Berlin am 1. Juli
 
1335 Dippolt Gusse, Hof- und Kammermeister, sowie Jan Buch, Hofrichter Markgraf Ludwigs des Älteren, erklären den Streit zwischen den Bürgern von Berlin-Cölln und dem Bischof von Brandenburg wegen des Mordes an Propst Nikolaus von Bernau für beigelegt.
  
1699 Am Geburtstag von Kurfürst Friedrich III. wird die Akademie der Künste im Beisein des Kurfürsten und des ganzen Hofes feierlich eingeweiht (das Datum entspricht dem 11. Juli nach der Kalenderumstellung im Jahre 1700).
1701 Es erfolgt die Grundsteinlegung der französischen Kirche in der Friedrichstadt im Beisein des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Die Festansprache hielt François de Repey.
1708 Die Bürger Charlottenburgs entrichten erstmalig eine Akzise.
1739 In »Gersdorffs Garten«, in der Nähe der späteren Jannowitzbrücke (Mitte), feiert der Major Jeetz von Sydau in Anwesenheit von König Friedrich Wilhelm I. Hochzeit mit Fräulein von Viereck.
1779 Der Militärarzt, Professor der Chirurgie und Geburtshilfe sowie Oberwundarzt der Charité in Berlin Joachim Friedrich Henckel stirbt.
1784 Der Musiker Wilhelm Friedemann Bach stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Friedhof in der Cöllnischen Vorstadt beigesetzt.
1795 Der Apotheker Johann Friedrich Doehl erwirbt die auf dem Eckgrundstück gegenüber dem Markt in Spandau gelegene Apotheke, welche bereits mehrmals ihre Besitzer gewechselt hatte, und gibt ihr den Namen Adler-Apotheke.
1798 Der Prediger Samuel Marot, aus Magdeburg stammend, wird zum Prediger am großen Friedrichs-Waisenhaus zu Berlin (Stralauer Straße, Mitte) ordiniert. Marot erhielt 1846 die Doktorwürde von der Berliner Universität.
1802 Die Deckersche Hofbuchdruckerei gibt die »Südpreußische Monatsschrift« in deutscher und polnischer Sprache heraus. Die Südpreußische Hofbuchdruckerei wurde 1794 auf Wunsch der preußischen Regierung vom Berliner Georg Jakob Decker in Posen eingerichtet.
1803 Der Gasthof »Zur Luisenstadt« in der Dresdener Straße wird eröffnet. Es waren Stallungen und Unterstellmöglichkeiten für Wagen vorhanden.
1813 Aufgrund der Verordnung zur Verteidigung des Vaterlandes und zur Errichtung der Landwehr vom 17. März wird in Berlin der Personenkreis bekanntgegeben, der Abgaben zu leisten hat.
1815 Die »Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin« feiert, nachdem sie »bald nach den ersten Nachrichten über die großen Ereignisse bei Belle Alliance (Schlacht bei Waterloo)« zusammengekommen war, dieses Ereignis.
1820 Die Oberberghauptmannschaft richtet dem Geheimen Oberbergrat Dr. Carl Johann Bernhard Karsten ein chemisch-metallurgisches Laboratorium ein mit dem Auftrag, für die Eleven der Bergakademie Unterrricht in Probierkunst und Metallurgie zu erteilen.
1823 König Friedrich Wilhelm III. besichtigt den Kurgarten neben der Struve- Soltmannschen künstlichen Mineralwasserfabrik, die am folgenden Tag dem Publikum zugänglich gemacht wird.
1836 Die Pochhammersche Badeanstalt an der Stralauer Brücke über den Königsgraben wird erweitert, um dem Andrang zu genügen. Damen- und Herrenabteilungen blieben getrennt.
1841 Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn (Gesamtstrecke Berlin - Köthen) eröffnet die Teilstrecke Berlin - Jüterbog sowie den ersten Anhalter Bahnhof (am Askanischer Platz, Kreuzberg).
1841 Mit der Eröffnung des Anhalter Bahnhofs und der Eisenbahnstrecke nach Jüterbog unternimmt die erste bei Borsig in Berlin gebaute Dampflokomotive offiziell ihre Jungfernfahrt.
1847 Das Amt des Archivars wird eine selbständige Stelle.
1851 Der Orientalist Dr. Richard Gosche wird zum Kustos der orientalischen Handschriften in der Königlichen Bibliothek in Berlin ernannt.
1851 Das Königstädtische Theater am Alexanderplatz (Mitte), das am 4. August 1824 eröffnet worden war, wird geschlossen.
1855 Ernst Theodor Amadeus Litfaß (1816-1874) läßt vor seiner Druckerei in der Adlerstraße 6 (Mitte) die erste von 150 Anschlagsäulen aufstellen.
1855 Die »Berliner Börsen-Zeitung« wird von Hermann Killisch von Horn begründet.
1856 Das erste Berliner Wasserwerk vor dem Stralauer Tor, von der Berlin-Waterworks- Company gebaut, beginnt mit der Lieferung von Leitungswasser an seine Kunden. Der offene Reinwasserbehälter und das Standrohr in Prenzlauer Berg wurden in Betrieb genommen.
1857 August Meineke, Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums, tritt in seinem 67. Lebensjahr in den Ruhestand.
1860 Zum Generalinspekteur des Ingenieurkorps und der Festungen wird Fürst Wilhelm Radziwill ernannt. Der erfahrene und auch rangälteste Offizier im Ingenieurkorps, General Moritz K. E. von Prittwitz, mußte sich mit der Stelle eines 2. Inspekteurs begnügen.
1861 Der Literat August Heinrich Braß übernimmt die verantwortliche Leitung des Berliner »Norddeutschen Wochenblattes«. Drei Monate später ging daraus das von der Regierung subventionierte Tagesblatt »Norddeutsche Allgemeine Zeitung« hervor.
1863 Zum erstenmal wird ein Gremium zur Schlichtung von Mietstreitigkeiten gebildet.
1865 Eine neue Mahl- und Schlachtsteuer wird an der Stadtrechtsgrenze erhoben.
1867 Die Verfassung des Norddeutschen Bundes tritt in Kraft. Berlin war damit de facto Bundeshauptstadt.
1868 Die Allgemeine Berliner Omnibus-Aktien-Gesellschaft (ABOAG) nimmt mit 257 Omnibussen und 1 089 Pferden den Betrieb auf.
1869 Das neue Zollvereins-Gesetz wird verabschiedet. Der Entwurf zu diesem Gesetz ging von Johann Friedrich von Pommer-Esche aus, der zwei Jahrzehnte dem preußischen Finanzministerium vorstand.
1869 Otto Julius Lemmermann wird in Buxtehude geboren. Der Agrochemiker übernahm 1905 die Professur für landwirtschaftliches Versuchswesen an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin.
1870 Der Hofgärtner Gustav Meyer wird zum ersten Gartendirektor Berlins berufen. Damit begann die eigentliche Geschichte der Berliner Gartenverwaltung.
1873 Die britische Waterworks Company verkauft der Stadt Berlin ihre Wasserwerke für die Summe von 1 250 000 Pfund Sterling, das sind 25,125 Millionen Mark. Dafür wurde eine Stadtanleihe von 30 Millionen Mark aufgenommen.
1874 Der Physiker und Astronom Hermann Karl Vogel beginnt seine Tätigkeit an der Berliner Sternwarte.
1876 Im Landwirtschaftlichen Museum in Berlin beginnt ein vierwöchiger Brennmeisterkurs, den der Verein der Spiritusfabrikanten in Deutschland durchführte.
1877 Das Reichspatentgesetz tritt in Kraft, nachdem zahlreiche Eingaben des unter Vorsitz von Werner Siemens 1874 gegründeten Deutschen Patentschutzvereins an den Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck gemacht worden waren.
1877 Die »Geheime Ober-Hofbuchdruckerei« in Berlin geht in das Eigentum des Reiches über und wird, vereinigt mit der preußischen Staatsdruckerei, als »Reichsdruckerei« eine Institution zur Herstellung von Drucksachen des Deutschen Reiches.
1877 Der Ingenieur und Industrielle Werner Siemens wird zum »nichtständigen Mitglied« des Kaiserlichen Patentamtes ernannt.
1877 Das Kaiserliche Patentamt nimmt seine Tätigkeit in der Wilhelmstraße 75 (Mitte) auf.
1877 Das 1. Heft der »Annalen für Gewerbe und Bauwesen« (ab 1922 »Glasers Annalen«), von dem Patentingenieur Friedrich Carl Glaser gegründet und herausgegeben, erscheint in Berlin.
1878 Der Berliner Stadtarchivar Ernst Fidicin scheidet aus seinem Amt aus und geht in den Ruhestand. Dem Historiker war 1846 vom Magistrat zunächst nebenamtlich die Ordnung und Verwaltung des Städtischen Archivs übertragen worden.
1878 Die Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde wird bezogen.
1880 Der Pharmakologe Philipp Phoebus, Privatdozent an der medizinischen Fakultät in Berlin und Begründer des ersten deutschen pharmakologischen Institutes in Gießen, stirbt nach langem, schwerem Krankenlager in Berlin.
1880 In Berlin findet die Schlußsitzung der Konferenzmächte über die Lösung des türkisch-griechischen Grenzstreits statt.
1881 Der Mediziner und Philosoph Rudolf Hermann Lotze stirbt in Berlin.
1881 Die Firma Stilke eröffnet in Berlin die erste Bahnhofsbuchhandlung.
1882 Die Züge der Berlin-Potsdam-Magdeburger Bahn fahren von nun an über die Stadtbahntrasse bis zum Schlesischen Bahnhof (Ostbahnhof, Friedrichshain).
1882 Die Berliner Stadtbahn ist für den lokalen (S-Bahn-) und den externen (Fernbahn-) Verkehr fertiggestellt. Der Lokalverkehr lief seit dem 7. Februar, der Fernverkehr seit dem 15. Mai. Das Projekt kostete 65 Mill. Mark, sechs Mill. Mark je Kilometer.
1885 Das hygienische Laboratorium in der Klosterstraße (Mitte) wird eröffnet. Zum Direktor wurde Robert Koch ernannt.
1885 Prof. Wilhelm Foerster legt sein Amt als Direktor der Normal-Eichungs-Kommission in Berlin nieder.
1886 Die Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft wird verstaatlicht.
1886 Das Einwohner-Meldeamt feiert das Jubiläum seines 50jährigen Bestehens.
1886 Der neue Packhof am Lehrter Bahnhof (Tiergarten) wird eröffnet.
1886 Der Physiker und Meteorologe Wilhelm von Bezold hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1888 In der Charlottenburger Ausflugs- und Großgaststätte »Flora« findet das erste patriotische Riesen-Kunst-Feuerwerk statt. Neben der Huldigung für Kaiser Wilhelm II. wurde das »Bombardement von Straßburg« illuminiert.
1888 Das Unternehmen »Dampfstraßenbahn Groß-Lichterfelde - Seehof - Teltow« hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führte von Groß-Lichterfelde (Anhalter Bahnhof) nach Teltow.
1888 Die »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) übernehmen pachtweise den Betrieb der Blockstation Friedrichstraße bis zur Stillegung im Jahr 1893.
1889 Das erste Schaugebäude der Berliner Urania im Landesausstellungspark nahe dem Lehrter Bahnhof (Tiergarten), dessen Pläne unter Leitung des Geheimen Oberregierungsrats Spieker ausgearbeitet worden waren, wird vor geladenem Publikum eröffnet.
1891 Im Adolf-Ernst-Theater beginnt das Gastspiel des »Wiener Ensembles« mit einem großen Heiterkeitserfolg. Es wurde die Posse »Die Gigerln von Wien« gegeben.
1891 Auf der Verlängerung der Südringstrecke Schöneberg - Potsdamer Bahnhof (Tiergarten) wird der Betrieb eröffnet.
1891 Der 1 000. Waggon der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn befindet sich im Bau.
1891 Die wissenschaftliche Abteilung des Institutes für Infektionskrankheiten bezieht ein ehemaliges Wohngebäude auf dem der Charité unmittelbar benachbarten Gelände des »Triangels« zwischen Unterbaum-, Charité- und Schumannstraße.
1893 Der Ingenieur Georg Knorr kauft die Bremsenfabrik des Berlin-Amerikaners Jesse Fairfield Carpenters in der Köpenicker Straße 3 und 195, in der er seit 1884 als Oberingenieur eingestellt war.
1894 Otto Brahm, neuer Direktor des Deutschen Theaters in der Schumannstraße, gibt mit Friedrich Schillers Drama »Kabale und Liebe« seine Eröffnungsvorstellung.
1898 Das Städtische Hallenbad in der Krummen Straße (Charlottenburg) wird eröffnet. Es ist das älteste erhaltene Hallenbad in Berlin.
1898 Der Bahnhof Schmöckwitz wird in Eichwalde-Schmöckwitz umbenannt.
1899 Der bisherige Honorardozent für technische Chemie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, Prof. Max Emil Julius Delbrück, wird zum etatmäßigen Professor ernannt.
1899 Die Stromverteilungsanlage in Spandau geht aus dem Besitz der »Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft« (AEG) an die »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) über.
1899 Das Unternehmen der »Südlichen Berliner Vorortbahn Aktiengesellschaft« hat Betriebseröffnung. Die elektrisch betriebene Strecke verlief über den Südring.
1900 Bei der Feier des Rektoratswechsels in der Technischen Hochschule in Charlottenburg übergeben ehemalige Studierende der Bauakademie, der Gewerbeakademie und der Hochschule die zur Jahrhundertfeier gestifteten Gedenktafeln.
1901 Der Bibliothekar und Direktor der Universitätsbibliothek Berlin, Wilhelm Erman, übernimmt die Leitung der Universitätsbibliothek Breslau und scheidet damit aus der Berliner Bibliothek aus.
1901 Horst Jecht wird in Görlitz geboren. Jecht war seit 1934 Dozent an der Berliner Universität und der Wirtschafts-Hochschule (Handels-Hochschule) Berlin.
1904 Der Gymnasial-Ruderverein »Askania« wird mit sieben Mitgliedern gegründet.
1905 Zur Interessenvertretung der Arbeiterschaft der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) werden zwei Ausschüsse gebildet.
1905 Der Strompreis für öffentliche und Bahnhofsbeleuchtung wird von 16 Pfennig/kWh auf 12,5 Pfennig/kWh gesenkt.
1906 Das Unternehmen »Straßenbahn der Gemeinde Friedrichshagen« hat Betriebseröffnung (elektrisch betriebene Bahn).
1908 Der Philologe und Pädagoge Prof. Dr. Rudolf Meyer, der im März 1855 in Berlin geboren wurde, tritt sein Amt als Direktor des Luisenstädtischen Gymnasiums in Berlin an, das er bis Ostern 1914 innehatte.
1908 Die Städtische Straßenbahn Berlin, der erste stadteigene Straßenbahnbetrieb, eröffnet die Linien Landsberger Allee/Elbinger Straße (Friedrichshain) - Weddingplatz und Landsberger Alle - Stettiner Bahnhof (Mitte).
1909 Der Stadtgarteninspektor Hermann Mächtig, der nach dem Tode von Gustav Meyer im Jahre 1877 Städtischer Gartendirektor in Berlin geworden war, stirbt in Berlin.
1910 Das Deutsche Entomologische National-Museum in Berlin gibt die Zeitschrift »Deutsche Entomologische National-Bibliothek« heraus.
1910 Auf der Bahnstrecke Rixdorf (später Neukölln) - Baumschulenweg wird der Betrieb eröffnet.
1910 Das Gemeindekraftwerk Friedenau wird an die »Berliner Vororts- Elektricitäts-Werke G.m.b.H.« (BVEW) verpachtet. Die Stromerzeugung wurde zugunsten des Umformbetriebes fast aufgegeben. Der Strom wurde über das Steglitzer Kraftwerk der BVEW bezogen.
1911 Die Schleuse Plötzensee (Spandau) wird in Betrieb genommen.
1912 Unter Beteiligung der vier Berliner Sportschützen von Bernstorff, Horst Goeldel-Bronikoven, Albert Preuß und von Zedlitz und Leipe gewinnt die deutsche Mannschaft die Brozemedaille im Wurftaubenschießen bei den Olympischen Spielen in Stockholm 1912.
1912 Hellmut Späth, der Urenkel des Firmengründers Christoph Späth, bekommt von seinem Vater Franz Späth den Gartenbaubetrieb zur selbständigen Leitung übertragen und wird alleiniger Besitzer der bekannten Berliner Firma.
1913 Die rund 1,3 km lange U-Bahn-Verlängerungsstrecke »Spittelmarkt - Alexanderplatz« erhält drei neue Stationen: Inselbrücke (Märkisches Museum), Klosterstraße und Alexanderplatz. Die U-Bahn verfügte damit über 32 Bahnhöfe.
1914 Der Philologe Prof. Dr. Paul Wetzel, der 1858 als Sohn eines Lehrers in Berlin geboren wurde und 1883 die höhere Lehrerprüfung bestanden hatte, übernimmt die Leitung des Luisenstädtischen Gymnasiums in Berlin als Direktor.
1915 Der Bahnhof Wilhelmshorst wird eröffnet.
1917 Die Zentrale der (Deutschen) Versuchsanstalt für Luftfahrt (Luft- und Raumfahrt, DVL bzw. DVLR) wird mit Direktion, Verwaltung, Wissenschaftlicher Hauptstelle und Normenstelle von Adlershof in die Stadtmitte Berlins (Belle- Alliance-Platz 2) verlegt.
1920 Mit einer Aktion der »produktiven Erwerbslosenfürsorge« werden 41 Tiefbau- und Stadtentwässerungsobjekte in Angriff genommen, darunter der Bau der Nord-Süd-Bahn, des Westhafens und der Caprivibrücke.
1921 Dem Statistischen Amt der Stadtgemeinde Berlin werden die gesamten statistischen Arbeiten der 1920 gebildeten neuen Stadtgemeinden übertragen.
1921 Die Standesämter Malchow und Falkenberg werden aufgelöst und denen von Weißensee bzw. Hohenschönhausen angegliedert.
1922 Die Technische Hochschule zu Berlin wird in vier Fakultäten unterteilt: I. Fakultät für allgemeine Wissenschaften, II. Fakultät für Bauwesen, III. Fakultät für Maschinenwirtschaft, IV. Fakultät für Stoffwirtschaft.
1922 Dr. Friedrich Glum wird zum ersten hauptamtlichen Generalsekretär der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ernannt. Er führte den Titel »Direktor in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft«.
1922 Der Physiker Georg Gehlhoff beginnt seine Tätigkeit bei der Osram GmbH Berlin. Gehlhoff übernahm mit den bisherigen Direktoren Vincenz Krebs und F. Weckerle die Leitung des Werkes.
1922 Hellmut Späth, der Urenkel des Firmengründers Christoph Späth, begeht sein zehnjähriges Jubiläum als Geschäftsinhaber der Berliner Gartenbaufirma L. Späth.
1922 Der Direktor des Kraftwerks Steglitz, Dipl.-Ing. Martin Rehmer, tritt als kaufmännischer Leiter in die »Städtischen Elektrizitätswerke Berlin« (StEW) ein.
1923 In Wedding wird in der Koloniestraße 22 ein Kinderheim eröffnet, in dem Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren aus allen Verwaltungsbezirken der Stadt aufgenommen wurden.
1924 Anläßlich der 125-Jahr-Feier der Technischen Hochschule in Charlottenburg findet in der Mittelhalle des Hauptgebäudes eine Feier mit anschließendem Festmahl in der Aula statt. Die Festrede hielt Prof. Moritz Weber.
1924 An der Technischen Hochschule zu Berlin tritt eine neue Diplom- Prüfungsordnung in Kraft. Es bestand fortan die Möglichkeit, in der Fakultät für allgemeine Wissenschaften die Diplom-Prüfung abzulegen.
1926 Der Verein Deutscher Chemiker übersiedelt von Leipzig nach Berlin, Potsdamer Straße.
1927 Die Kläranlage für Berliner Abwässer in Waßmannsdorf wird in Betrieb genommen.
1928 In der Stadtbibliothek, die sich im Marstallgebäude/Eingang Breite Straße (Mitte) befindet, wird die erste Berliner Zeitungslesehalle eröffnet. Hier konnten 120 in- und ausländische Tageszeitungen gelesen werden.
1928 Auf jeden 66. Berliner kommt ein Kraftfahrzeug.
1928 Die Omnibuslinie A 35 »Lübars (Reinickendorf) - Bahnhof Tegel« wird mit einer Streckenlänge von 6,0 km in Betrieb genommen.
1928 Die Omnibuslinie A 34 »Spandau, Belckestraße - Spandau, Friedhof« wird mit einer Streckenlänge von 4,8 km in Betrieb genommen.
1928 In der Zeitschrift »Funkschau« wird unter der Überschrift »Kann man Gedanken hören?« ein Beitrag mit der Beschreibung einer Versuchsanordnung des Technikers Manfred von Ardenne veröffentlicht, der als Beginn der Entwicklung von Enzephalographen gilt.
1929 In Berlin sind 95 463 Kraftfahrzeuge, darunter 42 844 Personenkraftwagen, registriert. Damit kam auf jeden 54. Berliner ein Kraftfahrzeug.
1929 Fritz Straßmann beginnt seine Tätigkeit als Stipendiat am Kaiser- Wilhelm-Institut für Chemie bei Otto Hahn.
1930 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet der Gau Groß-Berlin der NSDAP eine »Sommer-Abschlußkundgebung«. Als Redner traten Dr. Joseph Goebbels, Hermann Göring, Werner Studentkowski und Joseph Wagner auf.
1932 In der Stromversorgung wird der Tarif für Wärmestrom im Haushalt (Tarif V) auf 8 Reichspfennig/kWh festgelegt. Neu eingeführt wurde ein Tarif für Wärmestrom im Gewerbe (Tarif VIII) mit einer Preisstaffelung von 8 und 6 Reichspfennig/kWh.
1933 Nach dem Ausscheiden von Dr. R. Kauffmann wird dem neuen stellvertretenden Vorstandsmitglied der Bewag, Dr. E. Diestel, die kaufmännische Direktion übertragen.
1933 In allen Zeitungen (mit Ausnahme des »Völkischen Beobachters«) wird ein Schreiben des Reichspräsidenten an den Reichskanzler Adolf Hitler abgedruckt, in dem von Hindenburg seine Besorgnis über den Kirchenstreit zum Ausdruck bringt.
1933 Das Geheime Staatspolizeiamt hat in Berlin und ganz Preußen die Geschäftsstellen kirchlicher Verbände geschlossen. Dazu gehörten Friedensbund deutscher Katholiken, Windhorstbund, Kreuzchor, Sturmchor sowie Volksverein für das katholische Deutschland.
1933 Der S-Bahnhof Innsbrucker Platz (Schöneberg) wird eröffnet.
1933 Nach einer im Reichsanzeiger veröffentlichten Verordnung endet am 1. Juli die Tätigkeit »nichtarischer oder kommunistischer Zahnärzte und Techniker« bei den Krankenkassen. Diese Personen wurden künftig nicht mehr für die Krankenkassen zugelassen.
1934 Der Bahnhof Sundgauer Straße (Zehlendorf) wird eröffnet.
1934 Das Deutsche Museum auf der Museumsinsel beginnt, allmonatlich ein hervorragendes Stück seiner Sammlung einzeln auszustellen. Im Juli war es Hans Leinbergers Bronzestatuette »Maria mit dem Kinde« aus dem frühen 16. Jahrhundert.
1935 Die Berliner Gutsverwaltungen, die über 52 000 Morgen bewirtschaftete Fläche verfügen, werden ab sofort von einem städtischen Eigenbetrieb bewirtschaftet. Zuvor waren sie eine GmbH.
1935 Der Brückenbau-Ingenieur, Reichsbahn-Oberrat Karl Schaechterle, beginnt als Referent in der Direktion der Reichsautobahnen im Reichsverkehrsministerium (Voßstraße, Mitte). Schwerpunkte der Arbeit waren Konstruktion und Gestaltung von Autobahnbrücken.
1935 Das hölzerne Bootshaus am Stößensee brennt völlig aus. Sportler konnten nur noch einzelne Boote retten.
1935 Am Städtischen Rudolf-Virchow-Krankenhaus wird das »Allgemeine Institut gegen die Geschwulstkranheiten« eröffnet. Berlins Oberbürgermeister Dr. Heinrich Sahm berief dazu einen Ehrenausschuß.
1935 Der Segelflieger Peter Riedel startet in Tempelhof zum Ziel-Segelflug nach Hamburg. Riedel bewältigte die 270 km bis Fuhlsbüttel in gut sechs Stunden.
1935 Das Statistische Amt der Stadt teilt mit, daß Berlin 4 181 769 Einwohner hat.
1935 Zwischen Berlin und Köln verkehren fahrplanmäßig Schnelltriebwagen, die für die 584 km lange Strecke fünf Stunden und 16 Minuten benötigen.
1936 Eugen Klöpfer wird zum Generalintendanten der Theater am Nollendorfplatz (Schöneberg) und in der Saarlandstraße (Stresemannstraße, Kreuzberg) sowie der Volksbühne am Horst-Wessel-Platz (Rosa-Luxemburg- Platz, Mitte) berufen.
1936 Im Rahmen einer Feier wird das Olympische Dorf von der Wehrmacht an das Olympische Komitee übergeben. Im Olympischen Dorf waren die männlichen Teilnehmer der XI. Olympischen Spiele in Berlin aus 53 Nationen untergebracht.
1936 Bei einem heftigen Gewitter schlägt der Blitz in das Sommerhaus des Berliner Box-Idols Max Schmeling in Bad Saarow ein, der gerade beim Speisen war. Das Haus brannte völlig nieder. Schmeling mußte in seine Wohnung in Berlin-Dahlem zurückkehren.
1936 Der zweite Teil der Berliner Kunstwochen findet wegen der Olympischen Spiele vom 22. Juli bis zum 20. August statt. Das Programm enthielt Konzerte im Weißen Saal und in der Goldenen Galerie sowie Schloßmusik im Schlüterhof.
1936 Eine von der Berliner Stadtverwaltung durchgeführte Garagenzählung (1. Juli als Stichtag) ergibt die Zahl von 10 488 mit Unterstellmöglichkeiten für 65 000 Fahrzeuge. Tasächlich waren aber nur 52 042 Plätze belegt.
1936 Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joseph Goebbels ruft die Berliner auf, den ausländischen Besuchern »zuvorkommend gegenüberzutreten und, wenn sie einer Hilfe bedürfen, ihnen mit Rat und Tat Beistand zu leisten«.
1936 Berlin wird von einem Unwetter heimgesucht. Für das gesamte Stadtgebiet wurde der Notstand ausgerufen. Viele Straßen wurden überflutet. Viermal schlug der Blitz ein.
1937 Pastor Martin Niemöller wird in Berlin von der Gestapo verhaftet.
1939 Der Filmregisseur Carl Froelich, der u.a. beim dritten Fridericus-Film »Der Choral von Leuthen« Regie führte, wird Präsident der Reichsfilmkammer.
1940 Der Ingenieur Fritz A. F. Schmidt, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), wird zum ordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
1940 Der Ingenieur Arthur Weise, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), wird zum außerordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
1945 Trotz umfangreicher Demontagen existieren noch 6 294 Betriebe im Verwaltungsbezirk Friedrichshain.
1945 Der Berliner Zoologische Garten wird wiedereröffnet. Lediglich 100 Tiere, darunter ein Elefant, ein Schimpanse, ein Flußpferd, ein Braunbär und ein weißer Damhirsch, hatten die schweren Kriegszerstörungen überlebt. Der Zoo war seit 22. April geschlossen.
1945 Auf Anordnung des sowjetischen Stadtkommandanten von Berlin und Traber-Fans Nikolai Bersarin wird auf der Rennbahn in Karlshorst das erste Berliner Nachkriegs-Traberrennen durchgeführt.
1945 Seit der Bildung der »Deutschen Volkspolizei« am 1. Juni wurden in Berlin 170 Polizeireviere eingerichtet.
1945 Während die Westmächte beginnen, ihre Truppen aus Sachsen und Thüringen hinter die auf der Konferenz von Jalta vereinbarte Demarkationslinie zurückzuziehen treffen die erten amerikanischen Verbände an der Berliner Stadtgrenze ein (Besatzung ab 4. Juli).
1945 Das erste Kontingent der künftigen US-Militärregierung für Deutschland, bestehend aus 50 Offizieren und 140 Mann, trifft in Berlin ein. Die Übernahme des amerikanischen Sektors laut Londoner Protokoll vom 12. September 1944 erfolgte am 4. Juli.
1946 Joachim Sennewald wird zum ordentlichen Professor für Landwirtschaftliche Betriebslehre und zum Direktor des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre in Berlin-Dahlem berufen.
1946 Marschall Wassilij D. Sokolowskij bestätigt die vorgesehene Neugründung der Akademie der Wissenschaften durch den SMAD-Befehl Nr. 187.
1946 Prof. Johannes Stroux, der 1945 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Präsidenten der Akademie der Wissenschaften zu Berlin beauftragt worden war, tritt sein Amt als Präsident an.
1948 Die amerikanische Besatzungsmacht gibt alle von ihr beschlagnahmten Omnibusse an die BVG zurück. Die Linien 1, 2 und 3 wurden neu eingerichtet.
1948 Die Sowjetunion stellt ihre Mitarbeit in der Alliierten Kommandantur in der Dahlemer Kaiserswerther Straße 16-18 (Zehlendorf) ein. Damit war faktisch die gemeinsame Viermächte-Verwaltung Berlins beendet.
1948 Die Stadtverordneten befürworten gegen die Stimmen der SED eine Magistratsvorlage über die Beteiligung Berlins an der Deutschen Messe- und Ausstellungs-AG in Hannover.
1948 Die ersten Punkte des Befehls Nr. 20 des sowjetischen Stadtkommandanten Generalmajor Alexander Kotikow treten in Kraft. Das »Kotikow-Programm« diente der Verbesserung der rechtlichen und materiellen Lage der Ostberliner Arbeiter und Angestellten.
1949 Teile der Emmauskirche am Lausitzer Platz (Kreuzberg) werden gesprengt, um den drohenden Einsturz zu verhindern.
1950 Der traditionelle Stralauer Fischzug findet erstmals wieder nach dem Kriege an diesem und am folgenden Tage statt.
1951 In Ost-Berlin wird der (volkseigene Betrieb) VEB Taxi mit 128 neuen Pkw vom Typ EMW (Eisenacher Motoren Werke) gegründet.
1951 Das erste internationale Avusrennen nach dem Krieg wird von mehr als 350 000 Zuschauern begeistert verfolgt. Es beteiligten sich etwa 150 Fahrer aus zehn Ländern an den insgesamt acht Rennen mit Autos und Motorrädern.
1952 Im Schöneberger »Prälaten« beginnt die Erste Tagung des Generalrats des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG). Daran nahmen 120 Delegierte aus 30 Ländern teil. Die Begrüßungsansprache hielt der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter.
1953 Das Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie der Max-Planck- Gesellschaft in Berlin-Dahlem wird in Fritz-Haber-Institut umbenannt.
1953 Die Berliner Kaiser-Wilhelm-Institute, die nach dem Kriege in der Stiftung »Deutsche Forschungshochschule« zusammengefaßt waren, werden unter Auflösung dieser Stiftung in die Max-Planck-Gesellschaft überführt.
1954 Das »Notopfer Berlin« wird abgeschafft, da der Deutsche Bundestag ab 1955 für Westberliner Arbeitnehmer eine Ermäßigung der Lohn- und Einkommensteuer um 20 % in Aussicht gestellt hat.
1954 Anläßlich ihrer traditionellen Leibniz-Feier verleiht die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin die Leibniz-Medaillen für 1954 an den Chirurgen Dr. Werner Forssmann, den Rechtsanwalt Friedrich Hermann und den Maler Walter Loebering.
1957 Mit einer Temperatur von 35°C erlebt Berlin den bisher heißesten Tag des Jahres.
1958 Der Chemiker Ernst Terres, der von 1930 bis 1933 Professor für technische Chemie an der Technischen Hochschule zu Berlin und danach geschäftsführender Leiter der Edeleanu-Gesellschaft in Berlin- Schöneberg war, stirbt in München.
1958 Das Physikalisch-Technische Institut der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wird durch Zusammenschluß der Institute für Festkörperforschung und Strahlungsquellen und der Arbeitsgruppe für Lumineszenzforschung neu gebildet.
1958 An der Deutschen Akademie der Wissenschaften entstehen die Institute für Fettchemie (Direktor: H. Bertsch), für organische Chemie (Direktor: A. Rieche), für Kunststoffe (Direktor: A. Wende) und für Strukturforschung (Direktor: K. Boll-Dornberger).
1962 Auf dem Flughafen Tempelhof wird die völlig umgebaute Abfertigungshalle in Betrieb genommen.
1963 Auf dem »Schweizerhof-Areal in Zehlendorf beginnt die Ansiedlung der Deutsch-Amerikanischen Gemeinschaftsschule (DAGS).
1968 In der DDR wird der Volkseigene Betrieb (VEB) Werkzeugmaschinenkombinat »7. Oktober« mit Sitz in Weißensee gebildet. Zum Kombinat gehörten der VEB Großdrehmaschinenbau »7. Oktober« Berlin-Weißensee und die Werkzeugmaschinenfabrik Berlin-Marzahn.
1971 Die Friedrich-Stampfer-Straße im Bezirk Kreuzberg erhält ihren Namen.
1972 Die Bundespost erhöht die Preise, wobei Berlin auch weiterhin günstiger gestellt bleibt. Das Porto für den Standardbrief (50 g) stieg von 20 auf 30 Pfennig, das Porto für Postkarten stieg von acht auf 15 Pfennig.
1972 Der letzte, 1,1 km lange Streckenabschnitt der U-Bahn-Linie 7 (U7) vom Zwickauer Damm bis zum Endbahnhof Rudow wird dem Verkehr übergeben. Durch diese Erweiterung hatte das Berliner U-Bahn-Netz eine Gesamtlänge von rund 106 km erreicht.
1974 Durch starke Windböen kentern an diesem Sonntag auf den Westberliner Seen 31 Segelboote.
1974 Auf dem Gelände des Bahnhofs Schöneweide - einschließlich der Hallen - gilt ein generelles Rauchverbot. Damit war der Bahnhof Schöneweide der erster Nichtraucher-Bahnhof.
1975 Der Berliner Magistrat beschließt einen Maßnahmeplan zum Aufbau und zur Bildung des neuen Stadtbezirkes Marzahn. Dazu gehörten u.a. die Ausschreibung eines Wettbewerbs für das Stadtbezirkszentrum und die Konzeption zur Umgestaltung des Dorfangers.
1976 Der Segelsportler Dr. Peter Bischoff stirbt. Der Berliner Sportler errang bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille in der Star-Klasse.
1979 Im Rahmen des Deutsch-Amerikanischen Freundschaftstages findet das erste Volksfest um das Rathaus Zehlendorf statt. Es war fortan das Pendant zu dem Volksfest am Hüttenweg.
1981 Nach dem Getränkekombinat und einem Backwarenkombinat werden in Ost-Berlin mit den Kombinaten Dienstleistung Berlin, Rewatex und Stadtwirtschaft drei weitere bezirksgeleitete Kombinate der »Örtlichen Versorgungswirtschaft« gegründet.
1982 Die 14. Ausstellung »Plastik und Blumen« wird im Treptower Park eröffnet. 73 Bildhauer, darunter 30 Berliner, zeigten rund 90 Arbeiten.
1982 Die BVG (West) führt die 11. allgemeine Fahrpreiserhöhung durch. Ein Einzelfahrschein kostete fortan 1,90 Mark.
1983 Auf dem Leibniz-Tag der Akademie der Wissenschaften der DDR im Palast der Republik wird dem Chemiker Prof. Hermann Klare die Ehrenspange der Akademie überreicht.
1988 Der erste, 3,28 km lange Abschnitt der Verlängerungsstrecke der U- Bahn-Linie E (U5) nach Hönow von Tierpark (Lichtenberg) nach Elsterwerdaer Platz (Marzahn) mit dem Zwischenbahnhof Biesdorf-Süd wird dem Verkehr übergeben.
1989 Der vorläufig letzte Abschnitt der Verlängerungsstrecke der U-Bahn- Linie E (U5) von Elsterwerdaer Platz nach Hönow mit sechs Zwischenbahnhöfen wird dem Verkehr übergeben. Damit erhöhte sich die Zahl der Berliner U-Bahnhöfe auf insgesamt 163.
1990 Die seit dem Mauerbau 1961 geschlossenen U-Bahnhöfe der Linien 6 und 8 in Ost-Berlin werden wieder für den Verkehr geöffnet. Dazu gehörte auch die Inbetriebnahme der stillgelegten Teile des U-Bahnhofs Alexanderplatz.
1990 Die zwischen beiden deutschen Staaten vereinbarte Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion tritt in Kraft. Damit wurde auch in Ost-Berlin die Deutsche Mark als alleiniges Zahlungsmittel eingeführt. Die DDR-Mark wurde ungültig.
1991 Das ehemalige Centrum-Warenhaus am Alexanderplatz (Mitte) wird als »Kaufhof« wiedereröffnet.
1994 Das Berlin Document Center (Zehlendorf) wird entsprechend einem deutsch- amerikanischen Regierungsabkommen dem Bundesarchiv übergeben. Bisher befand sich die einmalige Sammlung von Akten und Karteien aus der NS-Zeit in amerikanischen Händen.
1994 Auf einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat im Reichstagsgebäude (Tiergarten) wird Roman Herzog als siebenter und erster im vereinten Deutschland gewählter Präsident der Bundesrepublik Deutschland vereidigt.
1994 Bundespräsident Roman Herzog und seine Frau Christiane ziehen nach Berlin um und wohnen fortan im Schloß Bellevue (Tiergarten).
1995 Bundeskanzler Helmut Kohl legt sein Veto gegen den preisgekrönten Entwurf eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin mit dem Argument ein, es sei zu monströs und strahle keine Würde aus.
1996 Hu Zhaoguang, Vizebürgermeister von Peking, trifft im Roten Rathaus mit dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) zusammen. Der Gast weilte mit einer achtköpfigen Delegation chinesischer Wissenschafts- und Technikexperten in Berlin.
1996 Etwa 100 Menschen demonstrieren unter dem Motto »Wir fahren heute schwarz, um morgen nicht schwarzfahren zu müssen!« am Bahnhof Zoologischer Garten gegen die Streichung eines besonderen BVG-Tarifs für Sozialhilfeempfänger (Sozialkarte).
1996 Im Haus Pietzsch, Unter den Linden 42 (Mitte), werden die Siegerentwürfe für die geplante Lindengalerie vorgestellt.
1996 Nach einem Bericht sitzen in Berliner Jugendvollzugsanstalten 405 Personen ein, darunter 125 Untersuchungshäftlinge. Etwa 21 % kamen aus dem Ost- und 17 % aus dem Westteil der Stadt. Etwa 60 % der Täter waren Ausländer. Häufigstes Delikt war Diebstahl.
1996 Bei der Berliner Schutzpolizei werden 41 Dienstanfänger für den mittleren Dienst eingestellt. Die Ernennung der 13 Frauen und 28 Männer erfolgte auf dem Polizeigelände in Ruhleben. Sie erhielten die Dienstbezeichnung Polizeimeister-Anwärter.
1997 In Marienfelde nimmt die Bahntrans GmbH ein modernes Frachtzentrum in Betrieb. Rund 1,4 Millionen Mark waren in die neue Anlage investiert worden. Die bisherige Anlage an der Buckower Chaussee war zu klein geworden.
1997 In der Grunewalder Königsallee (Wilmersdorf) wird die neugebaute Botschaft der Republik Makedonien - der erste Botschaftsneubau nach der Wiedervereinigung in Berlin - eröffnet.
1997 Der Berliner Senat verständigt sich darauf, in den kommenden zwei Jahren im öffentlichen Dienst jeweils 5 200 Stellen wegfallen zu lassen. Besonders gespart werden sollte bei Lehrern und Horterziehern im Ganztagsbetrieb.
1998 In der Jablonskistraße 34 (Prenzlauer Berg) wird ein offener Jugendtreff eröffnet. Das mit EU-Mitteln geförderte Investitionsprojekt sollte Jugendlichen über 14 Jahre eine Art Spiel- und Aufenthaltsort zur Gestaltung ihrer Freizeit bieten.
1998 Der frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Jerzy Kanal, wird durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen mit der höchsten Auszeichnung Berlins, der Ernst-Reuter-Plakette, geehrt.
1998 In Berlin gelten für die Schadstoffe des Straßenverkehrs - Ruß, Benzol und Stickstoffdioxyd - strengere Grenzwerte. Schon ab acht Mikrogramm Ruß pro Kubikmeter Luft und ab zehn Mikrogramm Benzol konnte der Verkehr eingeschränkt oder verboten werden.
1998 Die Instandsetzung des nördlichen Eingangsbereichs Oranienburger Straße/Göschenplatz des S-Bahnhofs Wittenau beginnt. Nach der Trockenlegung des Mauerwerks sollte der gesamte Innenbereich nach denkmalschützerischen Gesichtspunkten saniert werden.
1999 An der Wuhlheide 232 a wird Köpenicks zweites Bürgerbüro eröffnet. Zum erstenmal bot ein Bürgerbüro in Berlin den Service von drei Behörden an. Mitarbeiter des Bezirksamtes, der Meldestelle und des Finanzamtes waren in dem Bürgerbüro vertreten.
2000 Die Wartung der öffentlichen Straßenlampen wird künftig von der Firma AT.LUX, einer Tochterfirma der Konzerne Alba und Thyssen mit Sitz in Reinickendorf, übernommen. Mehr als 100 Jahre hatte die Bewag die Straßenlampen Berlins gewartet.

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