1816 |
Peter Joseph Lenné wird als Gartengeselle in Sanssouci bei Potsdam
eingestellt. Er hatte 1808 eine Gärtnerlehre in Köln
abgeschlossen, der Studienreisen nach Süddeutschland, Frankreich und in die
Schweiz folgten.
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1821 |
In der Spandauer Straße 20 wird das Postzeitungsamt (Zeitungs- und
Haupt-Gesetzessammlungs-Debit-Comtoir) eröffnet.
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1829 |
Rudolf Brandt wird in Berlin geboren. Brandt besuchte von 1846 bis
1850 die Königliche Gärtnerlehranstalt. Der Königliche
Gartenbaudirektor war ab 1895 Stadtrat und gründete 1865 eine
Kunst- und Handelsgärtnerei in Charlottenburg.
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1843 |
Hugo Koch wird in Oppeln (Schlesien) geboren. Koch studierte an der Bauakademie,
wurde Architekt und war nach seiner Ausbildung an verschiedenen Institutionen in
Berlin tätig.
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1846 |
Der durchgehende Eisenbahnverkehr Berlin - Hamburg wird aufgenommen. Das brachte
das Ende der Personen-Dampfschiffahrt auf dieser Strecke mit sich.
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1851 |
Werner Siemens und Johann Georg Halske kaufen ein ansehnliches Grundstück
in der Markgrafenstraße 94 und verlegen etwas später ihre Firma
aus der Schöneberger Straße 19 in das neue Gebäude. Das
Gelände der Siemensstadt wurde erst ab 1899 bezogen.
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1862 |
Der Geologe und Chemiker Dr. Justus Ludwig Adolph Roth, einer der ersten
Mitglieder des Mathematischen Vereins an der Berliner Universität, wird zum
ersten Ehrenmitglied ernannt.
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1862 |
Friedrich Hebbels Tragödientrilogie »Die Nibelungen« wird im
Königlichen Schauspielhaus in glänzender Inszenierung aufgeführt.
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1864 |
In Berlin erscheint der »Social-Demokrat«, eine Arbeiterzeitung mit
sozialistischer Orientierung, als Organ des Allgemeinen Deutschen
Arbeitervereins. Wilhelm Liebknecht arbeitete an dieser Zeitung mit.
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1864 |
Die Stadtverordnetenversammlung Berlins erklärt sich »im Prinzip mit
der Anlegung des Südparks (später Treptower Park genannt) auf den bei
Treptow gelegenen städtischen Ländereien einverstanden«.
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1867 |
In Berlin wird der Union-Club als ziviler Renn-Verein für Pferderennen
gegründet.
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1870 |
Der wissenschaftliche Kunstverein tritt in Berlin zu einer Sitzung zum
Gedächtnis Ludwig van Beethovens aus Anlaß der Säkularfeier
(Hundertjahrfeier) seiner Geburt zusammen.
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1872 |
Der Bahnhof Lichterfelde (Lichterfelde West) der Berlin-Potsdamer Eisenbahn wird
eröffnet.
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1873 |
Die Preußische Staatsregierung schließt mit der Deutschen
Eisenbahnbau-Gesellschaft und weiteren Eisenbahnen einen Vertrag über die
Bildung einer Aktiengesellschaft unter dem Namen Berliner Stadt-Eisenbahn-
Gesellschaft ab.
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1874 |
Im Großen Saal des Handwerkervereinshauses in der Sophienstraße
18 (Mitte) findet die erste gemeinsame Versammlung des Allgemeinen
Deutschen Arbeitervereins (Lassalleaner«) mit den Sozialdemokraten
(Eisenacher«) statt.
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1878 |
Der Neubau des Hospitals der Französischen Gemeinde von Berlin in der
Friedrichstraße 129 (Mitte) wird feierlich eingeweiht.
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1878 |
Ernst Ruhmer wird in Berlin geboren. Der Techniker wurde bekannt durch seine
erfolgreichen Versuche mit Trägerfrequenzanlagen.
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1883 |
Der Bahnhof Schmargendorf an der Ringbahn wird eröffnet.
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1883 |
Rudolf Fischer wird in Berlin geboren. Fischer besuchte von 1902 bis
1904 die Gärtnerlehranstalt (ab Oktober 1903 in Dahlem) und war
ab 1912 Gartenarchitekt der Tempelhofer Feld-A. G. in Berlin und ab
1913 Gartendirektor dieser Gesellschaft.
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1886 |
Um ein Unterkommen zu finden, zertrümmert am Abend der obdachlose Arbeiter
Friedrich Mahn die Fensterscheiben einer Villa in der Bendlerstraße
(Stauffenbergstraße, Tiergarten). Nach geschehener Tat ließ er sich
»ruhig festnehmen«.
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1899 |
Die bis dahin tiefste Temperatur bei Schneefall in Berlin wird mit -17°C
bis -18°C gemessen.
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1900 |
In Berlin findet eine außerordentliche Versammlung der Deutschen
Elektrochemischen Gesellschaft (Bunsen-Gesellschaft) statt.
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1902 |
Die letzte Vorort-Pferde-Straßenbahn-Linie Tegeler Chaussee - Dalldorf
(Reinickendorf) ist auf elektrischen Betrieb umgestellt. Damit war die
Umwandlung des Pferdebahnbetriebes in elektrischen Betrieb auf allen Berliner
Straßenbahnstrecken abgeschlossen.
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1903 |
In Berlin erscheint die erste Nummer der vom S. Fischer Verlag herausgegebenen
Monatszeitschrift »Neue Rundschau«. Die Zeitschrift hieß zuvor
»Freie Bühne« und »Neue Deutsche Rundschau«.
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1904 |
Der evangelische Oberkirchenrat in Berlin erstattet Strafanzeige gegen den
bayerischen Schriftsteller Ludwig Thoma wegen »Beleidigung von
Kirchenvertretern«.
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1906 |
Die Berliner Dachdecker gehen mit der Forderung nach Einführung des
Achtstundentages und von 90 Pfennig Stundenlohn in die Verhandlungen mit
den Bauunternehmern.
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1911 |
Unter der Regie von Max Reinhardt wird im Deutschen Theater (Mitte) das Drama
»Offiziere« von Fritz von Unruh uraufgeführt.
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1917 |
Die »Arbeitsgemeinschaft für praktische Pädagogik« des
Berliner Lehrervereins wird gegründet. Sie sollte dem Ruf nach der
»Arbeitsschule« und nach neuzeitlichen Unterrichtsformen Rechnung
tragen.
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1919 |
Der Bahnhof Petershagen wird eröffnet.
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1920 |
Die Stadtverordnetenversammlung wiederholt die Wahl des Magistrats vom 28.
Oktober 1920. Jener Wahlakt hatte nicht der vom Preußischen Landtag
beschlossenen Änderung des Gesetzes über die Bildung der neuen
Stadtgemeinde Berlin entsprochen.
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1922 |
Die Firma Borsig verpflichtet sich in einem Vertrag mit der Stadt, einen breiten
Damm durch den Tegeler See zu errichten und eine öffentliche Badeanstalt
anzulegen. Dafür wurden der Firma Straßenabschnitte überlassen,
die auf dem Borsig-Gelände lagen.
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1924 |
Ein Schiedsgericht, das die bei der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin im
Jahre 1920 offen gebliebenen Fragen zu klären hat, beendet durch
Schiedsspruch die Streitfälle zwischen Berlin und der Provinz Brandenburg.
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1924 |
Der Mediziner Friedrich Trendelenburg, 1874 erster Ärztlicher Direktor
des Städtischen Krankenhauses Friedrichshain und ein Neuerer in der
Chirurgie, stirbt in Berlin.
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1926 |
Die erste Berliner Taxi-Rufsäule wird durch die Berliner Privat Telefon
G.m.b.H. in Betrieb genommen.
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1929 |
Willi Jost von der Wasserwacht e.V. Berlin rettet zwei Personen des auf dem
Müggelsee gekenterten Ruderbootes »Ayichon«. Jost hatte zuvor
bereits fünf Personen das Leben gerettet.
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1930 |
An der Kreuzung Leipziger und Mauerstraße (Mitte) stoßen die
Straßenbahnen der Linien 40 und 43 zusammen. Drei Personen
wurden schwer und 22 Fahrgäste leicht verletzt.
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1930 |
Im Berichtszeitraum 1. bis 15. Dezember stieg im Bezirk des Landesarbeitsamtes
Brandenburg die Zahl der Arbeitssuchenden um 41 722 auf
599 120 an. Davon fielen auf Berlin 426 402 Personen.
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1930 |
Nach der letzten Zählung sind in Berlin nur noch 30 Pferdedroschken in
Betrieb, von denen höchstens ein Dutzend regelmäßigen Dienst
tut. Es wurde vorausgesagt, daß 1931 das Ende der Berliner
Pferdekutschen sei.
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1930 |
Der elektrische S-Bahn-Betrieb zwischen Kaulsdorf und Mahlsdorf wird
aufgenommen.
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1930 |
Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland ist gegenüber der Zählung am
30. November um 278 000 auf 3 977 000 angewachsen. In
Berlin wurden 426 402 Erwerbslose registriert.
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1933 |
Der Berliner Polizeipräsident weist die Beamten an, »verschärft
gegen Fahrradbesitzer einzuschreiten, deren Räder bei Dunkelheit nicht
ordnungsmäßig beleuchtet sind«. Bei Verstößen sollten
die Fahrräder zwangsweise sichergestellt werden.
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1933 |
In der Köpenicker Dornröschenstraße 18 werden drei junge
Bäckergesellen durch Kohlenoxydgas während des Schlafs getötet.
Da das Schlafzimmer keinen Ofen besaß, hatten die drei Männer einen
Eimer mit glühenden Holzkohlen in den Raum gestellt.
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1938 |
Von den Chemikern Fritz Straßmann und Otto Hahn wird im Kaiser-Wilhelm-
Institut für Chemie der berühmte »Indikatorversuch«
angesetzt, bei dem Uran mit Neutronen bestrahlt und die entstandenen Produkte
(Erdalkalimetalle) sorgfältig analysiert wurden.
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1945 |
Das erste Eisenbahnunglück in Berlin nach dem Krieg ereignet sich zwischen
den Bahnhöfen Schöneweide und Spindlersfeld, als ein Nahverkehrszug
auf eine entgegenkommende S-Bahn auffährt. Es gab Tote und Verletzte.
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1949 |
Der erste Konvent der Studentenschaft der Freien Universität Berlin
konstituiert sich feierlich in Anwesenheit von Vertretern des Magistrats und von
Hochschuloffizieren der Besatzungsmächte im »Onkel-Tom-Kino«
(Zehlendorf).
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1949 |
Der Wriezener Bahnhof (Friedrichshain) wird für den Personenverkehr
geschlossen.
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1953 |
Der am 8. Juli 1952 nach Ost-Berlin entführte Westberliner Jurist
Walter Linse wird, nachdem er durch ein sowjetisches Militärgericht zum
Tode verurteilt worden war, in Moskau erschossen.
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1956 |
Das neugegründete Institut für Dokumentation der Akademie der
Wissenschaften zu Berlin umfaßt u.a. die Bereiche Chemie, Technik,
Landwirtschaft, Information, Dokumentationsnetz, Methodik und Literaturdienst.
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1971 |
Erstmals seit der Trennung des Berliner Telefonnetzes am 27. Mai
1952 können in West-Berlin wieder von öffentlichen Telefonzellen
aus Gespräche mit Teilnehmern in Ost-Berlin geführt werden.
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1975 |
Im Plenarsaal der Akademie der Wissenschaften der DDR beginnt ein
zweitägiges Festkolloquium zum Thema »75 Jahre
Quantentheorie«.
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1978 |
Der Neubau der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (SBPK) von Hans
Scharoun an der Potsdamer Straße 33 (Tiergarten) wird in einer
Feierstunde in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste durch
Bundespräsident Walter Scheel der Öffentlichkeit übergeben.
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1979 |
Die nach historischem Vorbild des Architekten Carl Philipp Christian Gontard in
der Leipziger Straße (Mitte) wiedererstellten Spittelkolonnaden werden der
Öffentlichkeit übergeben.
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1981 |
Der Physiker Prof. Max Steenbeck stirbt in Berlin. Steenbeck war durch die
Konstruktion des Betatrons und durch seine Arbeiten über Elektronen- und
Plasmaphysik bekannt geworden. Seit 1962 war er Vizepräsident der
Akademie der Wissenschaften der DDR.
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1982 |
Der neue Fernbahnhof Lichtenberg wird seiner Bestimmung übergeben.
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1984 |
Um 4.00 Uhr früh geht der in knapp vier Jahren termingerecht
fertiggestellte Abschnitt der Autobahn Berlin - Frankfurt am Main zwischen
Wartha und Herleshausen in Betrieb. Die Autobahn war einer der Transitwege
für Westberliner durch die DDR.
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1987 |
Nach seinem Umbau wird der Ostbahnhof (Friedrichshain) in Hauptbahnhof
umbenannt. Am 24. Mai 1998 erfolgte die Rückbenennung in Ostbahnhof.
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1995 |
Am Sachsendamm (Schöneberg) wird ein Teilstück der Stadtautobahn (A
100) nach 34monatiger Bauzeit von Verkehrssenator Nagel dem Verkehr
übergeben. Der Bau war im Streit zwischen DDR und West-Berlin um einige
Bahnbrücken 30 Jahre lang verzögert worden.
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1995 |
Zu Ehren der niederländischen Maler Augustin und Matthäus Terwesten,
die am Hofe von König Friedrich I. und Königin Sophie Charlotte
wirkten, wird im Schloß Charlottenburg eine Ausstellung eröffnet.
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1995 |
Gertrud Müller, die älteste Leierkastenfrau der Welt, feiert in aller
Stille ihren 91. Geburtstag. Eine Wachsfigur von Gertrud Müller steht seit
ihrem 90. Geburtstag im Panoptikum.
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1995 |
Im Schloß Charlottenburg findet ein Festakt zu dessen 300jährigem
Bestehen statt. Die Festansprache hielt der Regierende Bürgermeister
Eberhard Diepgen.
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1996 |
Eine als »The Final Countdown« geplante Abschiedsfeier der Techno-
Discothek »Bunker« an der Albrechtstraße wird von der
Bauaufsicht verhindert. Die Oberfinanzdirektion wollte den
denkmalgeschützten Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg verkaufen.
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1996 |
Im Zoologischen Garten zu Berlin (Tiergarten) wird ein Tierpfleger verletzt, als
er eine Rangelei zwischen zwei Elefantenkühen schlichten will. Eine der
Dickhäuterinnen biß ihm ins Knie und drückte ihn gegen ein
Gitter.
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1997 |
Das Rote Kreuz eröffnet am Nordufer 24/25 in Wedding ein drittes
Notquartier für Obdachlose. In diesem Quartier wurden bis zum 31. März
1998 täglich 20 Männern und Frauen Schlafplätze zur
Verfügung gestellt.
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1997 |
An der Invalidenstraße 44 (Mitte) wird der Grundstein für den
Erweiterungsbau des künftigen Bundesverkehrsministeriums gelegt. Als
Hauptgebäude wurde das 1878 als Geologische Landesanstalt und
Bergakademie errichtete Gebäude genutzt.
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1998 |
Die Berliner Wasserbetriebe kündigen eine Werbekampagne zu höherem
Wasserverbrauch an. Besonders im Ost-Teil der Stadt war der Wasserverbrauch
drastisch gesunken, so daß die Kanalisation streckenweise austrocknete und
es zu Geruchsbelästigungen kam.
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1998 |
Nach 37 Jahren Unterbrechung nimmt die S-Bahn den Verkehr zwischen Tegel
und Hennigsdorf, Streckenlänge zehn Kilometer, wieder auf. Damit wurde neun
Jahre nach der Maueröffnung eine weitere Lücke im S-Bahn-Netz zwischen
Berlin und dem Umland geschlossen.
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1999 |
Auf dem Friedhof Gärtnerstraße (Hohenschönhausen) werden im
Beisein des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen die sterblichen
Überreste von 132 Insassen des Speziallagers Nr.3 des
sowjetischen Geheimdienstes NKWD beigesetzt.
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