1702 |
Die »Königl. Preuß. Accise-Cammer« in Berlin gibt bekannt,
daß »niemand mit ungestempelten Carten spielen soll, bey
10 Rthlr. Straffe«. Die auf Spielkarten erhobene Steuer sollte je zur
Hälfte der königlichen Steuerkasse und den Armen zufallen.
|
1708 |
König Friedrich I. schenkt dem Leibkutscher Hase der verstorbenen
Königin Sophie Charlotte ein Grundstück vor dem Spandauer Tor
(Oranienburger Straße 80, Mitte) mit einer »Bude«.
|
1721 |
Es wird ein »Revidirtes Edict, wie es mit Abwerffung des Brennholtzes in
den Thoren der Residentzien gehalten werden soll« erlassen. Diese
Holzabgabe sollte zum Heizen der Öfen des Wach- und Schreibpersonals an den
Stadttoren verwendet werden.
|
1736 |
Joseph-Louis Comte de Lagrange wird in Turin geboren. 1766 folgte der
Mathematiker einem Ruf nach Berlin, wo er Mitglied der Akademie der
Wissenschaften und Direktor der mathematischen Klasse wurde.
|
1742 |
Der Königliche Hof belustigt sich mit einer Schlittenfahrt nach
Charlottenburg.
|
1765 |
Zwischen König Friedrich II. und den Weißgerbern von Berlin wird ein
Erbpachtvertrag zum Bau einer Walkmühle nebst Wohnhaus unterhalb des
Wusterhausenschen Bären (Wehr) abgeschlossen.
|
1775 |
Der Maler, Zeichner, Kupferstecher und Radierer Georg Friedrich Schmidt stirbt
in Berlin.
|
1787 |
In einer öffentlichen Versammlung der Preußischen Akademie der
Wissenschaften schlägt der Astronom Johann Elert Bode die Einführung
eines dem Andenken Friedrichs II. gewidmeten Sternbildes, das den Namen
»Friedrichsehre« führen sollte, vor.
|
1798 |
Der Chemiker Martin Heinrich Klaproth gibt in einem Vortrag in der Akademie der
Wissenschaften als Ergebnis der Untersuchung der siebenbürgischen Golderze
die Auffindung bzw. Bestätigung eines neuen Metalls bekannt, welchem er den
Namen Tellurium gab.
|
1904 |
Walter Meder wird in Reval (Estland) geboren. Meder war ordentlicher Professor
für Osteuropäisches Recht, lehrte ab 1953 an der Freien
Universität Berlin (FU) und war Direktor der Rechtsabteilung des Osteuropa-
Instituts an der FU.
|
1905 |
Prof. Guido Hauck, Dozent und zeitweise auch Rektor an der Technischen
Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
|
1907 |
Für das Preußische Abgeordnetenhaus, das nach Ablehnung des
Nachtragsetats für den Kampf in Südwestafrika aufgelöst wurde,
finden Neuwahlen statt. Die Sozialdemokraten verloren dabei 36 von
79 Mandaten.
|
1907 |
Das neue Heim der Akademie der Künste im Arnim-Boitzenburgischen Palais am
Pariser Platz 4 wird mit einer internationalen Ausstellung von Werken ihrer
Künstler eröffnet. Besondere Aufmerksamkeit erregte Max Klinger mit
seiner Plastik »Diana«.
|
1919 |
Auf dem Friedhof Friedrichsfelde findet die Beisetzung von 32 der
152 vom 9. bis 15. Januar Ermordeten, unter ihnen Karl Liebknecht, in einem
gemeinsamen Sammelgrab statt. An Stelle des Leichnams von Rosa Luxemburg wurde
ein leerer Sarg beigesetzt.
|
1920 |
Die von der Betriebsorganisation der USPD angekündigten acht
Protestversammlungen gegen das Betriebsrätegesetz in Berlin werden vom
Polizeipräsidium im Einverständnis mit dem Reichswehrminister Gustav
Noske verboten.
|
1922 |
Die Satzung der Finanz- und Steuerdeputation regelt erstmals die Verwaltung des
gesamten Finanz- und Steuerwesens einheitlich für ganz Berlin.
|
1923 |
Der Chemiker Paul Heinrich Jacobsohn stirbt in Berlin. Von 1896 bis
1911 war er als Generalsekretär der Deutschen Chemischen Gesellschaft
Redaktionsleiter der »Berichte« und des »Beilstein«. Bis zu
seinem Tode war er noch beratend am Handbuch tätig.
|
1925 |
Das Osram-Lichthaus am Warschauer Platz (Friedrichshain) wird in Anwesenheit des
Berliner Oberbürgermeisters Gustav Böß eingeweiht.
|
1926 |
Albert Einstein spricht vor über 1 000 Zuhörern im
Auditorium maximum (Hörsaal 122) der Berliner Universität zum Thema
»Das Wesen und der gegenwärtige Stand der
Relativitätstheorie«.
|
1927 |
Unter Leitung des Gauleiters Dr. Joseph Goebbels findet die erste
öffentliche Kundgebung der NSDAP in den Seitz-Festsälen in der
Spandauer Schützenstraße 2/4 statt.
|
1930 |
Prof. Eduard Meyer begeht seinen 75. Geburtstag. Das Hauptarbeitsgebiet des
Althistorikers, der seit 1902 an der Universität Berlin dozierte, war
die Zeit um Christi Geburt.
|
1933 |
Vor dem Karl-Liebknecht-Haus (Mitte) findet die letzte antifaschistische
Kundgebung vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten statt. Etwa
130 000 Menschen nahmen daran teil.
|
1933 |
Die NS-Betriebszellen-Organisationen veranstalten in den Pharus-Sälen in
der Müllerstraße (Wedding) eine Massenkundgebung. Dabei wurde die
Absetzung des Reichskanzlers Kurt von Schleicher gefordert.
|
1934 |
Die Vossische Zeitung veröffentlicht einen Beitrag Max von Laues mit dem
Titel »Materie und Raum in der neuen Physik«.
|
1934 |
Wegen Überfüllung tritt eine Aufnahmesperre für den Arbeitsdienst
bis zum 25. Februar in Kraft. In den zurückliegenden Tagen mußten
16 000 Anmeldungen von jungen Leuten abgewiesen werden, weil keine
Stellen vorhanden waren. Sie wurden vornotiert.
|
1934 |
Pastor Martin Niemöller, Mitbegründer des Pfarrernotbundes, wird von
Adolf Hitler zu einem Gespräch empfangen, das mit scharfen
Auseinandersetzungen endet. Martin Niemöller wurde danach in der Presse als
Staatsfeind verfemt.
|
1935 |
Auf der Festsitzung zur Feier des 90jährigen Bestehens der Deutschen
Physikalischen Gesellschaft hält Max Planck den Vortrag »Die
Physikalische Gesellschaft um 1890«.
|
1935 |
Der Carl-Froelich-Film »Ich für dich - du für mich« hat in
Berliner Kinos Premiere. Der Streifen behandelte erstmals das Thema
Frauenarbeitsdienst.
|
1936 |
Wilhelm Furtwängler, Dirigent des Philharmonischen Orchesters Berlin,
begeht seinen 50. Geburtstag. An seinem Jubiläum befand er sich auf einer
Konzertreise durch Polen.
|
1936 |
Am Neubau des Reichspostamtes an der Möckernstraße (Kreuzberg) fallen
die Gerüste. Es sollte zu den größten und modernsten
Postämtern der Welt gehören.
|
1936 |
In den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die »Grüne
Woche Berlin 1936« eröffnet. Eine Sonderschau war den
Kleingärtnern gewidmet. An zwei Tagen fand auch die 10.
Rassehundeausstellung statt.
|
1937 |
Im Staatstheater Berlin (Mitte) wird die Komödie »Jan und die
Schwindlerin« von Per Schwenzen uraufgeführt.
|
1938 |
Major a. D. Alexander Grau stirbt in Berlin. Grau war bis 1918 Pressechef
im Preußischen Kriegsministerium, trat im selben Jahr auf Wunsch der
Obersten Heeresleitung in den Vorstand der neugegründeten Ufa ein und baute
dort die Abteilung Kulturfilm auf.
|
1939 |
Der Gau Berlin der NSDAP veranstaltet im Sportpalast (Schöneberg) eine
Kundgebung zum Thema »Judenfrage in Deutschland und Italien«. Als
Redner auf der Veranstaltung sprach u.a. der italienische Staatsminister Roberto
Farinacci.
|
1943 |
Der Chemiker Arthur Binz stirbt in Berlin. Binz vertrat seit 1906 die
Chemie an der Handels-Hochschule Berlin. 1922 wurde er an die
Landwirtschaftliche Hochschule Berlin berufen. Sein Arbeitsgebiet war die
Pyridinchemie.
|
1948 |
Willy Brandt wird vom SPD-Vorstand in Hannover zu seinem neuen Berliner
Vertreter bestimmt.
|
1952 |
In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die Grüne Woche Berlin
1952 durch einen Vertreter des Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten eröffnet.
|
1954 |
Der amerikanische Außenminister John Foster Dulles eröffnet im
früheren Kontrollratsgebäude in West-Berlin die
Außenministerkonferenz der vier Großmächte.
|
1958 |
Die Dynamo-Sporthalle am Weißenseer Weg in Hohenschönhausen wird nach
zwanzigmonatiger Bauzeit ihrer Bestimmung übergeben. In der Halle fanden
bis zu 3 000 Menschen Platz.
|
1965 |
Der Zoologische Garten zu Berlin und der Senat von Berlin schließen einen
Erbbauvertrag ab. Die bisherigen verschiedenen Vertragsformen bei der Nutzung
der Zoofläche (Superfiziarrecht, Pacht, Nießbrauch, Eigentum) wurden
in einem Vertrag zusammengefaßt.
|
1973 |
Das Haus der Ungarischen Kultur in der Karl-Liebknecht-Straße (Mitte) wird
eröffnet.
|
1979 |
Im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Mitte) wird die »Karigrafie 79«
- eine Kunstausstellung von Pressezeichnern und Karikaturisten der DDR -
eröffnet.
|
1983 |
Eine Dreizehenmöwe läßt sich am Teltowkanal in Berlin nieder.
Sie kam vermutlich von Helgoland, wo sich die einzige Brutkolonie dieser
Möwen in Deutschland befindet.
|
1984 |
Die Erste Kammer des Berliner Verwaltungsgerichts hält nach elftägiger
Beweisaufnahme die Räumungsaktion der Polizei am 22.09.1981 im Bereich
Bülowstraße/Ecke Potsdamer Straße, in deren Verlauf der
18jährige K. J. Rattay ums Leben kam, für rechtswidrig.
|
1995 |
An der Schützenstraße/Ecke Jerusalemer Straße (Mitte) wird das
restaurierte Verlagsgebäude von Mosse als Geschäftshaus neu
eröffnet. Auch die von Erich Mendelsohn 1921 entworfene Fassade war
restauriert worden.
|
1996 |
Die Schauspiel- und vor allem Opernregisseurin Ruth Berghaus stirbt im Alter von
68 Jahren. Sie war u.a. ab 1971 für mehrere Jahre Intendantin des
Berliner Ensembles und 1977 Intendantin der Deutschen Staatsoper Unter der
Linden (Mitte).
|
1996 |
Der 33jährige Schauspieler Martin Wuttke wird neuer Intendant am Berliner
Ensemble. Damit wurde Wuttke Nachfolger des am 30. Dezember
1995 verstorbenen Heiner Müller.
|
1996 |
Das Abgeordnetenhaus wählt Eberhard Diepgen (CDU) erneut zum Regierenden
Bürgermeister. Diepgen erhielt 123 von 203 abgegebenen Stimmen.
Des weiteren wurden die von Eberhard Diepgen vorgeschlagenen zehn Senatoren
gewählt, je fünf von CDU und SPD.
|
1997 |
Die BVG stellt am Pariser Platz die neue Generation von Mercedes-Gelenkbussen
vor und lädt die Interessierten zu einer Probefahrt ein. 60 der
hochmodernen, mit Klimaanlagen ausgestatteten Busse wurden in Dienst gestellt.
|
1997 |
In der Schönhauser Allee 150 (Prenzlauer Berg) wird eine geplante
Hausbesetzung verhindert. Mit der Hausbesetzung, die während eines
Hoffestes stattfand, wollten Wohnungssuchende und Anwohner auf den jahrelangen
Leerstand aufmerksam machen.
|
1998 |
In der Akademie der Künste am Hanseatenweg (Tiergarten) wird die
Ausstellung zum hundertsten Geburtstag Bertolt Brechts am 10. Februar
eröffnet. Die Jubiläumsexposition trug den Titel «... und mein
Werk ist der Abgesang des Jahrhunderts«.
|
1998 |
Die 63.Internationale Grüne Woche geht in Berlin zu Ende. 70 % der
1 590 Aussteller aus 56 Ländern bewerteten ihre
Messebeteiligung mit sehr gut bis zufriedenstellend. Mit
452 117 Besuchern wurde der seit 1991 zu beobachtende
Besucherrückgang gestoppt.
|
1999 |
Der alte Kartenlesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden in Mitte wird nach
halbjähriger Restaurierung unter denkmalpflegerischer Aufsicht wieder zur
Benutzung freigegeben. Die Abteilung wurde um 300 Quadratmeter
vergrößert.
|