Berlin am 1. Juni
 
1328 Markgraf Ludwig der Ältere verordnet, daß niemand von seinen Lehngütern am nächsten Martinifeste etwas erheben dürfe, bevor die Städte der Vogtei Spandau wegen der dem Herzog von Sachsen gezahlten Steuer befriedigt wurden.
1441 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt die Gebrüder Merten und Thomas Wins mit Zinsen in Biesdorf und Falkenberg und verleiht ihnen die jährlichen Renten zu Heinrichsdorf.
1441 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erläßt einen Lehnbrief für die Helmbrechts, Bürger zu Spandau, über Besitzungen zu Hoppenrade, Schorin, Marwitz und Durotz.
1455 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt den Bürger Hans Brackow in Berlin mit Gütern und Renten in Schildow und mit dem Mühlenteich bei der Mönchmühle.
1462 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt den Berliner Bürger Klaus Wins mit Gütern in Wiesenthal.
 
1631 Von König Gustav II. Adolf bedrängt, verpflichtet sich Kurfürst Georg Wilhelm vertraglich, den Schweden die Festungen Spandau und Küstrin zu überlassen und für den Unterhalt ihrer Truppen monatlich 30 000 Taler zu zahlen.
1673 Ludwig Senning wird als Sohn des Kammerdieners von Kurprinz Karl Emil, Johann Senning, in Berlin geboren. Senning war nach dem Studium der Rechtswissenschaften ab August 1699 als Registrator beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin tätig.
1709 Durch königliches Patent wird verordnet, »wie viel an Brücken- Zoll und Deichsel-Zoll in den Thoren derer Residentzien gegeben werden soll«.
1737 Eine Sitzung des Generaldirektoriums, der Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer und der Judenkommission befaßt sich mit Maßnahmen, wie die Anzahl der Berliner Juden auf 120 wohlhabende Familien beschränkt werden könne.
1739 In einem Brief informiert Kronprinz Friedrich den französischen Philosophen und Schriftsteller François-Marie Arouet, genannt Voltaire, über den Tod des Bibliothekars der Königlichen Bibliothek Mathurin Veyssière De La Croze.
1748 Es ergeht der königliche Befehl, »daß die Prediger die Sterbe- Fälle derer Eximirten, die unter des Cammer-Gerichts Jurisdiction stehen und Unmündige hinterlassen, bey 10 Rthlr. Straffe dem Pupillen- Collegio (Vormundschaftssenat) melden sollen«.
1752 Die Preußische Akademie der Wissenschaften bezieht das 1744 übereignete Gebäude Unter den Linden (Mitte), das sie bis zum Jahre 1903 als Sitz behielt.
1764 Es werden Taxen (Preisvorschriften) für die Benutzung öffentlicher Mietkutschen erlassen. Eine Fahrt innerhalb der Städte Berlin, Cölln und Werder (Friedrichswerder) kostete vier Groschen.
1764 Es werden Taxen (Preisvorschriften) für Handwerksarbeiten und -erzeugnisse für die königlichen Residenzstädte erlassen.
1766 Der Schweizer Mathematiker Leonhard Euler verläßt mit seiner 18köpfigen Familie Berlin, um nach Petersburg zurückzukehren. Durch seine Tätigkeit hatte Euler das Ansehen der Berliner Akademie maßgeblich gefestigt.
1790 Der Tiermediziner Johann Dietrich Reckleben beginnt seine Tätigkeit als Prosektor und zweiter Assistent an der Tierarzneischule in Berlin.
1790 Die Tierarzneischule vor dem Oranienburger Tor (Hessische Straße, Mitte) unter Leitung von Oberstallmeister Karl Graf von Lindenau wird mit 46 Eleven eröffnet. Die Gebäude waren 1788 nach Plänen von Oberbaudirektor Carl Gotthard Langhans begonnen worden.
1802 Das Baden in der Panke hinter der Papiermühle wird zur Verhütung von Unfällen bei Androhung von Strafe verboten.
1813 Arthur Lutze wird in Berlin geboren. Der herzoglich-anhaltinische Sanitätsrat, Doktor der Medizin und Chirurgie, beschäftigte sich vorrangig mit Homöopathie und Magnetismus.
1826 Carl Friedrich Wilhelm Bechstein wird in Gotha als Sohn eines Perückenmachers geboren. Der Klavierbauer gründete 1853 in Berlin seine eigene Firma, in der er 1856 den berühmten Bechsteinflügel schuf.
1828 Der Berliner Astronom Johann Franz Encke übersendet den ersten von ihm besorgten Jahrgang des Astronomischen Jahrbuches an seinen Bremer Fachkollegen Wilhelm Olbers, mit dem ihn eine enge Partnerschaft verband.
1840 Hundert Jahre nach dem Regierungsantritt Friedrichs II. am 31. Mai 1740 wird für das Reiterstandbild Friedrichs des Großen nach dem Entwurf von Christian Daniel Rauch Unter den Linden (Mitte) der Grundstein gelegt.
1842 Gustav Kraemer wird in Halberstadt geboren. Kraemer erlernte den Apothekerberuf und studierte dann an der Bergakademie und der Berliner Universität, wo er bei August Wilhelm Hofmann 1870 promovierte. Später arbeitete er in chemischen Fabriken in Berlin.
1847 In der Wohnung des Bauschülers H. F. Natus treffen sich gleichgesinnte Bauschüler und entwerfen die Statuten zu einem Verein, der »die Ausbildung des Männergesangs bezwecken sollte«, um bei Feiern an der Berliner Bauschule würdig auftreten zu können.
1848 Der Schriftsetzer Stephan Born gibt die Zeitung »Das Volk« heraus, welche zum Sprachrohr des »Zentralkomitees der Arbeiter« wird.
1850 Die ersten vier städtischen Volksbibliotheken werden für das Publikum geöffnet. Sie befanden sich im Friedrichs-Werderschen Gymnasium, in der Königsstädtischen Realschule, der Dorotheenstädtischen Realschule und der Luisenstädtischen Realschule.
1851 Es wird festgelegt, daß die städtische Straßenreinigung durch 360 Spritzenmänner der Feuerwehr vorgenommen wird. Diese Regelung blieb bis 1875 in Kraft.
1855 Der spätere preußische General der Kavallerie Karl Friedrich Wilhelm von Witzendorff wird zum Generalstab kommandiert, dem er bis zu seiner Ernennung als persönlicher Adjutant des Prinzen Friedrich Karl von Preußen angehörte.
1856 Der Mathematiker Karl Theodor Wilhelm Weierstraß beginnt seine Lehrtätigkeit am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1860 In seiner Vereidigungsurkunde wird Hermann Wilhelm Vogel, der im März 1860 seine Stellung als Kustos am Mineralogischen Museum der Berliner Universität angetreten hatte, untersagt, »eine Sammlung von Mineralien für sich anzulegen und zu besitzen«.
1860 Der Schriftsteller Theodor Fontane kommt dank der Vermittlung durch den Redakteur Georg Ludwig Hesekiel zur konservativen »Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung« und übernimmt die Redaktion des »englischen Artikels«.
1866 Franz Schönfeld wird in Hohen-Dodeleben bei Magdeburg geboren. Der Mikrobiologe war seit 1892 Mitarbeiter des Instituts für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
1874 An der Görlitzer Eisenbahn werden die Bahnhöfe Adlershof, Hankels Ablage (Zeuthen), Neuer Krug (Schöneweide) und Schmöckwitz (Eichwalde) eröffnet.
1877 Im neuen Pflegerinnenhaus am Städtischen Krankenhaus Friedrichshain beginnt der erste Kursus mit vier Schülerinnen.
1877 Die städtische Flußbadeanstalt Wröhmännerstraße 20 in der Oranienburger Vorstadt in Spandau wird in Betrieb genommen.
1878 Der Betrieb der Allgemeinen Berliner Omnibus-AG wird eröffnet.
1883 Der Ringbahnverkehr zum Dresdener Bahnhof (Luckenwalder Straße, Kreuzberg) wird eingestellt. Der Bahnhof wurde geschlossen.
1883 Der Bahnhof Lichtenrade an der Dresdener Bahn wird eröffnet.
1886 Ein Denkmal für die in den »glorreichen Kriegen 1864, 1866 und 1870« Gefallenen des Garde-Füsilier-Regiments wird bei den Schießplätzen, unterhalb des Leutnantberges (Kolonie Rehberge, Wedding), eingeweiht. Die Gedenkrede hielt Oberst von Stülpnagel.
1888 Kaiser Friedrich III. verläßt Berlin am Vormittag per Schiff und begibt sich - 14 Tage vor seinem Tode - nach Friedrichskron, wie das Neue Palais im Park Sanssouci damals hieß.
1888 In der Zimmerstraße (Kreuzberg) eröffnet das neue Römerbad seine Pforten. Es galt als Musterinstitut zur Kräftigung und zur Genesung für Kranke.
1888 In allen städtischen Badeanstalten wird die Badesaison eröffnet. Der Eintrittspreis betrug fünf Pfennig pro Person.
1889 Die Urania bezieht ihr neues Gebäude in Moabit. Im dem Gebäude waren eine Sternwarte, ein Wissenschaftliches Theater und ein Laienexperimentiersaal untergebracht. Es mußte 1928 wieder geschlossen werden.
1891 Auf der Nordbahn wird bis nach Oranienburg neben dem Fernzugbetrieb die Vorortbahn eingerichtet. Der Ausbau zur viergleisigen Strecke folgte in den Jahren 1903 bis 1924.
1891 Der Rangierbahnhof Tempelhof an der Anhalter Bahn wird für den allgemeinen Personenverkehr geöffnet.
1892 Die Pferde-Eisenbahn der Gemeinde Niederschönhausen wird von der »Groß Berliner Pferde-Eisenbahn Aktien-Gesellschaft« übernommen. Sie befuhr die Strecke Pankow/Kirche - Niederschönhausen/Kirche.
1897 Der Astronom Friedrich Simon Archenhold berichtet vom »tadellosen Funktionieren des Riesenfernrohrs« im Treptower Park.
1901 Das Deutsche Büro der Internationalen Bibliographie der Naturwissenschaften mit Sitz in Berlin wird gegründet. Die im Deutschen Reich erscheinende naturwissenschaftliche und medizinische Literatur wurde hier für einen internationalen Katalog aufbereitet.
1901 Zwischen dem Preußischen Staat als Grundstückseigentümer und dem »Verein der Deutschen Zuckerindustrie« wird ein Vertrag über den Bau und den Betrieb eines Laboratoriums in der Amrumer Straße 32 (Wedding) geschlossen.
1903 In Berlin stirbt Prof. Oscar Saare, stellvertretender Leiter des Instituts für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation sowie Mitglied des engeren Lehrerkollegiums der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
1905 Dr. Otto Julius Lemmermann, Direktor der agrikulturchemischen Versuchsstation der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg, wird die Professur für landwirtschaftliches Versuchswesen an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin verliehen.
1905 Der Bahnhof Fürstenbrunn an der Strecke Jungfernheide - Spandau, später Siemensstadt-Fürstenbrunn (Charlottenburg), wird eröffnet.
1908 Die Osthavelländische Eisenbahn eröffnet ihren Fahrbetrieb zwischen den Bahnhöfen Bötzow und Spandau-Johannisstift.
1908 Die Allgemeine Berliner Omnibus AG führt erstmalig Monatskarten ein.
1909 Hans Boersch wird in Berlin geboren. Der Physiker war von 1954 bis 1974 Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik an der Technischen Universität Berlin.
1911 Der Spandauer Südhafen, der erste mit einem Gleisanschluß versehene Hafen Berlins, wird in Betrieb genommen.
1912 Die meteorologische Station auf dem Gelände der Höheren Gärtnerlehranstalt Dahlem registriert mit einer Temperatur von -2,3°C ein bemerkenswertes Auftreten von Spätfrost.
1912 Eine zweite Grönlandexpedition, unter deren Teilnehmern sich der Geophysiker Alfred Wegener befindet, verläßt Kopenhagen in Richtung Grönland. Die Preußische Akademie der Wissenschaften hatte finanzielle Unterstützung gegeben.
1920 Die in Berlin tätigen Wissenschaftler Max von Laue (für Physik 1914), Fritz Haber (für Chemie 1918), Max Planck (für Physik 1919) und Johannes Stark (für Physik 1919) nehmen die ihnen nachträglich verliehenen Nobelpreise in Stockholm entgegen.
1921 Franz Richard Eichhoff, emeritierter Professor der Berliner Bergakademie, stirbt in Berlin.
1922 In der Stadt findet eine Schweinezählung statt.
1922 Ein Magistratsbeschluß begründet die »Städtische Maschinenbauschule zu Berlin«.
1923 Ein Mieterschutzgesetz wird erlassen, das die Rechte der Mieter erweitert.
1923 In Neukölln eröffnet Fritz Karsen seine privaten Arbeiterkurse. Der dreijährige Kurs, für den nur Volksschüler zwischen 18 und 25 Jahren aufgenommen wurden, schloß mit dem Abitur ab. Der Unterricht fand abends statt.
1923 Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je Kilowattstunde beträgt 2 000 Mark.
1923 Unter aktiver Teilnahme von Johannes R. Becher, Albert Einstein, Käthe Kollwitz und Ernst Toller wird die »Gesellschaft der Freunde des Neuen Rußland« in Berlin gegründet.
1924 Der Architekt Bruno Taut reicht dem Berliner Spar- und Bauverein, einer 1892 gegründeten Baugenossenschaft, einen ersten Entwurf zur Bebauung des Geländes am Schillerpark (Wedding) ein.
1924 Die Omnibuslinie »Wannsee, Stölpchensee - Bahnhof Wannsee« wird mit einer Streckenlänge von 3,0 km in Betrieb genommen.
1928 Die Vorschläge des Bureau of Standards zur Temperaturskala werden von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin angenommen und als amtliche Temperaturskala eingeführt.
1928 Die Berliner Omnibus-Aktien-Gesellschaft (BOAG) betreibt mit 580 Bussen 24 Stadtlinien, sechs Vorortlinien und eine Eillinie. Auf neun Stadtlinien wurde auch nachts gefahren.
1929 Sämtliche Baulichkeiten (mit Ausnahme der Gasanstalt) auf dem Gelände der Zeppelin-Werke (Staaken) gehen für 6,5 Millionen Mark in den Besitz der Stadt Berlin über.
1931 Gerhard Schulz wird in Hartendorf geboren. Der Berliner Pferdesportler gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 1964 die Bronzemedaille im Military mit der Mannschaft.
1931 Lise Meitner, wissenschaftliches Mitglied des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Chemie, hält auf der 20. Hauptversammlung der Gesellschaft im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem zum Thema »Über Wechselbeziehungen zwischen Masse und Energie« einen Vortrag.
1934 Professor Heinrich Wiepking-Jürgensmann wird zum Direktor des Instituts für Gartengestaltung in Berlin-Dahlem berufen.
1935 Trotz des Sieges im sogenannten Schallplattenprozeß gegen sieben Plattenfirmen gibt die Reichsrundfunkanstalt bekannt, zunächst auf Musikschallplatten verzichten zu wollen. Damit sollte ein weiterer Prozeßkrieg vermieden werden.
1936 Dr.-Ing. Heinrich Triebnigg übernimmt den Lehrstuhl für Luftfahrttriebwerke an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1937 Die Ingenieure Adolf Teichmann und Paul Freiherr von Handel, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), werden zu außerordentlichen Forschungsprofessoren ernannt.
1937 Die Ingenieure Asmus Hansen, Karl Lürenbaum und Edgar Seydel, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), werden zu ordentlichen Forschungsprofessoren ernannt.
1939 Der Physiker Abraham Esau, Leiter der »Fachgliederung Physik und Maschinenbau« im Reichsforschungsrat, wird zum Präsidenten der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt ernannt.
1940 Der Ingenieur August Wilhelm Quick, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), wird zum außerordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
1945 Das Theater »Tribüne« am Knie (Ernst-Reuter-Platz, Charlottenburg) wird mit einem Kleinkunstprogramm eröffnet, an dem u.a. Ilse Werner, Victor de Kowa und Günther Lüders mitwirken.
1945 Der Magistrat übernimmt unter der Bezeichnung »Magistrat Berlin, Staatsdruckerei« die Reichsdruckerei.
1945 Für Aufräumungsarbeiten wird in Treptow eine regelmäßige Bezahlung von 72 Pfennig pro Stunde geleistet.
1945 Das Amtsgericht Treptow nimmt seine Arbeit mit den Abteilungen Staatsanwaltschaft, Strafprozesse, Zivilprozesse und freiwillige Gerichtsbarkeit auf.
1945 Das »Kabarett der Komiker« wird im Leon-Saal am Lehniner Platz (Charlottenburg) u.a. mit Brigitte Mira, Peter Kreuder, Georg Thomalla und Heino Gaze mit seinem Orchester eröffnet.
1945 Die »Deutsche Volkspolizei« nimmt in der Stadt ihren Dienst auf. Die Polizisten trugen grüne Uniformen, Tschakos und Armbinden mit der deutschen und russischen Aufschrift »Deutsche Volkspolizei« und waren mit Holzknüppeln bewaffnet.
1946 Der 1. Parteitag der Berliner Liberaldemokratischen Partei findet im Theater am Schiffbauerdamm (Mitte) statt.
1947 Die Berliner Aufklärungswochen werden mit einer Sonderveranstaltung in den Stern-Lichtspielen (Neukölln) eröffnet. Es ging um die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, die einen besorgniserregenden Umfang angenommen hatten.
1948 Dr. Karl-Heinz Sieker wird zum Direktor der Gauß-Schule berufen.
1948 Das von der Stadtverordnetenversammlung am 13. November 1947 beschlossene Schulgesetz für Groß-Berlin wird von der Alliierten Kommandantur in Kraft gesetzt. Es sah eine organisch aufgebaute zwölfklassige Einheitsschule vor.
1949 Die Rechts- und Finanzpflicht der Technischen Universität Berlin geht von der Britischen Militärregierung auf den Magistrat über. Damit wurde die Technische Universität vom Berliner Haushalt finanziert.
1949 Der Westberliner Magistrat richtet in Frankfurt am Main eine Vertretung bei der Bundesrepublik Deutschland ein.
1951 Der Senator für Post- und Fernmeldewesen, Dr. Hugo Holthöfer, eröffnet in Nikolassee die neue Empfangsstation für den Ultra- Kurzwellen-Dienst zwischen West-Berlin und dem Bundesgebiet. Sie ermöglichte täglich 2 000 Ferngespräche von und nach Berlin.
1951 Eine Statistik weist aus, daß die Feuerwehr in West-Berlin über 23 Berufswachen und 18 Freiwillige Wehren verfügt.
1952 Von nun an verlangen die DDR-Behörden von Einwohnern West-Berlins, die in die DDR reisen wollen, Genehmigungen, die in Ost-Berlin zu beantragen sind.
1954 Das Berliner Abgeordnetenhaus beschließt eine Senkung der Sozialstipendien von 2 250 Mark auf 1 875 Mark. Darüber hinaus sollten die Anforderungen bei den Fleißprüfungen heraufgesetzt werden.
1954 Der »Sender Freies Berlin« (SFB) beginnt um 5.00 Uhr mit seinen Nachrichtensendungen, die von da ab jedes Mal mit dem »Wetterbericht des Meteorologischen Instituts der Freien Universität Berlin« abgeschlossen wurden.
1955 Das III. Physikalische Institut der Humboldt-Universtät zu Berlin wird gegründet. Zum Direktor wurde Prof. Franz Eder ernannt.
1956 Der amerikanische Botschafter James B. Conant und der Regierende Bürgermeister Otto Suhr führen die ersten Spatenstiche für den Bau des Amerika-Hauses in der Hardenbergstraße (Charlottenburg) aus.
1957 Für das Schimmelpfeng-Verwaltungs- und Geschäftshaus am Breitscheidplatz (Charlottenburg) wird der Grundstein gelegt.
1958 Erstmals wird im Ostberliner Kulturhaus Auerstraße (Friedrichshain) anstelle einer kirchlichen Taufe eine sozialistische Namensgebung veranstaltet.
1960 Henry Stöhr wird in Reichenbach (Vogtland) geboren. Der Judoka des SC Dynamo Hoppegarten gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 die Silbermedaille im Schwergewicht. Stöhr war 1983 Weltmeister im Schwergewicht, 15mal nationaler Meister.
1963 Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird eine Cafeteria mit 1 800 Sitzplätzen eröffnet.
1966 Dem Mitentdecker des Insulins, dem kanadischen Physiologen Prof. Charles H. Best, wird von der Medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin die Ehrendoktorwürde verliehen.
1973 In Steglitz wird während eines starken Gewitters ein Mensch durch Blitzschlag getötet.
1977 Der meteorologische Sommer beginnt in Berlin mit der kältesten Juni-Nacht seit 1830. In Dahlem wurde ein nächtliches Minimum der Lufttemperatur von 0,8°C und im Tal des Tegeler Fließes sogar von -1,3°C gemessen.
1978 Die Studio-Ausstellung »Von der Collage zur Assemblage - Aspekte der Materialkunst in der DDR« wird in der Nationalgalerie eröffnet.
1979 Der Sender Freies Berlin (SFB) feiert sein 25jähriges Bestehen mit einem Volksfest auf dem Hammarskjöldplatz und in der Masurenallee in Charlottenburg.
1979 In Ost-Berlin wird ein dreitägiges Jugendfestival eröffnet.
1982 Eine Delegation der österreichischen Hauptstadt unter Leitung des Bürgermeisters und Landeshauptmanns von Wien, Leopold Gratz, trifft auf Einladung des Magistrats in Ost-Berlin ein.
1983 Die Schriftstellerin Anna Seghers (Aufstand der Fischer von St. Barbara«, »Das siebte Kreuz«, »Transit« u.a.), geboren am 19. November 1900 in Mainz, stirbt in Berlin.
1984 Am ersten Todestag der Schriftstellerin Anna Seghers wird die Volkswohlstraße (Treptow) in Anna-Seghers-Straße umbenannt. Die langjährige Präsidentin des DDR-Schriftstellerverbandes und Ehrenbürgerin hatte fast drei Jahrzehnte im Hause Nr. 81 gelebt.
1984 Bundespräsident Karl Carstens gibt bei seinem 64. und offiziell letzten Besuch in der Stadt in seinem Amtssitz Schloß Bellevue ein Abschiedsessen.
1985 Das Laser-Medizin-Zentrum (LMZ) wird gegründet.
1986 Auf Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 20. März wird mit einem Verwaltungsakt der Stadtbezirk Hellersdorf aus den Ortsteilen Mahlsdorf, Kaulsdorf, Hellersdorf und dem Neubaugebiet Kaulsdorf-Nord gebildet und umfaßt 27,8 Quadratkilometer.
1992 In Berlin beginnt ein Kongreß, der die umweltgerechte Entwicklung der Hauptstädte im östlichen Mitteleuropa zum Thema hat.
1993 Nach Abschluß des Umzugs der Zentralredaktion von Bonn nach Berlin erscheint die Tageszeitung »Die Welt« erstmals aus Berlin.
1994 Das Bundeskabinett in Bonn beschließt, daß die Bundesregierung bei ihrem Umzug nach Berlin zu fast 90 % in Altbauten ziehen wird. Neu gebaut werden sollten nur das Bundeskanzleramt am Spreebogen und ein Teil des Außenministeriums am Schloßplatz.
1996 Bei der zweiten Auflage von »Wellness of Women« starten im Tiergarten mehr als 1 800 Läuferinnen in drei Disziplinen. Stargast der Laufveranstaltung war die ehemalige Weltklasseläuferin Grete Waitz aus Norwegen.
1996 Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mustern die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die alten Köpenicker Straßenbahnen aus. Es fanden Sonderfahrten mit alten Modellen zwischen Wendenschloß und Schmökwitz statt.
1996 Das Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstraße (Mitte), veranstaltet einen Tag der offenen Tür. 20 000 Menschen nutzten die Gelegenheit, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, mit Politikern zu diskutieren oder sich einfach unterhalten zu lassen.
1997 Bei stürmischem Wind kentern auf den Berliner Seen 38 Segelboote. 15 andere Wasserfahrzeuge mußten nach einer Havarie abgeschleppt werden. Rettungsschwimmer holten drei ermattete Surfer ans Ufer.
1997 Der Bericht der Berliner Wirtschaftsverwaltung wird veröffentlicht. Danach hatte sich die wirtschaftliche Lage in Berlin weiter verschlechtert. Im ersten Quartal des Jahres gab es erneut deutliche Einbrüche gegenüber Anfang 1996.
1998 Im Alten Museum am Lustgarten (Mitte) wird die Ausstellung »Neue Antike« eröffnet. Sie zeigte Exponate aus der bedeutenden Antikensammlung Berlins, die 1930 - mit der Eröffnung des Pergamon- Museums - auf drei Gebäude verteilt worden war.
1998 Die Berliner Tänzerin, Schauspielerin und Autorin Lotti Huber stirbt im Alter von 85 Jahren in Berlin. Die 1,50 m kleine Allroundkünstlerin war vor allem durch die Werke von Filmemacher Rosa von Praunheim Anfang der 80er Jahre berühmt geworden.
1999 Die Berliner Morgenpost berichtet, daß an 187 Stellen in der Stadt 6 m hohe Stahlstelen, gelbe kranartige Gebilde, aufgestellt wurden. Sie sollten Stadtwanderer über touristische Sehenswürdigkeiten informieren.
2000 US-Präsident Bill Clinton und Bundeskanzler Gerhard Schröder, Teilnehmer am Gipfeltreffen von 14 Staatschefs, speisen mit ihren Außenministern im Restaurant Gugelhof am Käthe-Kollwitzplatz (Prenzlauer Berg).

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