Berlin am 2. Februar
 
1345 Markgraf Ludwig der Ältere beschenkt einen Altar in der Marienkirche zu Berlin mit Einkünften zu Wedegendorf (Wegendorf).
1364 Ritter Nicolaus Valke von der Liezenitz vergleicht sich mit den Städten Berlin und Cölln wegen des Zolls zu Saarmund.
1367 Die Ratsleute von Berlin und Cölln erlassen eine Verordnung, nach der kein Einwohner oder Fremder riskante Käufe oder Verkäufe, sogenannte Schadekäufe, tätigen dürfe. Im Übertretungsfall wurden 10 Mark Silber (=18 Wispel Getreide) als Strafe angedroht.
1393 In Berlin schließen sich 21 mittelmärkische Städte zu einer sogenannten Landwehr zusammen, um den Straßenraub und Landfriedensbruch gemeinsam zu bekämpfen.
 
1509 Der Barbiermeister Heinrich Eyben erhält von Kurfürst Joachim I. Nestor das Privileg der Erstversorgung von Verwundeten in Berlin und Cölln. Dafür mußte er die Hofjunker des Kurfürsten und des Markgrafen Albrecht zweimal wöchentlich pflegen.
1546 Der Johanniter-Ordensmeister Thomas Runge bestätigt den Städten Berlin und Cölln den Lehnsbesitz von Tempelhof, Rixdorf, Mariendorf und Marienfelde und überläßt ihnen die Besetzung der Pfarre in den beiden erstgenannten Dörfern.
1656 Ein Befehl des Kurfürsten Friedrich Wilhelm besagt, »dem Rath zu Berlin sei ein Platz Holzes zum Thiergarten eingezogen und solle er dafür einen anderen Platz zur Entschädigung erhalten«.
1684 Weil »die Bosheit der Dienstbothen dergestalt Überhand nehme, daß kein Hauswirth mehr mit ihnen zurecht kommen köndte«, erläßt Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, eine Gesindeordnung für die Residenzstädte Berlin, Cölln und Friedrichswerder.
1707 Es wird eine »Instruction vor die Thor-Schreiber, Schlag- und Wasser-Baum- Schliesser bey hiesigen Residentzien« bekanntgegeben.
1724 Der Ober-Mühleninspektor Johann Andreas Eger übernimmt die Weißgerberwalke zum Umbau.
1735 Der Kammerherr an vielen Höfen Europas, der Abenteurer und Schriftsteller Karl Ludwig Freiherr von Pöllnitz, soeben aus Wien eingetroffen, ist Gast im Tabakkollegium König Friedrich Wilhelms I. in Königs Wusterhausen.
1741 Österreichische Kriegsgefangene aus Ottmachau werden nach Potsdam abgeführt. Zuvor hatte Friedrich II. sieben Mann für die Garde du Corps ausgewählt und vier, »weil sie besondere Meriten hatten, mit Offiziersplätzen begnadigt«.
1766 Der Mathematiker Leonhard Euler reicht bei Friedrich II. sein Abschiedsgesuch nach 25jähriger Tätigkeit an der Akademie der Wissenschaften ein. Er wollte Berlin verlassen, da ihm der König kein Entgegenkommen bei persönlichen Wünschen gezeigt hatte.
1767 Heinrich Friedrich Lin(c)k wird in Hildesheim geboren. Der Botaniker und Mediziner wurde 1815 als Professor an die Berliner Universität berufen und zum Direktor des Botanischen Gartens, dem er zum internationalen Ansehen verhalf, ernannt.
1768 Johann Philipp Gruson wird in Magdeburg geboren. Der Mathematiker kam 1794 nach Berlin und war Professor der Mathematik an der Kadettenschule. 1798 gab er die »Pinakothek«, eine Sammlung von Rechentafeln, heraus und wurde Mitglied der Berliner Akademie.
1787 König Friedrich Wilhelm II. gründet durch eine Kabinettsorder eine Gartendirektion, der sämtliche Hofgärtner unterstanden.
1792 Es wird eine »Verordnung wider die Verführung junger Mädchens zu Bordels, und zur Verhütung der Ausbreitung venerischer Uebel« erlassen. Darin ging die Rede von »einfaltigen Mädchen«, die »nach Berlin gelockt, hier aber ... in Bordels gebracht werden«.
1798 Dem Botaniker Karl Ludwig Willdenow wird die ordentliche Professur für Naturgeschichte beim königlichen Collegium medico-chirurgicum zu Berlin übertragen.
1805 Johann Wilhelm Meil, Maler und Kupferstecher, stirbt in Berlin.
1829 Alfred Brehm wird in Renthendorf geboren. Der Zoologe, der 1867 nach Berlin kam, richtete Unter den Linden/Ecke Schadowstraße das erste Aquarium ein.
1830 Die Vossische Zeitung berichtet, daß es in der Stadt zu einer starken Zunahme der ärmeren Bevölkerung komme, und klagt über Mangel an geeignetem Wohnraum für diesen Personenkreis.
1837 Der Begründer der Försterschulen, Oberlandforstmeister Georg Ludwig Hartig, stirbt in Berlin.
1837 Der aus Berlin entsandte Missionstheologe Döhne gründet an der Kumakale im Kaffernlande in Südafrika die Missionsschule »Bethel« mit 40 Kindern.
1841 In der Aula der neuen Tierarzneischule Berlin in der Luisenstraße (Mitte) findet die Feier anläßlich des 50jährigen Bestehens der Einrichtung statt. Ein Festprogramm gab einen Überblick über die Entwicklung der Tierarzneischule.
1848 James Israel wird in Berlin geboren. Der Mediziner war Chefarzt des Jüdischen Krankenhauses in der Iranischen Straße (Wedding). Israel erwarb sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Nierenkrankheiten und der urologischen Chirurgie.
1869 Die Görlitzer Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1873 Oskar Kaufmann wird in Neu-St. Anna (Ungarn) geboren. Der Architekt wurde durch seine Theaterbauten in Berlin bekannt (Hebbeltheater, Kino am Nollendorfplatz, Krolloper, Komödie).
1882 Walter Kaskel wird in Berlin geboren. Der Jurist habilitierte sich 1913 als Privatdozent an der Berliner Universität und wurde 1920 außerordentlicher Professor. Kaskel gilt als Schöpfer des neuzeitlichen Arbeitsrechts.
1900 In der Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin tragen Otto Lummer und Ernst Pringsheim über die Strahlung des schwarzen Körpers vor.
1906 Am Deutschen Theater in der Schumannstraße hat Hofmannsthals »Ödipus und die Sphinx«, inszeniert von Max Reinhardt, Premiere. Darsteller waren Albert Steinrück als Vater Laios, Alexander Moissi als Kreon und Adele Sandrock als Ahnfrau.
1914 Das Stück »Der Snob« von Carl Sternheim wird in den Kammerspielen uraufgeführt.
1917 Prof. Karl Heinrich von Buchka spricht in der »Berliner Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften und Medizin« über »Martin Heinrich Klaproth, der erste Professor der Chemie an der Universität Berlin«.
1918 Der Hausverein »Die Berliner Burschenschaft Arminia e. V.« wird gegründet. 36 »Bundesbrüder« hatten bis dahin bereits 34 350 Reichsmark eingezahlt, um das bisher nur gemietete Haus in der Ringstraße 11 in Friedenau (Schöneberg) kaufen zu können.
1919 Im Lehrervereinshaus findet eine Gedächtnisfeier für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt. Sie waren am 15. Januar ermordet worden.
1919 In einer Trauerfeier gedenkt der Berliner akademische Verein »Hütte« seiner im ersten Weltkrieg gefallenen Hüttenbrüder, darunter waren 26 Aktive, elf Inaktive und 47 Alte Herren.
1923 Der norwegische Maler Edvard Munch wird zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt.
1926 Im Rahmen eines Notstandsprogramms beginnen die Arbeiten zur Anlage des Volksparks Rehberge im »grünen« Wedding. Die künstlerische Leitung lag bei Stadtgartendirektor Erwin Barth (1926-1929).
1928 Der Lehrer Hermann Born stirbt in Berlin. Born gehörte von 1907 bis 1918 zum Vorstand des Berliner Lehrervereins und arbeitete von 1884 bis zu seinem Lebensende an der Herausgabe der »Pädagogischen Zeitung« mit.
1928 Das Städtische Volksbad an der Atzpodien-/Hubertusstraße (Lichtenberg) wird als eines der größten der Stadt von Oberbürgermeister Gustav Böß eröffnet. Das denkmalgeschützte Hallenbad (Sanierungskosten mehr als 60 Millionen Mark) wurde 1991 geschlossen.
1929 Reiner Bredemeyer wird geboren. Der Komponist schrieb über 100 Bühnenstücke, Hörspiele und Kompositionen.
1933 Das Amt des »Reichskommissars für Luftfahrt« wird geschaffen.
1933 Reichsminister Hermann Göring (NSDAP) erläßt ein Demonstrationsverbot für die KPD und die ihr angeschlossenen Organisationen.
1934 Wegen Masernerkrankungen in einer Pankower Schule werden drei 8. Klassen auf Ersuchen des zuständigen Kreisarztes bis zum 15. Februar geschlossen.
1935 Die Preußische Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene in Berlin wird dem Reichsgesundheitsamt als Abteilung unterstellt.
1935 Aus Anlaß des 30. Todestages des Malers Adolph von Menzel zeigt die Akademie der Künste in Berlin eine Gedächtnisausstellung, die mit 354 Werken einen bisher nie gesehenen Blick in das Gesamtschaffen des Künstlers gibt.
1936 Im Filmtheater Atrium (Charlottenburg) wird ein Film der Landesgruppe Groß-Berlin des Reichsluftschutzbundes mit dem Titel »Volk in Gefahr« uraufgeführt.
1940 Der Physiker Manfred von Ardenne führt dem Atomforscher Max von Laue in seinem Labor in Lichterfelde das neue Universal-Elektronenmikroskop (u.a. mit Stereobildern von chemischen Molekülen) erfolgreich vor.
1945 Der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler, der am 8. September 1944 zum Tode verurteilt wurde, wird in Plötzensee hingerichtet. Im Falle eines erfolgreichen Attentats am 20. Juli 1944 auf Hitler sollte er Reichskanzler werden.
1945 Der Berliner Jurist und Widerstandskämpfer Klaus Bonhoeffer wird nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 in Berlin zum Tode verurteilt.
1950 An der Technischen Universität ist die Gründung einer Humanistischen Fakultät abgeschlossen.
1961 Die Kapelle des Jesuitennoviziats der Ostdeutschen Provinzen am ehemaligen Landhaus Heinrich Mendelssohns am Schwemmhorn in Kladow (Spandau) wird geweiht.
1971 Dr. Jürgen Tippe wird vom Präkonzil der zu errichtenden Technischen Fachhochschule Berlin zum Rektor derselben gewählt.
1983 Der Berliner Bischof Joachim Meisner wird von Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsrang erhoben.
1984 Der Mißtrauensantrag gegen Innensenator Heinrich Lummer wegen seiner politischen Verantwortung für den Tod von sechs Häftlingen bei dem Brand im polizeilichen Abschiebegewahrsam in der Silvesternacht 1983/84 wird vom Abgeordnetenhaus verworfen.
1987 Wegen des seit dem gestrigen Sonntag in West-Berlin geltenden Smog-Alarms und des damit verbundenen Fahrverbots für Autos ohne Ausnahmegenehmigung setzt die BVG zusätzliche Züge und private Busunternehmen ein.
1992 Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung spricht sich die Westberliner Akademie der Künste, einer Empfehlung ihres Präsidenten Prof. Walter Jens folgend, mehrheitlich für eine Vereinigung mit der früheren Akademie der Künste der DDR aus.
1993 Der Senat beschließt, die 1990 auf einem 1,3 km langen Abschnitt der Berliner Mauer an der Mühlenstraße zwischen Hauptbahnhof (Ostbahnhof) und Oberbaumbrücke (Friedrichshain) geschaffene East-Side- Gallery als denkmalgeschützte Anlage zu erhalten.
1996 Ein 35jähriger Schutzpolizist aus Neukölln steht unter dem Verdacht, einen Postraub begangen zu haben. Kollegen erkannten ihn auf einem Fahndungsfoto.
1996 Die Stadtreinigung informiert über die Einführung der braunen Bio- Tonnen, in denen kompostierbare Küchenabfälle gesammelt werden.
1996 Walter Rasch von der Senatsbauverwaltung und die CDU-Fraktion, der jetzt das Bauressort untersteht, diskutieren mit den Bauherren vom Pariser Platz (Mitte). Es ging um Korrekturen an der vorgesehenen Gestaltung in Richtung historische Rekonstruktion.
1996 Die Berlin Brandenburg Flughafenholding gibt das Ergebnis einer Erhebung bekannt, wonach 1995 erstmals die drei Berliner Flughäfen von über elf Millionen Passagieren genutzt wurden (Tegel 8,3 Mio., Schönefeld 2 Mio., Tempelhof 777 000 Passagiere).
1997 Es beginnt eine Serie von fünf Bränden, die bis zum 3. Februar früh andauert. Bei drei Haus- bzw. Wohnungsbränden und einem Brand auf dem Telekom-Gelände an der Ecke Niemann-/Revaler Straße (Friedrichshain) ging die Feuerwehr von Brandstiftung aus.
1997 Der Vorsitzende des Bundestags-Haushaltsausschusses Helmut Wieczorek (SPD) droht mit einer Ausgabensperre, falls die Bundesministerien den Umzug nach Berlin nicht beschlußgemäß zu einer Reduzierung des Personals um mindestens zehn Prozent nutzen.
1998 Am ehemaligen Wohnhaus der als »Mutter Lustig« bekanntgewordenen Waschfrau Henriette Lustig am Köpenicker Markt 4 wird eine Gedenktafel angebracht. Sie begründete mit ihrem Gewerbe den Ruf Köpenicks als »Waschküche Berlins«.
1998 Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs für die 1999 stattfindende »Bauausstellung Elisabeth-Aue« sind in den Foyers des Rathauses Pankow ausgestellt. Mit dem Bau preiswerter Eigenheime wollte der Bezirk der Abwanderung ins Umland entgegenwirken.
1999 Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels eröffnet sein Berliner Büro am Schiffbauerdamm. Das Bonner Büro war nach 20 Jahren geschlossen worden. Hauptsitz des Börsenvereins blieb Frankfurt am Main. Zur Eröffnung erschien u.a. Wolfgang Thierse.
2000 In der Herz-Jesu-Kirche in der Riemeisterstraße (Zehlendorf) werden anläßlich »Mariä Lichtmess« vier restaurierte neugotische Wandteppiche enthüllt. Die Teppiche lagerten über 50 Jahre auf dem Dachboden des Pfarrhauses und galten als verschollen.
2001 Im Bahnhof Charlottenburg tritt gegen 14.45 Uhr ein Schaden an der elektrischen Fahrleitung auf. Die Fahrgäste des Intercity- Express (ICE) mußten in einen außerplanmäßigen ICE umsteigen. Nach der Reparatur war der Verkehr ab 17.50 Uhr wieder normal.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de