Berlin am 3. August
 
1365 Markgraf Otto ordnet an, wie es mit der Münze in Berlin und in Frankfurt gehalten werden soll.
1449 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht der Gattin des Thomas Wins ein Leibgedinge mit Hebungen aus Blankenburg und anderen Orten.
 
1698 Der aus dem Markgrafentum Bayreuth stammende Johann Porst wird zum Prediger in Malchow und Hohenschönhausen berufen. Porst hatte die Bußpredigten von Philipp Jakob Spener gelesen und war nach Berlin gekommen, um Spener persönlich kennenzulernen.
1740 Der junge König Friedrich II. schenkt seiner Gemahlin Elisabeth Christine »unser Schloß Schönhausen benebst denen dahin behörigen Gebäuden und den Garten gehörigen Inventario und Diensten auf Ihre Lebenstage«.
1770 72 Kanonenschüsse verkünden den Berlinern die Geburt eines Prinzen. Geburtshelfer bei der schwierigen Entbindung des Thronfolgers und späteren Königs Friedrich Wilhelm III. in Potsdam war Hofrat Joachim Friedrich Henckel, Direktor der Charité.
1772 Der Astronom Johann Elert Bode wird von der Berliner Akademie der Wissenschaften der Astronomin Christine Kirch als Gehilfe zugewiesen und arbeitet mit ihr zusammen an astrologisch vorausberechneten Witterungsvorhersagen.
1781 Der neu eingesetzte Bauinspektor Georg Christian Unger beginnt mit der Beseitigung des Bauschuttes des zusammengestürzten Turmes der Deutschen Kirche auf dem Gendarmenmarkt.
1800 Der Berliner Bauinspektor Friedrich Gilly stirbt während eines Kuraufenthaltes in Karlsbad.
1800 Der Musiker und Komponist Karl Friedrich Christian Fasch, Begründer der Berliner Singakademie, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Kirchhof I der Ev. Jerusalems- und Neue Kirchengemeinde, Blücherplatz/Ecke Zossenstraße (Kreuzberg) beigesetzt.
1814 Die Berliner Universität verleiht Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher den Ehrendoktortitel.
1814 Mit Sitz in Berlin wird der »Hauptverein für christliche Erbauungsschriften in den Preußischen Staaten« gegründet.
1816 Im Schauspielhaus auf dem Gendarmenmarkt (Mitte) wird die romantische Oper »Undine« von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann uraufgeführt.
1818 Das Dampfschiff »Friedrich Wilhelm III.« läuft in Pichelsdorf vom Stapel.
1823 Gustav Karl Ludwig Richter wird in Berlin geboren. Der Porträt- und Historienmaler war einer der hervorragendsten Künstler Berlins. Seinen größten Erfolg erzielte er mit dem volkstümlich gewordenen Idealporträt der Mutter des Kaisers, Königin Luise.
1830 In Berlin wird das von Schinkel erbaute Königliche Museum (Mitte) eröffnet. Als 1855 ein von August Stüler geschaffener Erweiterungsbau eingeweiht wurde, erhielt letzterer den Namen »Neues Museum«, ersteres den Namen »Altes Museum«.
1833 Um 12.00 Uhr mittags wird zu Ehren des Königsgeburtstages für Friedrich Wilhelm III. das Lied »Heil Dir im Siegerkranze« vom ganzen preußischen Heer gesungen. Die Idee dazu gab der Schauspieler und Dichter Louis Schneider.
1835 Während der Volksfeiern zum Geburtstag König Friedrich Wilhelms III. kommt es zu so schweren Auseinandersetzungen zwischen Gesellen und Lehrlingen einerseits und Gendarmen andererseits, daß Militär eingesetzt werden mußte. 152 Personen wurden verhaftet.
1836 Anläßlich des Geburtstages Friedrich Wilhelms III. erhält der Berliner Maler August Theodor Kaselowsky von der Königlichen Akademie der Künste den Preis für Historienmalerei und das damit verbundene Auslandsstipendium von jährlich 500 Talern.
1842 Die Polizei erläßt eine verschärfte Verordnung über den Maulkorbzwang für Bulldoggen und Zughunde unter Androhung von Geldstrafen in Höhe von 20 bis 50 Talern.
1847 Der Philologe August Boeckh hält in der Berliner Universität eine Rektoratsrede zum Thema »Über die Preußischen Universitäten unter der Regierung Friedrich Wilhelms III.«.
1847 König Friedrich Wilhelm IV. stattet der von August Borsig neu errichteten Eisengießerei in Moabit einen Besuch ab.
1849 Ein Standbild Friedrich Wilhelms III., von Friedrich Drake aus carrarischem Marmor geschaffen, wird im Berliner Tiergarten in der Nähe der Rousseau- Insel enthüllt.
1849 Das Friedrich-Wilhelms-Hospital an der Palisadenstraße (Friedrichshain) wird eröffnet. Das Hospital bot 600 Patienten Platz.
1857 Der Philosoph und Pädagoge Adolf Trendelenburg hält in der Berliner Universität eine Rektoratsrede zum Thema »Die überkommene Aufgabe unserer Universität«.
1867 Der Sprachwissenschaftler und Altertumsforscher August Boeckh, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und der Friedrichswerderschen Gemeinde, Chaussestraße 126 (Mitte) beigesetzt.
1868 In Berlin findet der Kartelltag des 1857 in Gießen gegründeten »Norddeutschen Kartells (NK)« der Burschenschaften statt. Auf ihm wurden die Vereinigungen »Teutonia-Karlsruhe« und »Teutonia- Wien« in das Kartell aufgenommen.
1870 In Berlin wird, zwanzig Jahre nach Gründung der ersten vier Volksbibliotheken, die elfte Bibliothek dieser Art eröffnet.
1871 Die Normal-Eichungs-Kommission, die ihren Sitz in Berlin hat, erhält die Bezeichnung »Kaiserliche Normal-Eichungs-Kommission«.
1875 Alfred Grund wird in Prag geboren. Grund trat 1907 die Nachfolge des Geographen Erich von Drygalsky am Institut für Meereskunde an der Berliner Universität an.
1875 Der Rektor der Berliner Universität, Theodor Mommsen, ehrt die im Krieg von 1870/71 gefallenen Studenten und enthüllt eine Gedenktafel.
1881 Anläßlich der Gedächtnisfeier für den Stifter der Friedrich-Wilhelms-Universität hält August Wilhelm Hofmann in der Aula der Universität die Festrede »Ein Jahrhundert chemischer Forschung unter dem Schirme der Hohenzollern«.
1883 Der Physiologe Emil du Bois-Reymond hält in der Berliner Universität eine Rektoratsrede über »Die Humboldt-Denkmäler«.
1885 In Steglitz wird der Grundstein für den Bau einer katholischen Kirche gelegt.
1891 Innenminister Herrfurth empfängt eine Deputation der Vororte Berlins. Diese trugen dem Minister die Bitte vor, daß er »seinen Einfluß für die Einverleibung der Vororte in den Gemeindebezirk der Reichshauptstadt geltend machen möge«.
1891 In den Abendstunden werden in der Rochstraße (Mitte) die in der Verbrecherwelt unter den Spitznamen »Bauern-Ede« und »Schwarzer Simson« bekannten Einbrecher verhaftet.
1893 Walter Gordon wird in Apolda geboren. Der Physiker war u.a. in Berlin auf den Gebieten Atomphysik und Quantenmechanik tätig.
1893 Der Mediziner Prof. Rudolf Virchow hält an der Berliner Universität seine Rektoratsrede zum Thema »Begründung der Berliner Universität und der Übergang aus dem naturphilosophischen in das naturwissenschaftliche Zeitalter«.
1896 In der Berliner Universität hält der Staatswissenschaftler Adolph Wagner eine Rektoratsrede zum Thema »Die Entwicklung der Universität Berlin 1810-1896«.
1897 Die erste Pferdebahnstrecke der Berlin-Charlottenburger Straßenbahn wird auf den Betrieb mit Akkumulatortriebwagen umgestellt.
1906 Der Philologe Hermann Diels hält in der Berliner Universität eine Rektoratsrede zum Thema »Internationale Aufgaben der Universität«.
1911 In der Chemiker-Zeitung erscheint ein Artikel von Otto Hahn »Über die Eigenschaften des technisch hergestellten Mesothoriums und seine Dosierung«.
1911 Der Bildhauer Reinhold Begas stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten Kirchhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde (Schöneberg) beigesetzt.
1914 Aus Personalmangel infolge des ausgebrochenen Krieges beschränkt die Berliner Post die seit 1877 übliche Paketausfahrt von dreimal täglich auf einmal täglich.
1914 Bei der Feier zum Gedächtnis des Stifters der Friedrich-Wilhelms- Universität Berlin spricht Max Planck über »Dynamische und statistische Gesetzmäßigkeit«.
1921 Die Deutsche Gesellschaft für Vererbungswissenschaft hält ihre erste dreitägige Jahresversammlung in Berlin ab.
1924 Vor dem Reichstagsgebäude (Tiergarten) findet eine regierungsoffizielle Gedenkfeier zum 10. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs statt.
1933 Generalmajor Karl Becker, dessen Fachgebiet die technische Physik war, wird zum Dekan der »Fakultät für Allgemeine Technologie« der Technischen Hochschule zu Berlin ernannt.
1934 Im Gloria-Palast (Kurfürstendamm 12, Charlottenburg) hat der Ufa-Film »Maskerade« Uraufführung. Regisseur Willy Forst hatte für die Hauptrolle erstmals Paula Wessely vor die Kamera geholt.
1936 Die Beamten des Taschendiebstahl-Dezernats von Berlin verhaften drei international gesuchte Taschendiebe aus Italien. Die 33. Strafkammer des Berliner Landgerichts verhängte in einem Fall 1 Jahr 6 Monate und in den anderen Fällen je 2 Jahre Zuchthaus.
1936 Das Olympische Feuer wird vom Olympiastadion (Charlottenburg) nach Grünau gebracht (Austragungsort der Kanu- und Ruderwettbewerbe der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin).
1936 Der Geodät Karl Fuhrmann, der von 1906 bis 1931 als Professor für Markscheidekunst an der Bergakademie und der Technischen Hochschule zu Berlin tätig war, stirbt in Bochum.
1936 Erwin Blask, Leichtathlet des Berliner Sportclubs, erringt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Silbermedaille im Hammerwerfen. Deutscher Meister war er in dieser Disziplin 1935, 1939 und 1940 sowie im Steinstoßen 1933 und 1934.
1936 Bei den Übungen für die in Staaken stattfindenden Segelflug- Vorführungen ereignet sich ein schwerer Unfall. Der Österreicher Ignaz Stiefsohn stürzte beim Kunstflug infolge Flügelbruchs in der Nähe des Flugplatzes tödlich ab.
1936 Der letzte Fackelläufer trifft um 22.00 Uhr in Kiel (Austragungsort der Segelwettbewerbe der XI. Olympischen Spiele) ein.
1936 Der Amerikaner Jesse Owens (James Cleaveland Owens) gewinnt im Olympiastadion im 100-m-Lauf seine erste von insgesamt vier olympischen Goldmedaillen.
1936 Das Reichsgesetzblatt veröffentlicht eine Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung einer Erinnerungsmedaille für die XI. Olympischen Spiele 1936 in Berlin.
1945 Die Tageszeitung der Liberal-Demokatischen Partei (LDP) »Der Morgen« erscheint. Herausgeber war der liberale Politiker Dr. Wilhelm Külz, als Chefredakteur arbeitete Wilhelm John.
1945 In einem Befehl der Alliierten Kommandantur Berlin wird das Tragen von Uniformen, insbesondere deutscher Militäruniformstücke, von Zivilpersonen bei Strafe verboten.
1948 Auf sowjetische Weisung wird die in Prenzlauer Berg gelegene Wohnung des kommissarischen Polizeipräsidenten von West-Berlin, Dr. Johannes Stumm, beschlagnahmt.
1951 Das Abgeordnetenhaus beschließt einmütig die Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der Strafanstalt Plötzensee.
1951 Der Ostberliner Magistrat übergibt als letzte der zu den Weltjugendfestspielen (5. bis 19. August) erbauten Sportstätten das Stadion und die Sportstätte an der Cantianstraße ihrer Bestimmung. Die Anlage erhielt den Namen »Berliner Sportpark«.
1951 Das Berliner Abgeordnetenhaus fordert die Kooperation von Freier Universität und der Deutschen Hochschule für Politik (DHfP).
1952 An der vom Landesverband Berlin der Heimatvertriebenen veranstalteten Kundgebung zum »Tag der Heimat« in der Waldbühne nehmen rund 20 000 Personen teil. Hauptredner der Veranstaltung war der Präsident des Bundes vertriebener Deutscher, Dr. Linus Kather.
1970 Nachmittags gehen schwere Gewitter mit Wolkenbrüchen und Hagel über Berlin nieder und richten in mehreren Bezirken Schäden an. In Wilmersdorf stürzte ein Bus in einen U-Bahn-Schacht, da der Regen die Straße unterspült hatte.
1973 Am frühen Morgen wird ein angetrunkener Westberliner am Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße etwa zwei Stunden festgehalten und dann wieder abgeschoben. Bei seiner Rückkehr gab der Mann an, er wollte in Ost-Berlin um politisches Asyl bitten.
1978 Zwei ältere Berliner erleiden - vermutlich infolge der Hitzeperiode - einen tödlichen Kreislaufkollaps.
1984 Rolf Gölz und Michael Marx, Radsportler des BRC Schüler Derby Berlin, gewinnen bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 die Bronzemedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.
1996 Manuela Mucke, Kanurennnsportlerin des SC Berlin-Grünau, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 die Goldmedaille im Vierer-Kajak über 500 m. Sie war in dieser Bootsklasse 1995 Weltmeisterin.
1996 Die Berliner Rock-Sängerin Tamara Danz wird auf dem Friedhof ihres Geburtsortes Münchehofe beigesetzt. Hunderte von Trauergästen nahmen Abschied von der Künstlerin, die am 22. Juli im Alter von 43 Jahren an Brustkrebs verstorben war.
1997 Im Sportforum Hohenschönhausen geht das sechstägige 4. Berliner Kinderfestival zu Ende. Mit 380 000 Besuchern wurde eine Rekordteilnahme verzeichnet.
1997 Über 75 000 Fußballfans nehmen am Spiel des Berliner Fußballklubs Hertha BSC zum Saison-Auftakt gegen Champions-League-Sieger Borussia Dortmund teil. Es war das erste Spiel nach langer Erstliga-Abstinenz des Berliner Fußballklubs. Das Spiel endete 1:1.
1998 Der Humanistische Verband übernimmt in Hellersdorf die Kindertagesstätte »Zum Hasenhügel«. Mit dieser Einrichtung betrieb der Verband insgesamt sieben Einrichtungen mit 760 Plätzen und 96 Mitarbeitern im Ostteil Berlins.
1999 Die Berliner Wasserbetriebe beginnen nach der lang anhaltenen Hitze und Trockenheit mit der Wässerung der Straßenbäume. Ein Straßenbaum braucht je nach Alter und Größe täglich zwischen 50 und 400 Liter Wasser.
2000 Die Bertelsmann Stiftung und der Deutsche Bibliotheksverband wählen die Philipp-Schaeffer-Bibliothek (Brunnenstraße 181, Mitte) zur besten Großstadtbibliothek. Von mehr als 100 Bewerbern in Deutschland belegte sie den ersten Platz.

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