Berlin am 1. Februar
  
1431 Berlin, Cölln, Frankfurt (Oder) sowie Alt- und Neustadt Brandenburg schließen ein Schutzbündnis zur gemeinsamen Abwehr von Raubüberfällen und landesherrlicher Gewalt.
1472 Kurfürst Albrecht Achilles belehnt den Berliner Bürger Hans Krewitz mit dem halben Dorf Schönefeld.
 
1690 Das Konsistorium der Französisch-Reformierten Gemeinde erhält das Recht, drei geistliche Inspektoren für das »Collège français« (Französisches Gymnasium) in Berlin zu benennen. Sie hatten die Lehrkräfte zu prüfen und bei den Prüfungen Vorsitz zu führen.
1705 Sophie Charlotte, Königin in Preußen und Kurfürstin von Brandenburg, stirbt in Hannover. Sie war Mitbegründerin der »Societät der Wissenschaften« und der Akademie der Künste in Berlin.
1746 Der Naturforscher, Mathematiker und Philosoph Pierre-Louis Moreau de Maupertuis wird zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften berufen.
1769 König Friedrich II. legitimiert den unehelich geborenen Berliner Christian Heinrich Schmiehl, damit er das Sattlerhandwerk erlernen kann.
1792 Dem Kammergericht wird ein Reichsbeschluß zur Beachtung mitgeteilt, der die Unterdrückung aller aufrührerischen Schriften befiehlt.
1792 Johann Friedrich Dieffenbach wird in Königsberg als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren. Der Chirurg war ab 1840 Direktor der chirurgischen Universitätsklinik in Berlin.
1793 Der Berliner Zoologe und Ethnograph Peter Simon Pallas bricht zu einer zweiten großen Forschungsreise nach Südrußland auf.
1822 Die »Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den Juden« wird in Berlin gegründet.
1840 Die Pianistin Clara Wieck gibt in der Singakademie am Festungsgraben ihre zweite und letzte Soiree der Saison.
1844 Das Grundstück Johannisstraße 4 (Mitte) wird von Dr. phil. Moritz Veit und Joseph Lehfeldt, den Gründern der Verlagsbuchhandlung Veit & Co., für 32 000 Taler erworben. Ab Sommer 1844 wurde es Sitz des Berliner Handwerkervereins.
1850 Ludwig Bisky, Vorsitzender des Berliner Bezirkskomitees der »Arbeiterverbrüderung«, wird polizeilich aus Berlin ausgewiesen. Aufgrund der Ausweisung legte er sechs Tage später den Vorsitz des Bezirkskomitees nieder.
1851 Baumeister Malberg beendet seine Lehrtätigkeit am Gewerbeinstitut in der Klosterstraße (Mitte).
1851 Bauinspektor Ludwig Carl Scabell wird zum königlichen Branddirektor ernannt. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Berliner Berufsfeuerwehr.
1851 Krolls Wintergarten am Königsplatz (Platz der Republik) wird bei einem Brand zerstört. Das Gebäude wurde durch Eduard Titz wieder aufgebaut. 1898 wurde es »Neues Königliches Opernhaus«, 1933 Tagungsort des Reichstages und 1951 als Kriegsruine abgerissen.
1871 Ein Gerät für die Eisenbahn-Sicherungstechnik, der »Elektromagnetische Eisenbahn-Streckenblock«, entwickelt von der Firma Siemens & Halske, wird vorgestellt und zur Einführung auf der Strecke Berlin - Potsdam empfohlen.
1871 Die Strecke Spandau - Wustermark - Stendal - Gardelegen der Berlin-Lehrter Eisenbahn wird eröffnet.
1873 Ernst August Friedel wird zum besoldeten Stadtrat auf zwölf Jahre ernannt und in den Jahren 1884 und 1897 jeweils für weitere zwölf Jahre wiedergewählt.
1875 Die Bahnhöfe Weißensee (Greifswalder Straße) und Treptow (Treptower Park) werden eröffnet.
1879 Der Verein Berliner Presse gibt seinen zweiten Presseball im »Hotel de Rome« Unter den Linden/Charlottenstraße (Mitte).
1882 Die Königliche Direktion der Berliner Stadteisenbahn wird aufgelöst und durch die Königliche Eisenbahn-Bau-Kommission ersetzt.
1882 Die Berliner Stadtbahn beginnt ihren Fahrbetrieb. Die Eröffnungsfeier für den Lokalbetrieb (S-Bahn) erfolgte am 6. Februar, der externe Verkehr (Fernverkehr) lief ab 15. Mai.
1883 Der Personenverkehr der Berlin-Dresdener Eisenbahn wird zum Anhalter Bahnhof (am Askanischen Platz, Kreuzberg) verlegt.
1886 Der Fürst von Montenegro trifft am Abend in Berlin ein. Von Paris kommend besuchte er das Opernhaus und trat anschließend die Weiterreise nach St. Petersburg vom Bahnhof Friedrichstraße aus an.
1887 Ein neues Statut für das Geodätische Institut, ausgearbeitet von Berliner Wissenschaftlern, dem Astronomem Wilhelm Julius Foerster und dem Geodäten Friedrich Helmert, tritt in Kraft.
1888 Die erste Freiwillige Feuerwehr in Pankow ist einsatzbereit.
1888 Im Saal des Architektenhauses (Wilhelmstraße 92, Mitte) konstituiert sich der Verein »Frauenwohl« - die erste nichtproletarische Organisation für Frauenrechte.
1890 Die Große Berliner Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet die Linie Weddingplatz - Reinickendorf, Marktstraße.
1898 Ernst Karl Theodor Hoppe, Gründer einer Maschinenfabrik zum Bau von Dampfmaschinen und Lokomobilen, stirbt in Berlin.
1899 Der Bahnhof Hermannstraße (Neukölln) wird eröffnet.
1900 In den Sälen der Philharmonie veranstaltet der »Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin« den »Ball ohne Herren«, ein Kostümfest, das zu den gelungensten Veranstaltungen dieser Art gezählt wurde.
1902 In der Oderberger Straße wird die fünfte Berliner Volksbadeanstalt, erbaut nach Plänen von Ludwig Hoffmann, übergeben. Die Bauplastik an der im Renaissancestil gehaltenen Fassade, darunter auch der Bildschmuck über dem Portal, stammte von Otto Lessing.
1903 Für Nachtbeleuchtung zwischen 22.00 und 6.00 Uhr wird ein Sondertarif von 35 Pfennig/kWh bei einem Mindestverbrauch von 1 000 Mark/Jahr festgelegt.
1906 Der Unterricht in Bienenzucht wird in den Lehrplan der Gärtnerlehranstalt in Dahlem aufgenommen. Dafür wurde ein Pavillon mit Raum für 60 Bienenvölker auf dem Gelände der Anstalt errichtet.
1906 Die Astronomen Arthur Auwers und Karl Hermann Struwe besichtigen das Gelände der zukünftigen Sternwarte in der Nähe des Schloßparks Babelsberg.
1907 Die Stromlieferung, die seit September von den »Berliner Elektricitäts-Werken« (BEW) eingeschränkt war, ist wieder unbeschränkt möglich. .
1912 Die »Sportpalast-Betriebs-Actien-Gesellschaft« verpachtet den Sportpalast an die »Hippodrom-Palast GmbH« (Geschäftsführer Emil Vogts) für zunächst drei Monate. Der neue Name des Sportpalastes, »Hippodrom-Palast«, verschwand sehr schnell wieder.
1912 Dr. Ernst Trendelenburg wird zum Generalsekretär der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft ernannt. Er trat die Nachfolge von Dr. Ernst von Simson an.
1913 Das selbständige Postamt in Frohnau beginnt mit vier Beamten den Dienst. Es war aus einer im April 1911 eröffneten Postagentur hervorgegangen.
1913 Der Ingenieur G. Fuhrmann übernimmt die Leitung der Physikalischen Abteilung der Versuchsanstalt für Luftfahrt. Fuhrmann kümmerte sich besonders um die Winddruck- und Windkanalmeßanlagen.
1913 Generalmajor von Bonin wird Stadtkommandant.
1913 Der 1896 gegründete Allgemeine Preußische Städtetag eröffnet eine Geschäftsstelle in der Poststraße 17/Ecke Molkenmarkt (Mitte). Geschäftsführer wurde Hans Luther, Magdeburg, der spätere Reichskanzler.
1914 Der Techniker Emil Everling wird Leiter der Wissenschaftlichen Hauptstelle der Versuchsanstalt für Luftfahrt, wo er insbesondere die Bibliothek aufbaute und grundlegende Arbeiten zur Flugmechanik leistete.
1914 Der Stromlieferungsvertrag der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW) mit Spandau ist abgelaufen. Die Stromversorgung Spandaus erfolgte durch das Kreiselektrizitätswerk Oberhavel.
1915 Helmut Radach wird geboren. Der Ruderer der R.G. Wiking Berlin gewann bei den XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit dem deutschen Achter die Bronzemedaille. In dieser Bootsklasse war er 1936 Deutscher Meister.
1915 Robert Michaelis von Olshausen, Herausgeber der »Zeitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie«, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er am 5. Februar auf dem Alten Friedhof der St.-Matthäus-Gemeinde (Schöneberg).
1915 Das Männer-Hospiz in der Hussitenstraße 4/5 (Wedding) wird wegen kriegsbedingter rückläufiger Einnahmen an den »Verein Wohlfahrt der weiblichen Jugend« vermietet.
1918 Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst Gustav von Kessel, läßt die Bürger wissen, daß er »jeden Versuch, die Ruhe und Ordnung zu stören, mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln unterdrücken werde«.
1919 Die Reichsverordnung über schiedsgerichtliche Erhöhung der Preise für elektrische Arbeit, Gas und Wasser gibt den Städtischen Elektrizitätswerken Berlin (StEW) die Handhabe, in alle Hochspannungsabkommen nachträglich eine Kohlenklausel einzufügen.
1920 Der Ausschuß zur Gründung des Mieterverbandes im preußischen Staatsgebiet beruft eine Versammlung der Delegierten aller in Preußen bestehenden Mieterverbände nach Berlin ein.
1920 Die Ausstellung landwirtschaftlicher Trockenerzeugnisse anläßlich der Landwirtschaflichen Woche in den Räumlichkeiten des Lehrervereins zu Berlin, Alexanderplatz (Mitte), wird für den 19. Februar 1920 angekündigt.
1920 Durch Beamte der Sicherheitspolizei wird eine kommunistische Versammlung im Restaurant Parkschloß in der Jungfernheide aufglöst. An der Zusammenkunft hatten 130 Männer und acht Frauen teilgenommen.
1920 Die Angestellten der Straßenbahnen entfernen gegen den Willen ihrer Direktion die an den Mützen angebrachten Nummern, da »das Tragen von Nummernabzeichen eines freien Bürgers der Republik nicht würdig sei«.
1922 Ein landesweiter, bis zum 7. Februar andauernder Streik von 800 000 Eisenbahnern, Beschäftigten der Straßenbahn, der U- Bahn und weiterer städtischer Berliner Betriebe stört Verkehr und Versorgung der Stadt.
1923 Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je kWh beträgt 800 Mark.
1924 Für die Angestellten der Bewag in Gemeinschaft mit den Gas- und Wasserwerken wird ein neuer Tarifvertrag wirksam. Als Grundlage für die Gehälter blieb die Besoldung der Staatsbeamten. Für die Arbeiter wurde ein Manteltarifvertrag abgeschlossen.
1925 Die Delegierten des Roten Frontkämpferbundes (RFB) treffen sich zu ihrer 1. Reichskonferenz, auf der Ernst Thälmann zum Vorsitzenden gewählt wird. Obwohl erst ein halbes Jahr zuvor gegründet, zählte der RFB bereits 15 000 Mitglieder.
1926 Die Städtisches und Kreis-Kraftwerk Spandau G.m.b.H. übernimmt die »aushilfsweise« Stromlieferung für einen Teil des Bewag- Versorgungsgebietes in Charlottenburg.
1926 Die Omnibuslinie A 5 »Stettiner Bahnhof (Mitte) - Steglitz, Rathaus« wird mit einer Streckenlänge von 10,88 km in Betrieb genommen.
1927 Der Metallurge Ernst Justus Kohlmeyer wird zum ordentlichen Professor für Metallhüttenkunde an die Technische Hochschule zu Berlin berufen. Die Berufung war mit der Übernahme der Leitung des Metallhüttenmännischen Instituts der Hochschule verbunden.
1928 Manfred von Ardenne richtet in Berlin-Lichterfelde-Ost, Jungfernstieg 19, sein Laboratorium ein. Das von ihm gemietete Haus war bis 1945 seine Arbeits- und Wohnstätte.
1928 Das Landesarbeitsamt Berlin geht in die neugegründete Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung über. Es schied damit aus der städtischen Verwaltung aus.
1929 Das Plaza-Varieté am Küstriner Platz (Franz-Mehring-Platz, Friedrichshain) wird nach viereinhalbmonatiger Bauzeit mit einem internationalen Varietéprogramm eröffnet. Jules Marx hatte den ungenutzten Ostbahnhof gepachtet und die Bahnhofshalle ausgebaut.
1929 Auf dem nördlichen Teil der Ringbahn (S-Bahn-Nordring, die Strecke Charlottenburg - Westend - Ostkreuz) wird der elektrische Zugbetrieb offiziell aufgenommen. Die Einführung des auf den elektrischen Zugbetrieb abgestimmten Fahrplans erfolgte am 20. März.
1930 Die Reichsbahn setzt die Fahrpreise der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen herauf. Die Mindestpreise im Berliner Eisenbahnverkehr betrugen bisher in der 3. Klasse 15 und in der 2. Klasse 25 Pfennig. Sie betrugen fortan 20 bzw. 30 Pfennig.
1930 Durch einen Erlaß des Reichswehrministers wird Generalmajor Kurt Schreiber, bisheriger Abteilungschef im Personalamt des Reichministeriums, zum Stadtkommandanten von Berlin ernannt.
1930 Der Stadtkommandant von Berlin, General von Schleinitz, nimmt seinen Abschied.
1933 Eugen Fischer, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik, hält in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft den Vortrag »Rassenkreuzung und geistige Leistung«.
1933 Die Bewag beginnt, für ihre Stromabnehmer Führungen durch das Großkraftwerk Klingenberg durchzuführen.
1933 Reichskanzler Adolf Hitler verkündet über Rundfunk einen »Aufruf an das deutsche Volk«. Binnen vier Jahren sollten die Bauern der Verelendung entrissen und die Arbeitslosigkeit endgültig überwunden sein.
1933 Der Baumeister und Ingenieur Gustav Lilienthal stirbt in Berlin. Er hatte nach dem Tode seines Bruders Otto 1896 mit wenig Erfolg die flugtechnischen Versuche fortgeführt. Sein Schwingenflugzeug kam über Rollversuche nicht hinaus.
1933 Der Reichstag wird durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg aufgelöst.
1934 Das Bezirksamt Kreuzberg eröffnet Kurse für erwerbslose Jugendliche im Alter von 14 - 25 Jahren. Jungen konnten eine Lehrausbildung als Kraftfahrer, Metallarbeiter, Packer, Tischler und Bürobote, Mädchen als Schneiderin oder Hausangestellte absolvieren.
1934 Die Deutsche Reichsbahn eröffnet ihre zweite Flugstrecke. Sie verband Berlin mit Breslau und wurde sechsmal wöchentlich beflogen. Ebenso wie bei der Fluglinie Berlin - Königsberg wurden die Flüge von der Deutschen Lufthansa durchgeführt.
1935 Das Statistische Amt der Stadt Berlin beziffert die Einwohnerzahl von Berlin auf 4 199 361. Die Zahl der Lebendgeborenen stieg im Vergleich zum Januar 1934 von 4 065 auf 5 427.
1935 Der U-Bahnhof Wilhelmplatz in Charlottenburg erhält den Namen Richard- Wagner-Platz.
1935 Die Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß der S-Bahnhof »Stadion Rennbahn Grunewald« ab 1. März den Namen »Reichssportfeld« erhält. Durch den Abbruch des Stadions habe der bisherige Name seine Bedeutung verloren.
1935 In der Berliner Philharmonie in der Bernburger Straße gibt das Leipziger Gewandhausorchester unter Hermann Abendroth ein gefeiertes Konzert mit den vier Tondichtungen von Max Reger. Unter den Besuchern war auch Reichskanzler Adolf Hitler.
1935 In der »Funkausstellung Tutmannshausen«, die innerhalb der »Grünen Woche« stattfindet, wird erstmals ein Allstrom- Volksempfänger vorgestellt, der ohne Umbau am Gleich- und Wechselstromnetz arbeitet.
1935 Das Sondergericht Berlin verurteilt den jüdischen Friseur Jule R. aus der Kurfürstenstraße 99 (Charlottenburg) zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. Er hatte gegenüber zwei Kunden nicht genehme Bemerkungen zur NS-Politik gemacht.
1935 Die von Dr. Joseph Goebbels herausgegebene Berliner Tageszeitung »Der Angriff« wird ab sofort von der Deutschen Arbeitsfront herausgegeben. Damit sollten »Bewegung und Arbeitsfront tiefer verbunden werden«.
1936 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird der 3. Reichsberufswettkampf eröffnet. Auf der Veranstaltung sprachen der Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Der Wettkampf wurde in 2 500 Orten ausgetragen.
1936 Der U-Bahnhof Nordring erhält den Namen Schönhauser Allee.
1936 Die Grüne Woche 1936, die mit der Deutschen Jagdausstellung verbunden war, schließt mit einer Rekordbesucherzahl von 285 000 Besuchern. Dies waren 40 000 mehr als im Vorjahr.
1936 Die deutsche Springreitermannschaft gewinnt in der Deutschlandhalle (Charlottenburg) den Großen Preis von Deutschland vor Polen und Italien.
1938 Der Ingenieur Hans Ebner, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), wird zum außerordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
1945 Berlin wird zur Festung erklärt. Dr. Joseph Goebbels übernahm die Verantwortung für die Verteidigung der Stadt vor der anrückenden Roten Armee, die bei Küstrin die Oder erreicht hatte. Der Volkssturm besetzte Bahnhöfe, Brücken und öffentliche Gebäude.
1946 Der Magistrat und der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin erlassen einen gemeinsamen Aufruf, um zur Vorbereitung von Wiedergutmachungsmaßnahmen alle Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu erfassen.
1946 Es beginnt die Ausgabe von Postwertzeichen der ersten Einheitsausgabe (1. Kontrollratsserie) in den Postämtern der vier alliierten Besatzungssektoren in Berlin.
1947 Das Studentenparlament der Technischen Universität Berlin wird eröffnet.
1949 Von diesem Tag an erhalten 600 Studenten der Freien Universität Berlin, deren Gesundheit gefährdet war, für einhundert Tage täglich eine Mahlzeit aus einer Spende des Werkes »Rettet Berlin«.
1950 Die Mitarbeiter des »Institutes für Zuckerindustrie« in der Amrumer Straße 32 (Wedding) legen die Arbeit wegen unüberwindbarer wirtschaftlicher Schwierigkeiten nieder. Das 1904 gegründete Institut wurde geschlossen.
1951 Das bisher zum Bezirk Spandau gehörende West-Staaken wird auf der Grundlage eines Gebietstauschs zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungsmacht in die Verwaltung Ost-Berlins übernommen.
1951 Auf der Grundlage der Verfassung vom 1. Oktober 1950 wird in West-Berlin die bisherige Bezeichnung »Magistrat von Groß-Berlin« durch »Der Senat von Berlin« ersetzt. In Ost-Berlin blieb die Bezeichnung »Magistrat von Groß-Berlin« weiterhin gültig.
1951 Beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg wird die Wiederaufrichtung des »Vereins Versuchsanstalt für Luftfahrt« mit Geschäftsstelle in München eingetragen.
1956 Der Telefon-Wetterdienst des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin beginnt mit Meldungen rund um die Uhr.
1957 Die Grüne Woche Berlin 1957 wird eröffnet.
1957 An der Humboldt-Universität zu Berlin wird völlige Gebührenfreiheit für alle Studenten eingeführt.
1962 Im Krankenhaus Friedrichshain kommen Drillinge zur Welt - zwei Mädchen und ein Junge.
1962 DDR-Verkehrsminister Erwin Kramer präsentiert der Presse einen am 27. Januar am S-Bahnhof Wollankstraße entdeckten, von Reinickendorf aus vorgetriebenen Fluchttunnel, von dem er behauptet, er hätte zur Einschleusung von Agenten dienen sollen.
1963 Das Evangelische Gymnasium in Grunewald, Salzbrunner Straße 41-47, wird mit der Wahrung der Tradition des ehemaligen, 1958 vom Ostberliner Magistrat aufgelösten Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster betraut.
1963 869 135 Rundfunkgenehmigungen und 387 384 Fernseh- Rundfunkgenehmigungen gibt es im Bereich der Landespostdirektion West-Berlin.
1963 Volksbildungssenator Joachim Tiburtius eröffnet in den Räumen der Akademie der Künste die Deutsche Kinemathek e.V.
1973 Die BVG (Ost) stellt die letzte O-Bus-Linie, die Linie 37, ein. Damit gab es in Gesamt-Berlin keinen O-Bus-Verkehr mehr.
1976 Der Physiker Prof. Werner Heisenberg stirbt in München. Heisenberg war von 1941 bis 1945 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin. 1932 hatte Heisenberg den Nobelpreis für Physik erhalten.
1983 Der Orkanwirbel »L« beeinflußt Berlin. Es gab in den Abendstunden Orkanböen, bei denen in Dahlem 53 Knoten (27,4 m/s), in Tegel 55 Knoten (28,4 m/s) und in Tempelhof 56 Knoten (28,9 m/s) gemessen wurden.
1986 In der Westberliner Zeitung »Der Tagesspiegel« erscheint eine Anzeige, in der sich über 200 Professoren mit den für einen Tarifvertrag streikenden studentischen Beschäftigten der Westberliner Hochschulen solidarisch erklären.
1987 Seit dem Inkrafttreten der Smog-Verordnung wird in West-Berlin erstmals für 48 Stunden Smog-Alarm der Stufe 1 erlassen. Damit war ein Fahrverbot für nichtschadstoffarme Autos verbunden.
1994 Carola von Braun erklärt wegen der sogenannten Figaro-Affäre ihren Rücktritt als Berliner F.D.P.-Vorsitzende. Sie hatte u.a. ihre Friseurrechnungen über die Fraktionskasse abgerechnet. Mit ihr trat der gesamte Landesvorstand zurück.
1996 Das Ofenmuseum in der Melanchthonstraße 63 in Mahlsdorf bleibt fortan geschlossen. Damit ging nach dem Gründerzeitmuseum eine weitere Kultureinrichtung in dem Hellersdorfer Ortsteil verloren.
1996 Die Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) teilt mit, daß ihre Leser ab sofort von zu Hause aus Bücher, CDs, Noten und Videospiele ausleihen können, vorausgesetzt, sie verfügen über einen Computer und ein Modem.
1996 Zwei Drittel der Bäume im Tiergarten sind bereits krank, teilt die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz mit. Gemeinsam mit der Technischen Universität sollte untersucht werden, ob die Bäume durch die geplanten Tunnelbauarbeiten Schaden nehmen.
1996 Die Bezirkskasse im Rathaus Kreuzberg an der Yorckstraße stellt (zunächst versuchsweise) einen Bargeldcomputer für die Auszahlung von Sozialhilfe auf.
1996 Der Nachlaß des Berliner Pfarrers Dietrich Bonhoeffer geht in den Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin über.
1997 Im Schloß Charlottenburg sind die Räume von König Friedrich Wilhelm IV. und seiner Gemahlin Elisabeth nach Abschluß der Restaurierungsarbeiten wieder für Besucher zugänglich.
1997 Berliner Realschulen stellen sich mit einer Informationsveranstaltung in der Kongreßhalle am Alexanderplatz (Mitte) vor. 5 000 Besucher kamen zu den Vorführungen der Schüler.
1997 Ein Lkw-Fahrer fährt am Breslauer Platz (Friedenau) in einen Imbißstand. Zuvor hatte der Fahrer an einer Tankstelle zwei Zapfsäulen gerammt und in der Hauptstraße (Schöneberg) einen Pkw beschädigt.
1998 Die Konsumgenossenschaft Berlin kauft ihren Firmensitz in der Josef-Orlopp- Straße 32-36 (Lichtenberg) zurück. Das unter Denkmalschutz stehende Haus war 1992 wegen vorübergehender wirtschaftlicher Engpässe verkauft worden.
1998 Klirrende Kälte hat in Berlin Einzug gehalten. Auf dem Flughafen Tegel wurde mit -12,8°C der niedrigste Wert des Jahres gemessen.
1999 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde im Tempelhofer Ortsteil Lichtenrade gründen einen Tauschring. Dienstleistungen wie Babysitten, Schularbeitenhilfe und Arzt- oder Behördenbegleitung können je nach Zeitaufwand »ausgetauscht« werden.
1999 Die Siegessäule im Tiergarten wird privatisiert. Die Firma »Monument Tales« wollte 1,2 Millionen Mark investieren. Im Sommer sollte in einem der vier Torhäuschen das Café »Viktoria« eröffnet und auch die Plattform um die Säule herum genutzt werden.
2000 Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) legt in der Senatssitzung eine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung Berlins vor. Danach ist in den Jahren 1999 bis 2010 mit einem Bevölkerungsrückgang von 65 000 bis 70 000 Personen zu rechnen.
2001 Die Gaststätte »Milchhäuschen« am Weißen See (Weißensee) wird nach einer umfangreichen Renovierung wiedereröffnet. 52 Gäste hatten im Lokal Platz. Im Sommer sollten weitere 80 Gäste auf der Terrasse bedient werden können.

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