1904 |
Der Physiker Walther Hermann Nernst wird an die Berliner Universität
berufen. Die Professur trat er am 23. April 1905 an.
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1908 |
Das erste »kanadische« Eishockeyspiel in Deutschland - gespielt mit
dem »Puck«, der kleinen Hartgummischeibe - findet im Eispalast in der
Lutherstraße (Charlottenburg) statt. Der Eispalast wurde 1919 zur
Scala umgebaut.
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1910 |
Im Blauen Saal des Berliner Sportpalastes (Schöneberg) wird bis zum 5.
Dezember das Konzert »Die Polizeilich freigegebenen 'Sibirischen
Gesänge', Gesammelt durch Wilhelm Harteveld« gegeben.
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1910 |
Die Kochschule des Lette-Vereins (Verein zur Förderung höherer Bildung
und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts) beginnt mit
»Fischkochabenden« für den wirtschaftlichen Beamtenverein.
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1911 |
Ab 20.30 Uhr beginnt im Berliner Sportpalast (Schöneberg) das
»25 Stunden-Rennen«. Bei dem zweitägigen Rennen kam es zu
einem Massensturz und mehreren Einzelstürzen, wobei sich Hoffmann die
rechte Schulterkapsel einriß.
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1911 |
Das Warenhaus Wertheim in der Königstraße (Rathausstraße,
Mitte) wird eröffnet.
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1914 |
Dem 2. Nachtrag zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr
1914 stimmt der Berliner SPD-Abgeordnete Karl Liebknecht nicht zu und
spricht sich damit als einziger gegen die Bewilligung neuer Kriegskredite in
Höhe von fünf Milliarden Mark aus.
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1914 |
26 deutsche Völkerrechtslehrer und Historiker veröffentlichen in
Berlin eine Erklärung, in der sie gegen den Vorwurf von Historikern der
Universität Oxford (Großbritannien) polemisieren, das Deutsche Reich
habe den Krieg begonnen.
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1922 |
Die Polizeiverordnung vom 15. März 1902, »betreffend den Verkehr mit
Milch«, erhält Gültigkeit für das gesamte Gebiet der am 1.
Oktober 1920 gebildeten neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin.
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1924 |
Der Mineraloge, Geologe und Petrologe Felix Tannhäuser, von 1907 bis
1924 Privatdozent und Professor für Mineralogie und Petrographie an
der Technischen Hochschule zu Berlin, stirbt in Berlin.
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1927 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Boxkämpfe statt. Im
Halbschwergewicht besiegte Max Schmeling (Berlin) Gipsy Daniels
(Großbritannien) nach Punkten in zehn Runden.
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1928 |
Die Gruppe Junger Schauspieler, die aus Mitgliedern des Studios der ersten
Piscator-Bühne besteht, bringt im Thalia-Theater (Dresdener Straße
72/73, Mitte) »Revolte im Erziehungshaus« von Peter Martin Lampel in
der Regie von Hans Deppe zur Uraufführung.
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1931 |
Im Ufa-Theater am Kurfürstendamm (Charlottenburg) hat der Film »Emil
und die Detektive« nach dem Roman von Erich Kästner Premiere.
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1933 |
In den Messehallen am Funkturm (Chalottenburg) wird eine große Spielwaren-
Ausstellung mit Spielzeug aus Sonneberg eröffnet. Die Exposition sollte den
Export deutschen Spielzeugs ankurbeln.
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1933 |
Im Harnack-Haus (Dahlem) findet eine Gedächtnisfeier für den im
Februar verstorbenen Botaniker Carl Erich Correns, Direktor des Kaiser-Wilhelm-
Instituts für Biologie, statt.
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1933 |
Die Ausstellung »Der Osten, das deutsche Schicksalsland« wird im
ehemaligen Kaufhaus Jonas am Bülowplatz (R.-Luxemburg-Platz) eröffnet.
Sie sollte »mit dem Fleiß und dem Können, aber auch mit den
Sorgen der östlichen Grenzlandbevölkerung bekanntmachen«.
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1933 |
An der Buckower Chaussee in Britz wird der Grundstein für die erste
deutsche Frontkämpfer-Siedlung gelegt. Ihr wurde der Name Albert-Leo-
Schlageter-Siedlung gegeben.
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1933 |
Die Staatsanwaltschaft Berlin leitet Ermittlungen gegen frühere leitende
Angestellte der Minimax-AG sowie gegen ehemals leitende Angestellte der
städtischen Feuerwehr ein. Die Pressestelle sprach von Bestechungen und
Korruption.
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1933 |
Der erste Adventssonntag 1933 ist der kälteste Dezembertag, den Berlin
seit vielen Jahren erlebt. In den Außenbezirken sank die Temperatur auf -
15°C. Vielerorts froren die Wasserleitungen ein.
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1939 |
Die Landesstelle III des Deutschen Roten Kreuzes veranstaltet im Berliner
Sportpalast (Schöneberg) eine Feierstunde zur Vereidigung von
3 000 Helferinnen und 600 Helfern des Deutschen Roten Kreuzes
(DRK).
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1943 |
Bei einem Luftangriff wird die Lichtenrader Gemeindeschule (Tempelhof) durch
Brandbomben zerstört.
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1945 |
Im »Ständigen Ring« in der Hasenheide (Neukölln)
schlägt der langjährige Deutsche Meister und Europameister im
Weltergewicht der Berufsboxer, Gustav Eder, in der zweiten
Berufsboxveranstaltung nach dem Kriege Fritz Gahrmeister in der 7. Runde durch
K.o.
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1945 |
In der Magdalena-Bach-Schule (Carl-von-Ossietzky-Oberschule) in Pankow findet
die erste Tagung der Jugendausschüsse Berlins und der sowjetischen
Besatzungszone statt.
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1945 |
Die im Auftrag des evangelischen Bischofs von Berlin herausgegebene
Wochenzeitung »Die Kirche« erscheint mit Lizenz der Amerikanischen
Militärregierung zum erstenmal. Schriftleiter war Dr. Kurt Böhme.
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1946 |
Der Geheime Oberbergrat Wilhelm Bornhardt stirbt in Goslar. Der Geologe und
Ingenieur war von 1907 bis 1916 Direktor der Bergakademie in Berlin.
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1947 |
Während einer außerordentlichen Sitzung der
Bezirksverordnetenversammlung von Prenzlauer Berg, auf der über die
Brennholzversorgung beraten wurde, kommt es zu schweren Tumulten.
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1948 |
Der stellv. sowjetische Stadtkommandant Gardeoberst Iwan Jelisarow teilt dem
stellv. Stadtverordnetenvorsteher Ottomar Geschke (SED) mit, daß die sowj.
Zentralkommandantur den neuen Magistrat als das »einzig
rechtmäßige Stadtverwaltungsorgan« anerkennt.
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1948 |
Der Magistrat des Sowjetischen Sektors hält seine erste Sitzung ab.
Oberbürgermeister Friedrich Ebert (SED) bezeichnete sie als eine
»revolutionäre Tat«. Gleichzeitig lehnte er die in den westlichen
Sektoren geplanten Wahlen als »undemokratisch« ab.
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1949 |
Als Nachfolger des zum Leiter des Presse- und Informationsamtes der
Bundesregierung ernannten Paul Bourdin übernimmt Ernst Lemmer (CDU) die
Chefredaktion der Westberliner Abendzeitung »Der Kurier«.
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1949 |
Im Alter von 52 Jahren stirbt der Zweite Vorsitzende des FDGB, Bernhard
Göring (SED), in Berlin an einem Herzschlag.
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1951 |
In der Marienkirche (Mitte) wird der Pfarrer Harald Poelchau als erster
Sozialpfarrer der evangelischen Kirche in sein Amt eingeführt. Poelchau war
während der NS-Zeit Gefängnispfarrer in den Haftanstalten Tegel und
Plötzensee.
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1952 |
Der neue Intendant der Berliner Philharmoniker, Dr. Gerhart von Westermann, wird
von Volksbildungssenator Prof. Joachim Tiburtius in sein Amt eingeführt.
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1954 |
Die Preußische Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte), die nach
1945 in »Öffentliche Wissenschaftliche Bibliothek« umbenannt
worden war, erhält den Namen »Deutsche Staatsbibliothek«.
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1954 |
Die »Aktiengesellschaft für den Aufbau des Hansa-Viertels«
(Tiergarten) wird mit einem Grundkapital von drei Millionen Mark gegründet.
Hauptaktionäre waren drei gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften,
darunter die DeGeWo in Berlin.
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1955 |
Die Ostberliner Stadtverordnetenversammlung zieht ins Rote Rathaus (Mitte) um.
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1956 |
Das Prager Marionetten-Theater unter Leitung von Prof. Josef Skupa beginnt mit
einer Vorstellung im Theatersaal der Freien Universität Berlin ein
mehrtägiges Gastspiel in West-Berlin.
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1957 |
In der Adolf-Stöcker-Stiftung in Weißensee beginnt die
fünftägige Adventstagung der Synode der Evangelischen Kirche der Union
(EKU). Den Rechenschaftsbericht erstattete der Ratsvorsitzende der EKU,
Präses D. Kurt Scharf.
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1957 |
Zum erstenmal nach der Blockade kommt es auf dem Flugplatz Tempelhof zu einer
Bruchlandung. Eine DC 4 der Air France hatte bereits aufgesetzt, als das
Fahrgestell einknickte und das Flugzeug auf dem Rumpf etwa 100 m
weiterrutschte.
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1957 |
Der Sender Freies Berlin (SFB) beginnt mit dem Umzug aus der provisorischen
Unterkunft am Heidelberger Platz (Wilmersdorf) in das renovierte und technisch
neu ausgestattete Haus des Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg).
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1958 |
Ein Vertrag über die Beziehungen zwischen der Humboldt-Universität zu
Berlin und der Karls-Universität in Prag wird in Berlin feierlich
unterzeichnet.
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1961 |
Die neue Zentrale der Berliner SPD, das Kurt-Schumacher-Haus in der
Müllerstraße 163 (Wedding), wird offiziell seiner Bestimmung
übergeben.
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1962 |
Gegen 2.30 Uhr reißt eine Sprengstoffexplosion am Lohmühlenplatz
(Kiehlufer, Neukölln) ein etwa ein Quadratmeter großes Loch in die
Mauer. Die Detonationswelle zerstörte ca. 140 Fensterscheiben in der
Umgebung, einen Pkw und einen Feuermelder.
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1963 |
In der Schönhauser Allee öffnet der modernste Frisiersalon von Ost-
Berlin seine Türen. Neben verschiedenen Kosmetik-Abteilungen standen
40 Plätze für Damen und zwölf für Herren zur
Verfügung.
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1964 |
Der Vizepräsident von PanAm David Miller erklärt vor der Presse,
daß seine Gesellschaft im Frühjahr 1966 ihren Berlinverkehr auf
den Düsenmaschinentyp Boeing 727 umstellen wird. Das Flugzeug konnte
131 statt bisher 90 Passagiere befördern.
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1972 |
Der Gerhart-Hauptmann-Preis 1972 der Freien Volksbühne e.V. Berlin
wird dem in Deutschland lebenden Chilenen Gaston Salvatore für sein
Stück »Büchners Tod« verliehen.
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1982 |
Frankreichs Außenminister Claude Cheysson besichtigt in der Bernauer
Straße (Wedding) mit Bundesminister Hans-Dietrich Genscher und dem
Regierenden Bürgermeister Richard von Weizsäcker die Mauer.
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1986 |
Am Abend gelingt es einem 22jährigen Mann, die Grenzanlage am
Löwenbrucher Weg in Lichtenrade von Ost- nach West-Berlin unverletzt zu
überwinden.
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1990 |
Bei den ersten Gesamtberliner Wahlen zum Stadtparlament seit 1946 erreicht
die CDU 40,4 %, die SPD nur 30,4 %, die PDS 9,2 % und die AL
5 % der Stimmen. Der FDP gelang mit 7,1 % der Wiedereinzug ins
Abgeordnetenhaus.
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1991 |
Im Ostteil von Berlin wird mit der Neubeschilderung umbenannter Straßen
und Plätze begonnen.
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1994 |
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen übernimmt die
Dienstaufsicht über das Landesamt für Verfassungsschutz.
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1996 |
Die Polizei nimmt auf dem Gelände des Wohnparks Staaken in Spandau
138 ausländische Arbeitnehmer ohne Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis
fest. Sie stammten u.a. aus Mazedonien, Aserbaidschan, Bulgarien, der
Türkei und Polen.
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1996 |
Der Straßentunnel in Alt-Friedrichsfelde (Lichtenberg) ist wieder in
beiden Richtungen befahrbar. Die Instandsetzung des Bauwerks wurde sechs Monate
früher als geplant beendet.
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1997 |
Im Prozeß um den Bombenanschlag auf die Berliner Diskothek »La
Belle« widerruft einer der Angeklagten überraschend sein
Geständnis. Der Libyer erklärte, daß die fünf Angeklagten
lediglich eine Attrappe in der Diskothek versteckt hätten.
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1997 |
Im Hotel Adlon (Mitte) feiert der Nachrichtensender n-tv sein
fünfjähriges Bestehen. Zu den Gratulanten gehörten zahlreiche
Minister, Senatoren und Verleger.
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1998 |
Ein vietnamesischer Zigarettenhändler wird am Mittag an der Lichtenberger
Brücke auf offener Straße erschossen. Die Täter hatten auf den
Flüchtenden geschossen, obwohl dieser sich zwischen Passanten befand. Die
Polizei verhörte sechs Vietnamesen.
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1998 |
Die Düsseldorfer Kamps AG gibt die Übernahme der Berliner
Bäckerei Thoben Kuchen GmbH & Co zum 1. Januar 1999 bekannt.
Thoben hatte 1997 mit 590 Mitarbeitern in 50 Filialen
50 Mill. Mark umgesetzt. Die Kamps AG wollte in Berlin in 135 Filialen
verkaufen.
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1998 |
Der Senat startet mit Unterstützung von Sponsoren eine siebenwöchige
Werbekampagne für mehr Sauberkeit in der Stadt. Unter dem Motto
»Berlin. Es ist Eure Stadt« wurde mit Plakaten, Faltblättern und
Postkarten u.a. gegen Hundekot, Graffiti vorgegangen.
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1998 |
Der frühere SPD-Vorsitzende und ehemalige Regierende Bürgermeister
Hans-Jochen Vogel wird in Berlin mit dem Preis der Heinz-Galinski-Stiftung
ausgezeichnet. Vogel hat Zeichen gegen das Vergessen und für Demokratie
gesetzt, hieß es in der Laudatio.
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1998 |
Im Prozeß um einen brutalen Überfall auf eine Kneipe in Prenzlauer
Berg am 9. Juni 1998 werden die beiden Räuber zu jeweils
13 Jahren Haft verurteilt. Ein Richter des Berliner Landgerichts gab
mehreren Polizisten Mitschuld an der Mißhandlung der Wirtin.
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1999 |
Die Deutsche UNESCO-Kommission gibt in Bonn bekannt, daß die Berliner
Museumsinsel (Mitte) von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die
Unesco würdigte die Museumsinsel als »einzigartiges Ensemble von
Museumsbauten«.
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