm eröffnet. 350 Berliner Künstler waren mit insgesamt 1 100 Arbeiten vertreten.
1980 Die Firma Nacht-Omnibus-Betrieb Gustav Jaede stellt den Betrieb ein.
1984 Die Erweiterung des BMW-Motorradwerks in Spandau wird im Beisein von Bundeskanzler Kohl und des Regierenden Bürgermeisters Diepgen in Betrieb genommen. Im Spandauer BMW-Werk produzierten bereits etwa 1 800 Mitarbeiter 32 000 Motorräder pro Jahr.
1986 Die Thyssen Bandstahl GmbH Berlin eröffnet ihre Industriebahn mit Anschluß an den Güterbahnhof Tegel, die auf historischem Borsigschem Werkgelände verläuft.
1994 Im Westteil der Stadt wird der »Grüne Pfeil« eingeführt, der das Abbiegen nach rechts bei roter Ampelanzeige erlaubt. Dieses Verkehrsschild galt bisher nur im Ostteil Berlins und in den neuen Bundesländern.
1994 Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) schraubt persönlich den ersten Grünen Pfeil im Westteil Berlins an der Ampelanlage Hermsdorfer Straße/Oranienburger Straße (Reinickendorf) an.
1994 Axel Kammholz wird von der F.D.P.-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus mit knapper Mehrheit zum Nachfolger der am 1. Februar wegen der sogenannten Figaro- Affäre zurückgetretenen Fraktionsvorsitzenden Carola von Braun gewählt.
1996 In Schöneberg nimmt der erste ambulante Hospiz-Pflegedienst seine Arbeit auf, eine auf die Bedürfnisse schwerstkranker und sterbender Menschen zugeschnittene Hauskrankenpflege. Die in Berlin einmalige Einrichtung wurde von den Krankenkassen anerkannt.
1996 Der historische Kaisersaal des ehemaligen Hotels Esplanade (Tiergarten) wird um zweieinhalb Meter angehoben. Damit begann die mehr als fünf Millionen Mark teure Translozierung (Verschiebung) des Gebäudes im Rahmen des Sony- Projekts am Potsdamer Platz.
1996 Mehrere Berliner Tochterfirmen des österreichischen Maculan-Konzerns stellen beim Konkursrichter Anträge auf Gesamtvollstreckung. Dazu gehörten die Maculan International GmbH, die Maculan Holding GmbH, die Bagem Bauholding und die IHB Ingenieurhochbau.
1996 Das Spandauer Volksblatt feiert sein 50jähriges Bestehen mit einer Feierstunde im Spandauer Rathaus und der Eröffnung der Ausstellung »50 Jahre Pressegeschichte in Spandau - 1946 bis 1996«.
1996 Berlins erste Abteilung für Schlaganfallpatienten »Stroke unit« wird im Wenckebach-Krankenhaus eröffnet. Betroffene konnten dort rasch diagnostiziert und behandelt werden.
1997 Erstmals können Besucher des Pergamonmuseums auf der Berliner Museumsinsel die Stufen zum Pergamonaltar hinaufsteigen. Der Telephosfries im Altarhof war zuvor aufwendig restauriert worden.
1997 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) bekundet seine Absicht, bei den Abgeordnetenhauswahlen 1999 erneut als Spitzenkandidat seiner Partei anzutreten.
1998 Der ehemalige Botschafter Leopold Bill von Bredow tritt sein Amt als Protokollchef für das Land Berlin an. Außerdem sollte er den Regierenden Bürgermeister in Auslandsangelegenheiten beraten. Von Bredow war bereits 1983 bis 1988 Protokollchef in Berlin.
1998 Die Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr richtet eine »Investorenleitstelle« ein, um Bauherren größerer Projekte bei der kurzfristigen Realisierung von Bauvorhaben besser beraten zu können.
1999 Der »Bund der Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte« bezieht sein neues Berliner Gebäude an der Kronenstraße 73/74 in Mitte. Zuvor hatte der Bund seinen Sitz in Bonn.
1999 Das Statistische Landesamt teilt mit, daß im zweiten Quartal 1998 in Berlin auf je 1 000 Geburten 406 Abtreibungen kamen. Damit wies Berlin bundesweit die höchste Quote vor Thüringen (353) und Brandenburg (352) auf.
2000 Zu seinem 40. Geburtstag präsentiert sich das Berliner Kabarett »Die Wühlmäuse« im neuen Domizil am Theodor-Heuss-Platz (Charlottenburg). Dieter Hallervorden hatte das »Naafi-Haus«, den ehemaligen britischen Offiziersclub, umbauen lassen.
2000 Auf der Stadtbahn, kurz vor dem Humboldthafen, entgleist ein Intercity-Express des neuen Typs ICE-T. Der Zug befand sich auf einer Überführungsfahrt von Charlottenburg nach Rummelsburg. Es gab keine Verletzten. Für einige Tage kam es zu Behinderungen.

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